2. Tochter des Königs Konrad
von Burgund aus seiner 2. Ehe mit der Mathilde
von Frankreich, Tochter von König
Ludwig IV.
Lexikon des Mittelalters: Band I Spalte 2022
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Bertha von Burgund, Königin von Frankreich
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* um 965, + nach 1010
Tochter König Konrads von Burgund
Wurde um 980 wohl durch Vermittlung ihres Onkels, König
Lothars von W-Franken, dem an einem Bund mit den Häusern
BLOIS und VERMANDOIS gegen Hugo
Capet lag, mit Graf
Odo I. von Blois-Tours-Chartres vermählt. Als dieser in äußerster
Bedrängnis - durch den gemeinsamen Angriff Graf Fulko Nerras von Anjou
und des inzwischen König gewordenen
Hugo
Capet - am 12. März 996 starb, gelang es seiner Witwe,
Hugos
Sohn und Mitkönig Robert II. als
Beschützer zu gewinnen, der sie nach des Vaters Tod (24. Oktober 996)
in 2. Ehe heiratete. Gegen diese Verbindung drohte Papst Gregor V. wegen
zu naher Verwandtschaft der Gatten, auf der Synode von Pavia (Februar 997)
die Exkommunikation an, die, nach vergeblichem Vermittlungsversuch Abbos
von Fleury angesichts des Beharrens der Partner 998 ausgesprochen wurde.
Um 1003/04 hat Robert, auch wohl wegen
Kinderlosigkeit, die Verbindung gelöst und Konstanze
von Provence in 3. Ehe geheiratet, dann aber, um 1010, erneut
versucht, von Papst Johannes XVIII. die Ehe mit Bertha
anerkennen
zu lassen. Die Rivalität zwischen Bertha
und Konstanze hat auch den französischen
Hof in sich erbittert befehdende Parteien gespalten und in der Sage, derzufolge
Bertha
ein Monstrum mit Gänsefüßen gebar, Spuren hinterlassen.
Bertha,
die ihren Sohn Odo II. Ansprüche
auf das Königreich Burgund hinterließ, hat längere Zeit
die Grafschaften ihres Gemahls erfolgreich regiert und dabei den Titel
regina
mehrfach geführt.
VIII. 60. BERTHA
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* ca. 964/65, + nach 1010
Gemahl: a) ca. 983 Odo I. Graf von Blois (siehe VIII 10)
b) Anfang 997 Robert II. König von Frankreich (siehe X 137)
geschieden ca. 1000 wegen Verwandtschaft
Anmerkungen: Seite 128
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VIII. 60. BERTHA
Die Geburtszeit will Blümcke,
Burgund unter Rudolf III.
auf etwa 964 setzen, ähnlich Poupardin, Bourgogne 388. Sie kann auch
etwas später fallen. Sie war 984 bereits mit Odo vermählt.
Bouquet 11, 655.
Zweite Vermählung nach dem Tode Hugo
Capets (996 24. X.) vor der Synode von Pavia, die diese Heirat
beanstandete (Mitte 997), siehe Pfister, Robert 53. Scheidung nach 999
26. X. (Bouquet X 577) vor 1001 IX. (ib. X, 569 Anmerkung), Pfister 57,70.
Die Verwandtschadt war folgende: [VIII 85]
Gerberge Mathilde Bertha
HEINRICH I.
oo Ludwig IV.
oo Konrad von Burgund
Deutscher König
Hedwig Hugo Capet Robert II.
oo Hugo der Große
VIII. Generation
6-9
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Zur zweiten Ehe Berthas,
die sich nach Odos I. Tod mit Robert
II. verband (die Ehe wurde auf päpstliches
Betreiben, nach anfänglichem Widerstand König
Roberts aufgelöst) vgl. Brandenburg
X, 137 (Seite 67).
Bemerken wir, daß Bertha
aus ihrer Ehe mit Odo nie einen Sohn namens "Robert" hatte, wie
Brandenburg IX, 9 angibt. Einziger, vermeintlicher Beleg ist eine Zeugenliste
in der von Newman, Catalogue des actes de Robert II, 135f. als Fälschung
des 12. Jahrhunderts eingestuften Urkunde von 989: S. Hugonis regis,
S. Odonis comitis, S. Roberti filii eius, S. Tetbaldi filii eius,
S. Odonis, alterius filii eius. Man hat längst bemerkt, daß
das alterius nur zwei Söhne Odos I. voraussetzt,
Tedbald II. und Odo II. In Robert sah man den an die falsche Stelle gesetztenRobert
II., Sohn König
Hugos. In Wahrheit ist für "filii
eius" bei Robert vicecomitis zu lesen, und gemeint ist der Aussteller
der Urkunde, der Vicomte Robert von Blois, der ohne diese von uns vorgeschlagene
Richtigstellung in der Subskription seiner Urkunde gar nicht erschiene!
Da Tedbald II. kurz vor seinem Tode 1004 zum Bischof von Chartres
gewählt worden war und vergebliche Versuche unternahm, die päpstliche
Genehmigung zu erlangen, wird seine Geburt und damit das Datum der Ehe
Berthas
mit
Odo
I. früher als ca. 983 (so Brandenburg) anzusetzen sein. In einer
Urkunde, die wie die eben zitierte vom Vicomte Robert von Blois für
die Abtei Notre Dame d'Evron (Dep. Mayenne) ausgestellt wurde (Cartulaire
de S.-Pere de Chartres, ed. B. Guerrard, 1, 77-79), erscheinen nebeneinander,
in der durchaus unverdächtigen Zeugenliste, nach Herzog
Hugo (Capet),
Graf Odo I. und seinem
Bruder, dem Erzbischof Hugo von Bourges,
S. Letgardis comitissae,
S. Berte comitisse. Man hat diese Urkunde auf 985 datiert, ausgehend
von dem ihr erwähnten Tod des Abtes Wibert von S.-Pere. Das Jahr von
dessen Tod ist aber gar nicht genau bekannt; der Herzog datiert seine Abtszeit
bis c 980, die letzte datierte Urkunde, die ihn nennt, ist von 967 III
8. Es ergibt sich, daß nicht nur Ledgard, die Gattin Tedbalds I.,
bis c 980 gelebt hat (siehe oben VII, 7), sondern daß um diese Zeit
Odo
I., seit 975 Graf von Blois, schon mit der burgundischen
Königs-Tochter Bertha vermählt
war.
VI, 23 BERTHA
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* c 967/68, + nach 1010
1. oo c 984 Odo I., Graf von Blois, + 996 III 12
2. oo 997 Anfang König Robert II. von Frankreich (seit 996), * c 970, + 1031 VII 7 (Ehe 1004 IV wegen zu naher Verwandtschaft geschieden)
Die Filiationsbelege für Bertha,
Tochter der Mathilde und König Konrads, hat Diener,
Könige Nr. 15, zusammengestellt.
Zu Berthas Heirat
mit Graf Odo I. von Blois, vgl. Landsberger, Odo S. 17, Anm. 55;
das Jahr von Berthas Vermählung
mit Odo hat Werner VIII, 6-9 näher bestimmt. Berthas
zweite Ehe mit König Robert II. von Frankreich
bezeugt Richer IV c. 108, S. 328.
Zur Scheidung des Paares wegen zu naher Verwandtschaft
- beide stammten im Verhältnis 3 : 3 von König
HEINRICH I. ab - vgl. Pfister, Etudes S. 57 und 70, sowie jetzt
Dhondt, Femmes S. 48 f.
15. BERTA
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Tochter Konrads und
Mathildes
(Tab. geneal. ex cod. Steynvelt. SS III 215; Herm. Contract. SS V 121;
Rod. Glaber SS VII 64; Hugonis Flaviniac. chron. SS VIII 364, 366; Modern.
regum Francor. actus SS IX 387; Wiponis vita Chuonr. imp. SS 11, 269),
vermählt 1. mit Odo I. von Champagne (vgl. Landsberger, Graf
Odo I. von der Champagne. Diss. Göttingen, Berlin 1878, p. 17 ff.),
Witwe 995, in 2. Ehe mit König Robert von
Frankreich (Rotbertus rex patri succedens, suorum consilio Bertam
duxit uxoerem: Richeri histor. SS III 657), geschieden 998 wegen
zu naher Blutsverwandtschaft (Roberts
väterliche Großmutter Hedwig
und Berthas mütterliche Großmutter
Gerberga
waren Schwestern, Töchter des deutschen Königs
HEINRICHS I.).
BERTHA VON BURGUND - die tatsächlich Geliebte
Geboren: 964 - Heirat 996 - + um 1024
Melun
Zweite Gemahlin Roberts II. des Frommen (* 971; König 996-1031)
Bertha ist seit Anfang
des Jahres 996 Witwe. 983 hatte sie Odo I., den Grafen von Blois-Chartres,
geheiratet und fünf Kinder von ihm geboren, darunter als ältesten
einen Robert, der von König Robert II.
über das Taufbecken gehalten wurde. Im Frühjahr 996 war deiser
erste Mann gerade zur "rechten zeit" an einer "blitzartigen Krankheit"
verstorben.
Bertha und Robert
kennen sich schon lange, sie sind ja verwandt, Cousin und Cousine dritten
Grades, und Bertha ist von höchster
Abkunft. Sie ist die zweite Tochter von Konrad
I., dem Friedlichen, König von Burgund, und seiner Frau
Mahaut
(oder Mathilde)
von
Frankreich, der Tochter Ludwigs IV.
von Übersee. Über ihre Mutter ist Bertha
also eine Art Brücke zurück zu den KAROLINGERN.
Berthaist
über dreißig, als sie 996 Robert II.
heiratet, der gerade den Thron bestiegen hat.
Roberts Leidenschaft für Bertha
ist aufrichtig, sie hält ihn gefangen. Der König findet bei seiner
blonden Gemahlin Anschmiegsamkeit, Hingabe, Heiterkeit, alles Eigenschaften,
die auch seinem Charakter eignen. Das Paar lebt ein privates Glück,
aber auch einen unablässigen Kampf gegen Rom, das weniger verständnisvoll
ist als die französischen Bischöfe. Und Papst Gregor V. [Persönlicher
Einwurf: Als Urenkel Kaiser OTTOS I. war
Gregor V. mit beiden Ehepartnern verwandt, denn Gerberga
und Hadwig, Großmütter von
Bertha
und Robert II., waren Schwestern von
Kaiser OTTO I.] ist kein Mann, der sich vom offensichtlichen
Glück der königlichen Ehe erweichen ließe. Nach den Regeln
der Kirche sind die Eheleute verwandt, und Robert
ist
der Pate von Berthas Sohn. So ist die
Ehe nicht statthaft. Folglich muß sie zerbrochen werden. Die Verdammung
durch Papst Gegor V. fällt um so heftiger aus, als dieser ein Vetter
OTTOS
III., des Kaisers, ist, der den
KAPETINGER
Aufstieg mißtrauisch beäugt. Ein Konzil tritt im Juni 997 rasch
zu Pavia zusammen. Das Urteil dieser heiligen Versammlung lautet auf Exkommunikation
des Königs, wenn er sich weigert, eine Bußreise nach Rom zu
unternehmen. Trotz verschiedener Vermittlungsversuche vergiftet sich die
Lage weiter. 998 bedroht ein allgemeines Konzil König und Königin
mit Exkommunikation, wenn sie sich nicht trennen. Angesichts des Widerstandes
des KAPETINGERS
verfaßt Gregor
V. schließlich eine besonders heftige Bulle: "Von diesem Tag an herrscht
Kirchenbann über das ganze Königreich. Keine Messen, keine Sakramante.
In das Feuer mit allem, was Hände und Lippen des Königs berührt
haben."
Trotz seiner großen Frömmigkeit wird Robert
II. also wegen Bertha, seiner
zweiten Frau, exkommuniziert, das Land mit Kirchenbann belegt, muß
sich von ihr trennen, um wieder zu den Sakramenten zugelassen zu werden.
Die schmerzhafte Entwicklung traumatisiert den König, denn er liebt
diese Frau innig. Von seiner Erziehung geprägt und in seinem Herzen
fromm, beugt sich der König aber lieber, statt einen Riß durch
die Christenheit zu riskieren. Seine Haltung ist um so verdienstvoller
als die Exkommunikation von den französischen Bischöfen harsch
kritisiert wird, die - Vorläufer des Gallikanismus - von Rom das Zugeständnis
erwarten, daß die normalen Gesetze der Kirche nicht zwangsläufig
auf die Könige von Frankreich, Gesalbte des Herrn, zu übertragen
sind ... Bertha wird aber nicht aus
der königlichen Umgebung vertrieben. Sie trifft sich nach wie vor
mit ihrem Ex-Gemahl. Und auch wenn sich dieser 1003 mit einer blutjungen
Frau, Konstanze von Arles, vermählt,
die ihm mehrere Söhne schenkt, gibt sie dennoch die Hoffnung nicht
auf, eines Tages wieder ihre Macht und ihren Mann zurückzugewinnen.
Als Roberts Favorit,
der Graf von Beauvais getötet wird und Konstanze
unter Mordverdacht steht, ziehen 1008 Robert
und Bertha nach Rom. Ein Chronist schreibt,
"die wegen Blutsverwandtschaft verstoßene Königin ... hoffte,
unterstützt von gewissen Kreisen des Königshofes, daß ihr
das Königreich auf Befehl des Papstes zurückgegeben werde". Sie
hofft mithin auch, die Annullierung der Ehe Roberts
mit Konstanze zu erreichen. Der Mönch
auf dem Stuhl Petri aber setzt den Respekt vor der Kirche und ihren Dogmen
über persönliche Betrachtungen. Bertha
folgt Robert dennoch in seine Sommerresidenz
Dreux und lebt noch 15 Jahre lang an der Seite Roberts.
Sie stirbt um 1024, wohl im Schloß von Melun.
Ehlers Joachim/Müller Heribert/Schneidmüller
Bernd: Seite 87-98
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"Die französischen Könige des Mittelalters"
Roberts zweite Frau
Bertha,
wie Rozala ebenfalls von königlichem
Geblüt und gleichfalls Witwe, war mit dem Grafen Odo I. von Blois
verheiratet gewesen. Eine romantische und psychologisierende Geschichtsschreibung
hat diese zweite Ehe Roberts (vermutlich
April 997) als einen Akt jugendlicher Befreiung gegenüber einem übermächtigen
Vater gedeutet. Doch steht dem die Tatsache entgegen, dass sich spätestens
991 Robert von Rozala
trennte, "weil sie zu alt war".
Aber auch die zweite Ehefrau erfüllte die in sie
gesetzten Erwartungen nicht, zumal der päpstliche Stuhl Anstoß
an dem allzu nahen Verwandtschaftsgrad der beiden Ehepartner genommen hatte.
Freilich hatte die Königin auch allen Grund, mit
ihrem Mann 'unzufrieden' zu sein. Denn dieser war - zusammen mit seiner
Ex-Frau Bertha - vermutlich um das
Jahr 1010 nach Rom gereist. Vielleicht machte er sich Hoffnungen auf einen
päpstlichen Dispens. Dieser hätte es ihm dann ermöglicht,
nach einer Scheidung von Constanze
wieder rechtmäßig mit Bertha zusammenzuleben. Da seine zweite
Ehefrau aber, wie bereits angedeutet, sehr eng, das heißt im 3. kanonischen
Grad mit ihm verwandt war, was nach kirchlicher Auffassung eine Ehe ausschloß,
muß Roberts Plan als illusionär
bezeichnet werden. Gleichzeitig war es aber auch gefährlich, hätte
Robert
II. doch die Thronfolge seines damals schon geborenen Sohnes
Hugo
in Frage gestellt. In dieser schwierigen Situation griff ein Heiliger ein:
Sankt Savinianus, der 1. Erzbischof von Sens, schlug sich auf die Seite
der Königin. Constanze hatte schon
befürchtet, "aus dem königlichen Bett vertrieben zu werden".
Doch der König kehrte mit leeren Händen aus Rom zurück.
"Seit dieser Zeit begann er, seine Frau Constanze
zu
lieben", meinte wenigstens ein zeitgenössischer Chronist.
Bereits die Zeitgenossen haben die prekäre Lage
Roberts
II. gesehen, dem Odo II. "vieles bald mit Gewalt, bald mit Gerissenheit
abgenötigt hatte". Aber auch Odo II. hatte gefährliche Gegner.
Besonders mit dem Grafen Fulco III. Nerra von Anjou (987-1040) hatte er
zu rechnen. Da Constanze mit dem Hause
ANJOU, Bertha hingegen,
von der sich
Robert II. immer noch
nicht endgültig zu trennen vermochte, mit dem Hause BLOIS verwandt
war, wurde selbst der königliche Hof zum Schauplatz der Auseinandersetzungen
der beiden miteinander rivalisierenden Parteien. Weil Hugo von Beauvais,
Pfalzgraf und Vertrauter des Königs, zu Bertha
hielt, wurde er auf Anstiften
Constanzes
und ihres Cousins Fulco Nerra ermordet. Die Attentäter konnten es
sich leisten, Hugo vor den Augen eines offensichtlich hilflosen Königs
umzubringen.
Ehlers Joachim: Seite 42,48-52
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"Die Kapetinger"
Der Episkopat mißtraute Robert
II. seit dem Reimser Bistumsstreit, und der Papst rügte
seine zweite Ehe (Rozala-Susanna hatte
Robert
schon 991/92 verstoßen), kurz nach dem Tod seines Vaters geschlossen
mit Bertha, der Witwe der erst im Jahr
zuvor verstorbenen Grafen Odo von Blois-Chartres und Tochter König
Konrads I. von Burgund; wieder hatte Robert
eine Gemahlin aus königlichenm Hause, wiederum allerdings aus zweiter
Hnad. Der Papst erinnerte an zu nahe Verwandtschaft der Partner und das
damit gegebene kanonische Ehehindernis, denn Berthas
Mutter Mathilde war eine Tochter König
Ludwigs IV. und
Gerbergas,
einer Schwester OTTOS I., ihre Schwester
Hadwig
als
Mutter Hugo Capets wiederum die Großmutter
Roberts
II.; Robert
und
Bertha
waren
mithin Vetter und Cousine zweiten Grades. Die Regierung
Roberts
sollte durch diese und ähnliche Auseinandersetzungen lange belastet
bleiben, denn erst im Herbst 1001 war der König zur Trennung bereit,
weil der erhoffte Erbe bis dahin nicht geboren worden war. Obwohl Robert
kurz darauf (wohl 1003) Constanze heiratete,
Tochter des Grafen Wilhelm von der Provence und über ihre Mutter mit
dem Haus ANJOU verwandt, suchte er
immer aufs Neue nach Möglichkeiten,
Bertha
wiederzugewinnen und machte selbst nach der Geburt seiner Söhne Hugo
(wohl 1007) und Heinrich (1009(10)
noch einmal den unsinnigen Versuch, vom Papst die Zustimmung zu einer legalen
Verbindung mit Bertha zu gewinnen,
was die Trennung von Constanze vorausgesetzt
hätte.
Anders als seien Rivalen aus dem Hause
ANJOU stellte sich Odo gegen Hugo
Capet und nahm König Lothars
Nichte Bertha zur Frau, eine TochterKönig
Konrads von Burgund. Als Odo 996 während der Kämpfe
gegen Fulko Nerra von Anjou starb, rief
Bertha
Robert zu Hilfe, der sie nach dem Tod seines Vaters 996 heiratete.
Weinfurter, Stefan: Seite 220
****************
"Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten"
Mehr Erfolg war ihm dagegen im Westen beschieden,
udn zwar insbesondere im Hinblick auf das Königreich Burgund. Durch
seine Mutter Gisela war HEINRICH
II. ein Neffe des kinderlosen
burgundischen
Königs Rudolf III. (993-1032). Dessen Herrschaft galt als
schwach und stets gefährdet. Manches deutet darauf hin, daß
König
Robert II. von Frankreich (996-1031) um die Jahrtausendwende
das Erbe Burgunds für sich vorbereitete, als er 997
Bertha, eine weitere Schwester
Rudolfs
III., heiratete. Robert II.
verstieß seine burgundische Gemahlin zwar 1001 wieder, aber auch
seine neue Ehe mit Constanze, einer
Tochter des Grafen Wilhelm von Provence zeigt, daß seine Interessen
nach Süden gerichtet blieben.
984
1. oo Odo I. Graf von Blois
950-12.3.996
997
2. oo 2. Robert II. der Fromme König von
Frankreich
- 1000 20.7.972-20.7.1031
Kinder:
1. Ehe
Theobald II. Graf von Blois (996-1004)
ca 985-30.9.1004
Odo II.
ca 990-15.11.1037
Dietrich
- nach 996
Agnes
-
oo Guido Vizegraf von Tours
-
Literatur:
------------
Althoff Gerd: Otto III. Primus Verlag Darmstadt
1997 Seite 123
-
Boshof, Egon: Die Salier. Verlag W. Kohlhammer
Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 67 - Brandenburg Erich: Die
Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der
Aisch 1998 Seite 10 - Diener, Ernst: Könige von Burgund aus
dem Hause der Welfen. in: Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte
I. Band: Hoher Adel Zürich 1900-1908 Seite 80 - Ehlers Joachim:
Die Kapetinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite
42, 48-52 - Ehlers Joachim/Müller Heribert/Schneidmüller
Bernd: Die französischen Könige des Mittelalters. Von Odo bis
Karl VIII. 888-1498. Verlag C. H. Beck München 1996 Seite 87,93,97
- Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter. Verlag C.H. Beck München
1994, Seite 73 - Erkens, Franz-Reiner: Konrad II. Herrschaft und
Reich des ersten Salierkaisers. Verlag Friedrich Puset Regensburg 1998,
Seite 160 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und
ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 VI,23
Seite 300, 308,324 - Görich Knut: Otto III. Romanus Saxonicus
et Italicus. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995 Seite 211 - Holtzmann
Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch
Verlag München 1971 Seite 324,336 - Houben, Hubert:
Roger II. von Sizilien. Herrscher zwischen Orient und Okzident, Primus
Verlag Darmstadt 1997, Seite 24 - Pognon Edmond: Hugo Capet König
von Frankreich. Dr. Riedeler Verlag Stuttgart 1966 Seite 133,264 - Schneidmüller
Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart
Berlin Köln 2000 Seite 90 - Schulze Hans K: Das Reich und die
Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag Seite
342 -
Treffer Gerd: Die französischen Königinnen. Von
Bertrada bis Marie Antoinette (8.-18. Jahrhundert) Verlag Friedrich Pustet
Regensburg 1996 Seite 72,75 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024)
Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1999,
Seite
220,225 - Weinfurter Stefan: Herrschaft und Reich der
Salier. Grundlinien einer Umbruchszeit. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen
1992, Seite 47 - Wolfram Herwig: Kaiser Konrad II. Kaiser
dreier Reiche. Verlag C.H. Beck München 2000 Seite 83 -