Hermann I.                                                Erzbischof von Köln (890-924)
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    -11.4.924
 

Begraben: Köln (Hildebold-)Dom

Jüngerer Sohn des Grafen Erenfried I. im Bliesgau (Haus der EZZONEN) und der Adelgunde von Burgund, Tochter von Markgraf Konrad II
 

Lexikon des Mittelalters: Band IV Seite 2163
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Hermann I., Erzbischof von Köln (889/890-924)
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     + 11. April 924

Begraben: Köln (Hildebold-)Dom

Im Pontifikat des zuvor mit einer (KONRADINERIN?) Gerberga verheirateten Hermann spiegelt sich die Stellung Kölns und Lothringens zwischen den in Westen und Osten entstehenden karolingischen Nachfolgestaaten: 895-897 als Erzkaplan König Zwentibolds von Lothringen belegt, stand Hermann I. in den folgenden Jahren meist im Schatten der Trierer Amtsbrüder, bei Abschluß des Bonner Vertrags (921) im Gefolge des westfränkisch-französischen Königs Karl III., stellte er sich im Lütticher Bischofsstreit auf Seiten Giselberts und wohl König HEINRICHS I. In Köln, wo er auch dem Stift St. Gereon vorstand, bemühte er sich um Beseitigung des durch den Normanneneinfall von 881/82 bedingten Verluste und wies 922 die Kanonissen des von den Ungarn zerstörten Stifts Gerresgeim in das von ihm wiedererrichtete Kloster St. Ursula ein. Ohne dauerhaften Erfolg versuchte er, Bremen als Suffragan in seine Provinz zurückzuzwingen. Trotz der Differenzen mit Lüttich und Bremen sowie in der Frage des Palliengebrauchs pflegte Hermann gute Beziehungen zum Heiligen Stuhl, besonders zu Johannes X.

Quellen:
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F.W. Oediger, Reg. der Ebf.e v. Köln I, 1954-1961, 92-105 - Ser. episcoporum ... V/1, cur. St. Weinfurter-O. Engels, 1982, 17f. - Reg. Pontificum Romanorum, GP VII/1, auct. Th. Schieffer, 1096, 46-46 [vgl. GP VI, 36-45]

Literatur:
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NDB VIII, 634f. - F.W. Oediger, Gesch. des Ebm.s Köln I, 1972, 97-99 - Th. Schieffer, Adnotationes zur PG ... (I), ADipl 32, 1986, 503-545.


Althoff Gerd: Seite 296
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"Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

                                                                 B 24

 Me:     11.4.  Herimannus aps col(loniensis)      +  924    Köln
 Me:     21.4. Herimannus aps coloniensis

(Es.)      Zum 11. und 21. April findet sich in der Ergänzungsschicht des Merseburger Necrologs der Eintrag eines Kölner Erzbischofs namens Hermann. Mit beiden Einträgen ist wohl dieselbe Person gemeint; zum Problem der Doppeleinschreibung ins Merseburger Necriolog siehe oben Seite 152.
Hermanns Eintrag begegnet auch in der Abschrift eines ottonischen Familiennecrologs im Verbrüderungsbuch von St. Gallen; vgl. dazu Althoff, Unerkannte Zeugnisse vom Totengedenken der Liudolfinger, Seite 380.
Das Gedenken für den lothringischen Bischof erklärt sich im Zusammenhang der Herrschaftspraxis HEINRICHS I., siehe dazu ausführlich oben Seite 203.
Hermann war Mitunterzeichner des Bonner Vertrages von 921 auf der Seite Karls des Einfältigen und Teilnehmer an der Synode von Koblenz 922; vgl. Waitz, Jbb. Heinrichs I., Seite 60 und Seite 64.
Zum Todesdatum vgl. Oediger, Regesten der Erzbischöfe von Köln I, Nr. 318; allgemein FW B 92 mit weiteren Hinweisen.


Hermann I.war der Kanzler von König Zwentibold und vollzog 911 den Anschluß ans Westreich. Er war Mitunterzeichner des Bonner Vertrages von 921 auf der Seite Karls des Einfältigen und Teilnehmer an der Synode von Koblenz 922.
 
 
 
 

Literatur:
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Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 153,190,203,296 B 24 -
 
 
 
 
 
 
 


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