Hedwig von Andechs                               Herzogin von Schlesien
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1174-9.10.1243
Andechs Trebnitz
 

Tochter des Grafen Berthold VI. von Andechs-Meran und der Agnes von Rochlitz, Tochter von Markgraf Dedi V.
 

Lexikon des Mittelalters: Band IV Seite 1985
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Hedwig I., Herzogin von Schlesien (Jadwiga) kanonisiert 26.3.1267
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* um 1178/80, + 14. Oktober 1243
                        Trebnitz bei Breslau

Tochter Bertholds V., Grafen von Andechs, und dessen 2. Gemahlin Agnes, Tochter Dedos von Rochlitz, Markgrafen von Meißen

 um 1190/92
  oo Heinrich I. Herzog von Schlesien
 

Kinder:
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Heinrich II., Herzog von Nieder-Schlesien (+ 1241),
Gertrud, Äbtissin des Zisterzienserinnenklosters in Trebnitz u.a.

Nach 20-jähriger Ehe legte Hedwig zusammen mit ihrem Mann das Keuschheitsgelübde, aber kein Ordensgelübde ab und zog sich in das bereits 1202 von ihr gegründete Zisterzienserinnenkloster in Trebnitz zurück. Zu dem reich ausgestatteten Kloster gehörte auch das in Urkunden wiederholt erwähnte und archäologisch gut erforschte Dorf Zawonia in der Nähe von Trebnitz. Dem Angriff der Mongolen 1241 (Schlacht bei Liegnitz), Tod ihres Sohnes Heinrich) entgingen Hedwig und der Konvent in Krossen an der Oder. - Bereits 1267 wurde Hedwig von Clemens IV. wegen ihres umfangreichen karikativen Werkes heiliggesprochen. Die feierliche Erhebung ihrer Gebeine erfolgte am 17. August 1267, die Translation in die von ihrem Enkel Wladyslaw, Erzbischof von Salzburg, errichtete Kapelle am 25. August 1267. Im 14. Jh. verbreitete sich der Heiligenkult Hedwigs rasch, ausgehend zu einem von den Zisterzienserinnen, zum anderen von der PIASTEN-Dynastie.
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Hedwig zog sich 1238 als Witwe in das von ihr gestiftete Kloster Trebnitz bei Breslau zurück.

Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 315
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Hedwig, die Heilige, Herzogin von Schlesien
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* 1174/78, + 14.10.1243
Andechs/Obb. Trebnitz/Schlesien

Vater:
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Graf Berthold IV. von Andechs (+ 1204)

Mutter:
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Agnes von Rochlitz (+ 1195)
 

  oo Herzog Heinrich I. von Schlesien (+ 1238)

Aus dem Geschlecht der ANDECHS-MERANIER.
Wurde im Alter von 12 Jahren verheiratet.
Das Ehepaar ist Gründer mehrerer Klöster und Spitäler (Trebnitz, Zisterzienserinnenkloster; Naumburg/Bober, Augustinerpropstei; Klein Oels, Templer-Kommende; Breslau, Hl.-Geist-Spital; Neumarkt, Spital für aussätzige Frauen).
Die Herzogin erwarb sich einen Ruf als Wohltäterin für Arme, Kranke, Witwen und Waisen usw. und wurde bereits zu Lebzeiten als Heilige angesehen.
Heiligsprechung 1267.
Bis zu Ausgang des Mittelalters weitreichende Verehrung (bis Wien, Trient, Antwerpen). Patronin Schlesiens.

Literatur:
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NDB 8; LThK 5; Verf.-Lex. d. MA II.
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Große Frauen der Weltgeschichte: Seite 214
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Hedwig von Schlesien
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1174-15.X.1243

Als 1. regierender PIAST mit deutschem Namen bestieg Herzog Heinrich I. im Jahre 1201 den Thron von Polen und Schlesien. 15 Jahre zuvor hatte er einen Ritter nach Andechs am Ammersee gesandt, damit er die Tochter Hedwig des Grafen Berthold IV., Markgrafen von Istrien, Herzogs von Dalmatien, Kroatien und Mähren, für ihn freie. Das fürstliche Fräulein war 12 Jahre alt und lebte in der Obhut der Zisterzienserinnen von Kitzingen, als die Werbung erging und erhört wurde. Unter ritterlicher Bewachung rumpelte das blumengeschmückte Brautwägelchen ostwärts in die Fremde. Auf der Oderbrücke der Kronstadt Breslau nahm Herzog Heinrich der Bärtige die Erwählte in Empfang, nannte sie zärtlich "Jascha" und "Jadwiga" und versprach, ihr ein treuer und liebender Herr und Gemahl zu sein. 6 Kinder entsprossen der glücklichen Ehe, einer der Söhne fiel in der Tatarenschlacht bei Liegnitz 1241. Nach dem Tode ihres Gemahls, mit dem zusammen sie viele deutsche Siedler ins Land gerufen, viele Klöster gegründet und manche Not gelindert hatte, nahm sie das Ordenskleid der Zisterzienserinnen des Klosters Trebnitz, an dessen Stiftung sie ihre ganze Mitgift gewendet hatte. Sie legte kein Gelübde ab, um nicht auf ihre Einkünfte und damit auf die Möglichkeit des Wohltuns verzichten zu müssen. Schon zu Lebzeiten vom Volk wie eine Heilige verehrt, erlebte sie noch den glücklichen Maitag des Jahres 1235, an dem die Domglocken aller Lande die Heiligsprechung ihrer geliebten Nichte Elisabeth von Thüringen verkündeten. 1267, 24 Jahre nach ihrem Tode, wurde auch Herzogin Hedwig, die Landesmutter von Schlesien, zur Ehre der Altäre erhoben, und 7 Jahrhunderte später erwählte eine friedlose Welt sie zur Schutzpatronin aller Heimatvertriebenen.
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GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 163
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66. Hedwig die Heilige
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Vermählt mit Heinrich I. Herzog von Schlesien (+ 1238 19/3) SS 19, 566;
dann Nonne in Trebnitz nördlich Breslau,
dort + 1243 9/10 und begraben;
Dießen 14/10: Hadewigis ducissa Zlesie, filia Bertholdi ducis Meranie anno 1241 Necr. 1, 28.
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GENEALOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN GESCHICHTE
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Dungern Prof. Dr. Otto: Seite 27
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71. Hedwig, die Heilige
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Als Tochter des Herzogs Bertold vermählt mit Heinrich I. mit dem Barte, Herzog von Schlesien (MG.SS. 19.566), + 19.III.1238;
dann Nonne in Trebnitz n. Breslau,
dort + 9.X.1243 Nec. I. 27 (Diessen) und begraben.
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 1188/92
  oo Heinrich I. der Bärtige Herzog von Schlesien
      1165/70-19.3.1238
 
 
 
 

7 Kinder:

  Boleslaw
  1190/94-10./11.9.1206/08

  Agnes
  1190/1200-11.5. vor 1214

  Sophia
  1190/1200-22./23.3. vor 1214

  Konrad
  1191/98-4./5.9.1213

  Heinrich II.
  1196/1204-9.4.1241

  Gertrud 1. Äbtissin von Trebnitz
  1200-30.12.1268

  Sohn
   11./12.1208-   1214/17
 
 
 
 

Literatur:
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Die Andechs-Meranier in Franken. Europäisches Fürstentum im Hochmittelalter. Verlag Philipp von Zabern Mainz 1998 Seite 29,64, 94-96,98-100,116,134,145,245,248,266,287-293,295,337,374 - Schnith Karl: Frauen des Mittelalters in Lebensbildern, Verlag Styria Graz-Wien-Köln 1997, Seite 254-269 -