Jüngerer Sohn des Herzogs
Eticho von Elsaß und der Berswinda
Franz Vollmer: Seite 155, 161
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"Die Etichonen"
Der 3. Eticho-Sohn
heißt nach der Notitia Hugo,
dessen 2 Söhne Bodol(us) und
Bleon(us). Bleon
wiederum ist Vater eines Hug(o), während Bodolus
2 Nonnen, Attala und Ruchuina, zu Töchtern haben soll.
Grundlage für jede Erörterung bilden hier 2 Schenkungsurkunden
für Honau aus dem Jahre 748/49: Bodolus
schenkt den von "genitor meus Hugo quondam" ererbten Anteil an der Rheininsel
Honau; Hugo gibt seinerseits seinen von "genitor meus Bleonus"
als Erbschaft erhaltenen Besitz an der Honauinsel.
Pfister, der nur den Wortlaut dieser Urkunde gelten lassen möchte,
anerkennt lediglich die Existenz der Linien Hugo
- Bodolus und Bleonus
- Hugo und läßt die Frage einer Brüderschaft Bodolus
und Bleons sowie des eventuellen
Familienzusammenhangs dieser Linien mit Eticho
als unbeantwortbar völlig offen. Aber gibt es wirklich keine Hinweise
dafür, dass Bodol und Bleon
Brüder sein könnten, wie wir aus der Honauer Notitia erfahren?
Für die Richtigkeit der Angabe der Notitia spricht doch immerhin die
Beobachtung, dass 823, also knapp ein bis zwei Generationen nach der Lebenszeit
Bodols und Bleons,
Blienschweiler (bei Schlettstadt) "Bodolesvillare sive Pleanungesvillare"
genannt wird, was darauf deutet, dass dieser Ort einst von Bodol
und Bleon gemeinsam besessen
oder gegründet worden war. Was steht also noch im Wege, mit der Notitia
in Bodolus und
Bleonus Brüder zu sehen, zumal 749 in Bodols
Schenkungsurkunde für Honau ein Hugo mitzeugt, der sehr wahrscheinlich
Bleons bezeugter Sohn Hugo ist?
Als Bodols Tochter bekennt sich
754 in einer Urkunde für das Kloster Hornbach die Nonne Adala. Diese
Adala ist wohl identisch mit der 778 auftretenden Äbtissin Adala von
Eschau, sowie der 783 als Besitzerin eines Weinberges in Sigolsheim genannten
"Adalane abbatisse".
Die von der Notitia mitgeteilte Bodolus-Tochter
ist damit von Urkunden recht eindeutig gesichert. Vielleicht kann man auch
die 2. von der Notitia aufgeführte Bodolus-Tochter
Ruchuina in der Nonne Rodula wiedererkennen, die 778 neben Adala als bisherige
Mitbesitzerin als wohl Miterbin der Insel Eschgau genannt ist.
Zusammenfassend ist also festzustellen, dass alle von der Notitia genannten
Nachkommen Hugos als auch durch Urkunden
gesichert gelten dürfen. Wie aber steht es mit dem Nachweis, dass
dieser Hugo ein Sohn Etichos
war? Eine unmittelbare Urkundenaussage fehlt, doch sprechen die
Namen Hugo (zweimal) und Attala deutlich für etichonischen
Familienzusammenhang.
Der 3. Eticho-Sohn
soll Hugo gewesen sein. 747
muß er bereits tot sein. Sein Sohn Bodolus
schenkt zu diesem Zeitpunkt Besitz in Heidolsheim an das Kloster Münster
im Gregoriental. 749 gibt er seinen vom Vater Hugo
ererbten Anteil der Honauer Insel an das dortige Kloster. Eberhard, ein
Söhnlein Bodols, ist 747 nicht
mehr am Leben. Bodols Tochter, die
Nonne Adela, schenkt 754 an das Kloster Hornbach Besitz in Wasselheim und
Ebersweiler. Diese Adela ist wohl 778 Äbtissin von Eschau und dürfte
auch in der 783 als Besitzerin eines Weinberges in Sigolsheim auftretenden
"Adalane abbatissa" wiederzuerkennen sein. Bodols 2. Tochter soll Ruchuina
heißen; sie ist wahrscheinlich die "religiosa Dei Roduna", die 778
neben Adala als bisherige Mitbesitzerin, also wohl Miterbin der Insel Eschau
genannt wird.
Hugos 2. Sohn dürfte Bleon
heißen. 748 ist er bereits verstorben. Sein Sohn Hugo läßt
damals den vom Vater übernommenen Inselanteil auf. Wahrscheinlich
zeugt dieser Hugo ein Jahr später bei einer Schenkung seines Onkels
Bodol an Honau. Von Hug(o)s Nachkommen fehlen alle Nachrichten.
Kinder:
Bleon
- vor 748
Bodol
-