Tochter des Grafen
Berthold VI. von Andechs-Meran und der Agnes
von Rochlitz, Tochter von Markgraf Dedi V.
Lexikon des Mittelalters: Band IV Seite 1985
*********************
Hedwig I., Herzogin von Schlesien (Jadwiga) kanonisiert
26.3.1267
-------------
* um 1178/80, + 14. Oktober 1243
Trebnitz bei Breslau
Tochter Bertholds V., Grafen von Andechs, und dessen 2. Gemahlin Agnes, Tochter Dedos von Rochlitz, Markgrafen von Meißen
um 1190/92
oo Heinrich I. Herzog von Schlesien
Kinder:
----------
Heinrich II., Herzog von Nieder-Schlesien (+ 1241),
Gertrud, Äbtissin des Zisterzienserinnenklosters
in Trebnitz u.a.
Nach 20-jähriger Ehe legte Hedwig
zusammen
mit ihrem Mann das Keuschheitsgelübde, aber kein Ordensgelübde
ab und zog sich in das bereits 1202 von ihr gegründete Zisterzienserinnenkloster
in Trebnitz zurück. Zu dem reich ausgestatteten Kloster gehörte
auch das in Urkunden wiederholt erwähnte und archäologisch gut
erforschte Dorf Zawonia in der Nähe von Trebnitz. Dem Angriff der
Mongolen 1241 (Schlacht bei Liegnitz), Tod ihres Sohnes Heinrich) entgingen
Hedwig
und
der Konvent in Krossen an der Oder. - Bereits 1267 wurde
Hedwig
von Clemens IV. wegen ihres umfangreichen karikativen Werkes heiliggesprochen.
Die feierliche Erhebung ihrer Gebeine erfolgte am 17. August 1267, die
Translation in die von ihrem Enkel Wladyslaw, Erzbischof von Salzburg,
errichtete Kapelle am 25. August 1267. Im 14. Jh. verbreitete sich der
Heiligenkult Hedwigs rasch, ausgehend
zu einem von den Zisterzienserinnen, zum anderen von der
PIASTEN-Dynastie.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Hedwig zog sich 1238
als Witwe in das von ihr gestiftete Kloster Trebnitz bei Breslau zurück.
Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 315
************************
Hedwig, die Heilige, Herzogin von Schlesien
------------------------
* 1174/78, + 14.10.1243
Andechs/Obb. Trebnitz/Schlesien
Vater:
-------
Graf Berthold IV. von Andechs (+ 1204)
Mutter:
---------
Agnes von Rochlitz (+ 1195)
oo Herzog Heinrich I. von Schlesien (+ 1238)
Aus dem Geschlecht der ANDECHS-MERANIER.
Wurde im Alter von 12 Jahren verheiratet.
Das Ehepaar ist Gründer mehrerer Klöster und
Spitäler (Trebnitz, Zisterzienserinnenkloster; Naumburg/Bober, Augustinerpropstei;
Klein Oels, Templer-Kommende; Breslau, Hl.-Geist-Spital; Neumarkt, Spital
für aussätzige Frauen).
Die Herzogin erwarb sich einen Ruf als Wohltäterin
für Arme, Kranke, Witwen und Waisen usw. und wurde bereits zu Lebzeiten
als Heilige angesehen.
Heiligsprechung 1267.
Bis zu Ausgang des Mittelalters weitreichende Verehrung
(bis Wien, Trient, Antwerpen). Patronin Schlesiens.
Literatur:
------------
NDB 8; LThK 5; Verf.-Lex. d. MA II.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Große Frauen der Weltgeschichte: Seite 214
****************************
Hedwig von Schlesien
---------------------------
1174-15.X.1243
Als 1. regierender PIAST
mit deutschem Namen bestieg Herzog Heinrich I. im Jahre 1201 den
Thron von Polen und Schlesien. 15 Jahre zuvor hatte er einen Ritter nach
Andechs am Ammersee gesandt, damit er die Tochter Hedwig
des
Grafen
Berthold IV., Markgrafen von Istrien, Herzogs von Dalmatien, Kroatien
und Mähren, für ihn freie. Das fürstliche Fräulein
war 12 Jahre alt und lebte in der Obhut der Zisterzienserinnen von Kitzingen,
als die Werbung erging und erhört wurde. Unter ritterlicher Bewachung
rumpelte das blumengeschmückte Brautwägelchen ostwärts in
die Fremde. Auf der Oderbrücke der Kronstadt Breslau nahm Herzog
Heinrich der Bärtige die Erwählte in Empfang, nannte sie
zärtlich "Jascha" und "Jadwiga" und versprach, ihr ein treuer und
liebender Herr und Gemahl zu sein. 6 Kinder entsprossen der glücklichen
Ehe, einer der Söhne fiel in der Tatarenschlacht bei Liegnitz 1241.
Nach dem Tode ihres Gemahls, mit dem zusammen sie viele deutsche Siedler
ins Land gerufen, viele Klöster gegründet und manche Not gelindert
hatte, nahm sie das Ordenskleid der Zisterzienserinnen des Klosters Trebnitz,
an dessen Stiftung sie ihre ganze Mitgift gewendet hatte. Sie legte kein
Gelübde ab, um nicht auf ihre Einkünfte und damit auf die Möglichkeit
des Wohltuns verzichten zu müssen. Schon zu Lebzeiten vom Volk wie
eine Heilige verehrt, erlebte sie noch den glücklichen Maitag des
Jahres 1235, an dem die Domglocken aller Lande die Heiligsprechung ihrer
geliebten Nichte Elisabeth von Thüringen verkündeten. 1267, 24
Jahre nach ihrem Tode, wurde auch Herzogin Hedwig,
die Landesmutter von Schlesien, zur Ehre der Altäre erhoben, und 7
Jahrhunderte später erwählte eine friedlose Welt sie zur Schutzpatronin
aller Heimatvertriebenen.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Wegener Dr. Wilhelm: Seite 163
*******************
66. Hedwig die Heilige
----------------------------
Vermählt mit Heinrich I. Herzog von Schlesien
(+ 1238 19/3) SS 19, 566;
dann Nonne in Trebnitz nördlich Breslau,
dort + 1243 9/10 und begraben;
Dießen 14/10: Hadewigis
ducissa Zlesie, filia Bertholdi
ducis Meranie anno 1241 Necr. 1, 28.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
GENEALOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN
GESCHICHTE
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Dungern Prof. Dr. Otto: Seite 27
********************
71. Hedwig, die Heilige
----------------------------
Als Tochter des Herzogs
Bertold vermählt mit Heinrich I. mit dem Barte, Herzog
von Schlesien (MG.SS. 19.566), + 19.III.1238;
dann Nonne in Trebnitz n. Breslau,
dort + 9.X.1243 Nec. I. 27 (Diessen) und begraben.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
1188/92
oo Heinrich I. der Bärtige Herzog von Schlesien
1165/70-19.3.1238
7 Kinder:
Boleslaw
1190/94-10./11.9.1206/08
Agnes
1190/1200-11.5. vor 1214
Sophia
1190/1200-22./23.3. vor 1214
Konrad
1191/98-4./5.9.1213
Heinrich II.
1196/1204-9.4.1241
Gertrud 1. Äbtissin von Trebnitz
1200-30.12.1268
Sohn
11./12.1208- 1214/17
Literatur:
------------
Die Andechs-Meranier in Franken. Europäisches
Fürstentum im Hochmittelalter. Verlag Philipp von Zabern Mainz 1998
Seite 29,64, 94-96,98-100,116,134,145,245,248,266,287-293,295,337,374 -
Schnith
Karl: Frauen des Mittelalters in Lebensbildern, Verlag Styria Graz-Wien-Köln
1997, Seite 254-269 -