Jüngerer Sohn des Herzogs
Adalbero von Kärnten und der Beatrix
von Schwaben, Tochter von Herzog Hermann II.
GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 112
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11. ADALBERO II.
Bischof von Bamberg.
F. u eV. (1039 nach 28/11) siehe 10; (1045/53) quidam
illustris prosapie clericus Adalbero et germanus eius Marchwart,
ducis Adalberonis filii, geben nach Geisenfeld unter Äbtissin
Gerbirg und Vogt Erchanger ihren Wald zu Moosbach G Enzelhausen AG Meinburg
MB 14, 183 f. n 7;
Bischof 1053 25/12,
+ 1057 14/2, vgl. von Guttenberg, Bamberger Regesten
118 ff.
Finckenstein Finck von: Seite 169
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"Bischof und Reich"
Die Ernennung Adalberos (1053-1057),
eines Vetters HEINRICHS III., stellt
einerseits wohl eine politische Maßnahme dar, indem der König
die Familie des von ihm 1035 als dux in Kärnten abgesetzten EPPENSTEINERS
Adalbero durch die Erhebung von dessen Sohn zum Bischof wieder auf
seine Seite ziehen wollte, um dadurch wieder ein Gegengewicht gegen den
aufständischen Konrad in Bayern und Kärnten zu bilden.
Andererseits wurde aber auch durch die Einsetzung eines
Vetters des Königs der Rang des Bamberger Bistums erneut hervorgehoben.
In Bischof Adalbero, dessen persönlicher
Werdegang uns bekannt ist, fassen wir wieder ein Mitglied jener stammesübergreifenden
Reichsaristokratie, deren Beziehungen zum König einerseits und zu
den führenden Adelsfamilien in den Herzogtümern andererseits
eine persönliche und verwandtschaftliche Bindung beruhende Verklammerung
der Reichsteile verwirkte.
Die EPPENSTEINER, dem Kreis der mächtigen
Kärntner Grafenfamilie zugehörig, führte wohl erst die Heirat
von Bischof Adalberos Vater Adalbero
mit der KONRADINERIN Beatrix, Tochter
Hermanns von Schwaben, aus den regionalen Bezügen Kärntens in
die Gruppe reichsadliger Familien. Die Schwester der Mutter
Adalberos,
Gisela, war mit dem SALIER
KONRAD II. verheiratet, Giselas
und
Beatrix' Mutter war Tochter des
WELFEN Konrad von Burgund
über den wieder Beziehungen zu den LIUDOLFINGERN
und
den LUXEMBURGERN liefen.
Über die nur gut dreijährige Amtszeit Bischof
Adalberos besitzen wir nur spärliche Nachrichten. Da HEINRICH
III. im Angesicht des Todes die Kaiserin
Agnes verpflichtet hat, für die Rückgabe der durch
den Kaiser ihren Eigengütern entfremdeten Besitzungen zu sorgen, zu
denen die Bamberger Güter zählten, ist es denkbar, dass
Bischof Adalbero sich darum bemüht hat. Im Reichsdienst
und auf Synoden ist der Bischof nicht nachweisbar. Er starb am 14. Februar
1057.
Literatur:
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Karl Lechner: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge
von Österreich 976-1246,Böhlau Verlag Wien-Köln-Weimar 1992,
Seite 81 – Eduard Hlawitschka: Untersuchungen zu den Thronwechseln der
ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands.
Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke
Verlag Sigmaringen 1987, Seite 51,125,169 - Die Salier und das Reich, hg.
Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band II, Seite 49,233; Band
III, Seite 382 -