Adalbero von Eppenstein                          Bischof von Bamberg (1053-1057)
-------------------------------
um 1021-14.2.1057
 

Jüngerer Sohn des Herzogs Adalbero von Kärnten und der Beatrix von Schwaben, Tochter von Herzog Hermann II.
 

GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
---------------------------------------------------------------------------------------------------
Wegener Dr. Wilhelm: Seite 112
******************
11. ADALBERO II.

Bischof von Bamberg.

F. u eV. (1039 nach 28/11) siehe 10; (1045/53) quidam illustris prosapie clericus Adalbero et germanus eius Marchwart, ducis Adalberonis filii, geben nach Geisenfeld unter Äbtissin Gerbirg und Vogt Erchanger ihren Wald zu Moosbach G Enzelhausen AG Meinburg MB 14, 183 f. n 7;
Bischof 1053 25/12,
+ 1057 14/2, vgl. von Guttenberg, Bamberger Regesten 118 ff.


Adalbero unterstützte seinen kaiserlichen Cousin HEINRICH III., wurde 1053 Bischof von Bamberg und verlehnte an den Bruder Markward etliche Bistumslehen, womit er die Familie stärkte.

Finckenstein Finck von: Seite 169
********************
"Bischof und Reich"

Die Ernennung Adalberos (1053-1057), eines Vetters HEINRICHS III., stellt einerseits wohl eine politische Maßnahme dar, indem der König die Familie des von ihm 1035 als dux in Kärnten abgesetzten EPPENSTEINERS Adalbero durch die Erhebung von dessen Sohn zum Bischof wieder auf seine Seite ziehen wollte, um dadurch wieder ein Gegengewicht gegen den aufständischen Konrad in Bayern und Kärnten zu bilden.
Andererseits wurde aber auch durch die Einsetzung eines Vetters des Königs der Rang des Bamberger Bistums erneut hervorgehoben. In Bischof Adalbero, dessen persönlicher Werdegang uns bekannt ist, fassen wir wieder ein Mitglied jener stammesübergreifenden Reichsaristokratie, deren Beziehungen zum König einerseits und zu den führenden Adelsfamilien in den Herzogtümern andererseits eine persönliche und verwandtschaftliche Bindung beruhende Verklammerung der Reichsteile verwirkte.
Die EPPENSTEINER, dem Kreis der mächtigen Kärntner Grafenfamilie zugehörig, führte wohl erst die Heirat von Bischof Adalberos Vater Adalbero mit der KONRADINERIN Beatrix, Tochter Hermanns von Schwaben, aus den regionalen Bezügen Kärntens in die Gruppe reichsadliger Familien. Die Schwester der Mutter Adalberos, Gisela, war mit dem SALIER KONRAD II. verheiratet, Giselas und Beatrix' Mutter war Tochter des WELFEN Konrad von Burgund über den wieder Beziehungen zu den LIUDOLFINGERN und den LUXEMBURGERN liefen.
Über die nur gut dreijährige Amtszeit Bischof Adalberos besitzen wir nur spärliche Nachrichten. Da HEINRICH III. im Angesicht des Todes die Kaiserin Agnes verpflichtet hat, für die Rückgabe der durch den Kaiser ihren Eigengütern entfremdeten Besitzungen zu sorgen, zu denen die Bamberger Güter zählten, ist es denkbar, dass Bischof Adalbero sich darum bemüht hat. Im Reichsdienst und auf Synoden ist der Bischof nicht nachweisbar. Er starb am 14. Februar 1057.
 
 
 
 

Literatur:
----------
Karl Lechner: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246,Böhlau Verlag Wien-Köln-Weimar 1992, Seite 81 – Eduard Hlawitschka: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 51,125,169 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band II, Seite 49,233; Band III, Seite 382 -