Tochter des Pfalzgrafen
Ezzo von Lothringen und der Mathilde,
Tochter von Kaiser OTTO II.
Lewald Ursula: Seite 135
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"Die Ezzonen. Das Schicksal eines rheinischen Fürstengeschlechtes"
Von den 7 Töchtern des Pfalzgrafen
Ezzo war nur die älteste, Richeza,
von der schon die Rede gewesen ist, verheiratet. Die 6 anderen standen
bedeutenden Stiftungen und Klöstern als Äbtissinnen vor. Nach
der fundatio war Adelheid
Äbtissin
von Nivelles, Theophanu
von Essen, Heylwig von Neuss, Mathilde
von Dietkirchen und Villich, Ida
von Maria im Capitol von Köln und Sophie
endlich Vorsteherin der Klöster S. Maria in Mainz und Gandersheim.
Hier irrt der Autor der fundatio freilich. Ida
war, ehe sie Maria im Capitol übernahm, Äbtissin des Klosters
Gandersheim, während ihre Schwester Sophia
schon
in Mainz starb, wohin diese beiden Pfalzgrafentöchter geflohen waren,
um sich der Obhut ihrer gestrengen Tante Sophie zu entziehen. Ohne weitere
Begründung nehmen die Historiker an, Ezzo habe seine Töchter
aus Gründen der Versorgung den geistlichen Anstalten übergeben,
um auf diese Weise eine Aussteuer zu sparen und das Familienerbe nicht
zu schmälern. Dagegen ist einzuwenden, daß auch die Stifte und
Klöster auf die Mitgabe einer angemessenen Aussteuer bestanden, vor
allem dann, wenn die Neueintretenden aus begütertem Hause stammten.
Hinzu kommt, daß diese Pfalzgrafentöchter als Äbtissinnen
durch die Schöpfung bedeutender Neubauten in die Geschichte eingegangen
sind. Man kann geradezu von einer Bauleidenschaft dieser vornehmen Damen
sprechen. Der Neubau von St. Maria im Capitol mit seinem Drei-Konchen-Chor,
der Krypta und den berühmten hölzernen Türflügeln stammt
aus der Regierungszeit der Äbtissin Ida, und das Herimann-Ida-Kreuz,
das heute im Kölner Diözesan-Museum aufbewahrt wird, zeigt den
Erzbischof und seine Schwester auf der Rückseite eingraviert zu Füßen
der Muttergottes. Der Erzbischof ließ es möglicherweise für
die Weihe des Kreuzaltars in Maria im Capitol, die Papst Leo IX. 1049 vollzog,
arbeiten. Auch der Neubau der Essener Stiftskirche datiert aus der Regierungszeit
der Äbtissin Theophanu. Sie habe mit männlicher Tatkraft,
schreibt die fundatio, das Essener monasterium mit allen Nebengebäuden,
das wegen Alters teilweise verfallen war, von Grund auf neu errichtet und
wunderbar erweitert. Von diesen Bauten sind noch heute das Atrium, die
untere Krypta, sowie der Westbau mit dem dreiseitigen Chorabschluß
nach dem Vorbild der Aachener Pfalzkapelle erhalten. In Villich wird von
I. Achter der Bau III, mit dem ein Patrozinienwechsel verbunden war, ebenfalls
in die Regierungszeit der Ezzo-Tochter Mathildedatiert. Von Theophanu
ist ein Testament erhalten, in dem sie die liturgischen Feiern zu ihrem
Totengedenken genau regelt und allen dabei Mitwirkenden sowie den Armen
und Mittellosen reiche Zuwendungen macht. Auch das Stift Gerresheim, dem
sie gleichfalls vorstand, erhielt von ihr Stiftungen.
Literatur:
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Lewald Ursula: Die Ezzonen. Das Schicksal eines
rheinischen Fürstengeschlechtes. In: Rheinische Vierteljahresblätter
43,1979, Seite 135 - Schaab Meinrad: Geschichte der Kurpfalz. Verlag
W. Kohlhammer 1988 Seite 26,220 -