Hidda                                               Gräfin im Schwabengau
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um 900/10-   970
                Jerusalem
 

Tochter des Grafen Thietmar im Nordthüringengau
Schwester des Markgrafen Geros I. der Große
 

Schwennicke Detlev: Tafel 149
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

CHRISTIAN
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    +

937 GRAF im NORDTHÜRING- und SCHWABENGAU
945 MARKGRAF im GAU SERIMUNT

  oo HIDDA
               + Jerusalem nach 945-975



Thiele Andreas: Tafel 217
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte"
Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

HIDDA
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    + 970
      in Jerusalem
 

  oo CHRISTIAN, Graf im Schwabengau
               + 966



Annalista Saxo:
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"Reichschronik"

Das Jahr 965.

Der Bruder des Markgrafen Gero, Sigefrid, übergab einen Theil seines Erbgutes dem heiligen Vitus, indem er demselben an dem Orte, der Gronigge heißt, ein Kloster erbaute. Ihre Schwester, eine heilige Frau Namens Hidda, welche der  Anbetung wegen nach Jerusalem zog und daselbst starb, gebar den Markgrafen Thietmar und Gero, den Kölner Erzbischof, welche auf ihrem Gute am Flusse Sala eine Abtei erbauten zur Ehre der heiligen Gottesmutter und des heiligen Märtyrers Ciprian, als OTTO II. Kaiser war.

Thietmar von Merseburg: Seite 52,61,63
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"Chronik"

Auch kostbaren Marmor, Gold und Edelsteine ließ der Caesar nach Magdeburg schaffen. In alle Säulenkapitelle befahl er sorgsam Heiligenreliquien einzuschließen. Den Leib des bewährten Grafen Christian [im Nordthüring-, Schabengau und Serimunt, + vor 28. Juli 951, Gemahlin: Hidda, Schwester des Markgrafen Gero. Söhne: Markgraf Thietmar (965-979), Teilnachfolger Geros in Serimunt, Nicici und seit 976 in Merseburg und Meißen; Erzbischof Gero von Köln (969-976).] und anderer Vertrauter ließ er neben der Kirche bestatten, in der er sich selbst schon zu Lebzeiten die Grabstätte zu bereiten wünschte.
Seine fromme Mutter Hidda [Schwester des Markgrafen Gero I.] war nach Jerusalem gezogen um zu beten, und dort erkrankt. Da trug sie ihren Begleiterinnen folgende Botschaft auf: "Wenn meine Seele den Wohnort ihres langen Pilgerlebens verläßt, übergebt meinen Leib schnell der Mutter Erde und brecht sofort mit der Nachricht zu meinem Sohne Gero auf, damit er der fernen Mutter auf Erden nicht die Ehren verweigere, deren mich der gütige Gott im Himmel gewürdigt hat; in der Kirche der hl. Cäcilie soll er mir einen Altar errichten." Diesen Anweisungen gehorsam begruben dann ihre ergebenen Dienerinnen die selig verschiedene Herrin, kehrten sogleich heim und entrannen dadurch, ohne es zu ahnen, nahendem Unheil. Denn damals eroberten die Sarazenen Jerusalem und ließen den Besiegten nichts; as aber hatte ihnen die heilige Frau damals verhüllt vorausgesagt, als sie befahl, sie nach ihrem Tod sofort zu bestatten und dann abzureisen. Nach ihrer Ankunft in Köln richteten sie dem Erzbischof alles genau aus. Er empfing sie voller Güte, dankte Gott und erfüllte ihre gerechte Bitte.

Schölkopf Ruth: Seite 45
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"Die sächsischen Grafen 919-1024"

Geros Schwester Hidda war mit dem Markgrafen Christian verheiratet, der unmittelbar als Schwager des Markgrafen Gero im Chronicon Montis Sereni (a. 1171) genannt wird. Aus dieser Ehe gingen die beiden Söhne Gero, der Erzbischof von Köln, und Markgraf Thietmar I. hervor. Indirekt erweist sich Christian als Gemahl der Hidda durch den sächsischen Annalisten (a. 965), der nur Söhne erwähnte.
Seine Gemahlin Hidda überlebte ihn um mehrere Jahre. Der sächsische Annalist (a. 965) nannte sie mulier sancta, so auch Thietmar. Bekanntlich unternahm sie eine Pilgerfahrt nach Jerusalem, wo sie auch starb. Das Chronicon montis Sereni (a. 1171) schmückte den Bericht legendär aus: der König von Jerusalem habe um sie geworben, sie wußte sich jedoch seiner Beharrlichkeit durch Selbstverstümmelung zu entziehen. Die Chronik erwähnte ihren Tod in Jerusalem, wo sie begraben liegt.

Ludat, Herbert: Seite 117 Anm. 144
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"An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa."

Aber mit Billigung des Kaisers war hier Dietrich, dem Markgrafen der Nordmark aus dem Hause HALDENSLEBEN, zu dessen Amtssprengel das Gebiet um Magdeburg und die Landschaften der Diözesen Brandenburg und Havelberg mit Ausnahme der Lausitz gehörten, gelungen, die wohl schon vor dem Tode Thietmars (979), des Neffen Geros [144 Vgl. u.a. S. Lüpke, aaO; Seite 11, n. 66, R. Schölkopf, aaO, Seite 47f.; Thietmar, Sohn des Markgrafen Christian und der Hidda, der Schwester Geros, Bruder Erzbischof Geros von Köln, nach Wigberts Tod in markgräflicher Stellung im Gau Daleminzi, Gemahl der Schwanhild, der Tochter Hermann Billungs, seit 976 auch Nachfolger des Markgrafen Gunther in Merseburg (vgl. W. Schlesinger, Kirchengeschichte Sachsens, Band 1, Seite 302). Zur historischen Rolle der GERO-Familie und ihrer Herkunft haben sich schon die von W. Schlesinger ausgesprochenen Vermutungen (Die Entstehung der Landesherrschaft, Seite 160, n. 220), daß der berühmte "Legat" Siegfried mit einem Grafen Asic/Esicho zur Zeit HEINRICHS I. identisch, dazu über Hatheburg mit dem Königshaus verwandt und ferner ein Bruder des Markgrafen Gero gewesen sei, dessen Nachfolge er 937 angetreten habe, durch die Forschung von K. Schmid, in: Zs. f. württemb. Landesgesch., 1964, Seite 218 f., voll bestätigt. Die häufig in der Forschung noch begegnenden Vorstellungen von Gero als homo novus sind damit endgültig abgetan und die Identität der sogenannten Merseburger Grafen mit der SIEGFRIED-GERO-Familie gesichert (vgl. auch H.K. Schulze, Das Stift Gernrode, 1965, Seite 2.], eingetretene Schwäche des GERO-CHRISTIAN-Hauses für den Ausbau seiner markgräflichen Stellung zu nutzen [145 Einen Reflex dieses Gegensatzes zwischen Dietrich von Haldensleben (im Bunde mit Bischof Giseler) bildet das damals großes Aufsehen erregende Verfahren gegen den Grafen Gero von Alvensleben und seinen Besitz (vgl. Thietmar III, 9). Über Hintergründe vgl. H. Wäschke, in: Mitt. des Vereins für Anhaltische Geschichte, Band 14/1, 1922, Seite 69ff.; sowie R. Schölkopf,a.a.O., Seite 52f. und 94. und M. Hellmann, Die Ostpolitik Ottos II., Seite 58.]. Dietrich ist damals um 978 im Mittelabschnitt ebenso zur dominierenden politischen Gestalt geworden wie kurz darauf Rikdag im Süden.

Partenheimer Lutz: Seite 15
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"Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt."

Christian, 945 als Markgraf bezeugt, war mit Hidda, der Schwester des berühmten Gero, verheiratet [D O I., Nr. 64; Lübke 2, Nr. 75. Das ist zugleich die Urkunde, in der Christian letztmals als lebend belegt ist.].
 
 
 
 

  oo Christian Graf im Schwabengau
             -   966
 
 
 
 

 Kinder:

  Thietmar I.
        -3.8.979

  Gero Erzbischof von Köln (967-976)
        -29.6.976

 ? Frederuno
         -   1015

  oo Hodo
              -13.3.993
 
 
 
 

Literatur:
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Annalista Saxo: Reichschronik a. 965 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar 1995 Seite 117 Anm. 144 - Partenheimer Lutz: Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2001 Seite 15 - Schölkopf Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024. Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens 22. Göttingen 1957 Seite 45 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 149 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 217 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 52,60,62 -