Älteste Tochter des Herzogs
Hugo der Große von Franzien aus seiner 3. Ehe mit der
Hadwig
von Sachsen, Tochter von König HEINRICH
I.
Nichte von Kaiser OTTO I.,
Cousine von König Lothar von Frankreich
und Schwester König Hugo Capets
Lexikon des Mittelalters: Band I Spalte 1745
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Beatrix von Franzien, Herzogin von Ober-Lothringen
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* um 939/40 + 19.1. (wohl kurz vor 1000)
Sie war die Tochter Hugos des Großen, dux Francorum im Königreich W-Franken, und der Hedwig (Hathui) von Sachsen, Schwester Hugo Capets und Nichte OTTOS I., 951 mit Graf Friedrich (seit 959 als Friedrich I. Herzog von Ober-Lothringen) verlobt.
Kinder:
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Heinrich
Dietrich
Adalbero
Beatrix brachte ihrem
Gatten unter anderem die lothringischen Güter der französischen
Abtei St. Denis in die Ehe. Zu Lebzeiten Herzog Friedrichs kaum
hervorgetreten, übernahm sie nach dessen Tod (978) die Vormundschaft
für den minderjährigen Dietrich I. und führte als "dux"
von Lothringen die Regentschaft. Nach dem Tod OTTOS
II. ergriff sie entschieden die Partei der Kaiserinnen
Adelheid und Theophanu und
unterstützte die Kandidatur des minderjährigen OTTO
III. 983-985 gegen Heinrich den Zänker,
Herzog von Bayern, und Lothar, König
von Frankreich. Als Gegenleistung erhielt sie für ihren
Sohn Adalbero II. das Bistum Verdun, sorgte jedoch bei Kaiserin
Adelheid für seine baldige Transferierung auf den Bischofssitz
von Metz (September 984). Zwischen 985 und 987 entfaltete Beatrix
eine bedeutende diplomatische Aktivität gegenüber Frankreich
und dem Imperium und erhielt mehrere Briefe von Gerbert von Auriallac.
VIII. Generation
10-15
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Die Kinder Hugos des Großen
fehlen bei Brandenburg, da er die Historizität von Roberts
Ehe mit Beatrix
aus dem Hause der HERIBERTINER (siehe
oben IV, 4) nicht erkannt hat. Aus ihr ging Hugo
der Große und über ihn die kapetingische
Königsdynastie hervor. Für die Daten Hugo
Capets und seiner Geschwister verweise ich, soweit nicht ausdrücklich
anders vermerkt wird, auf die beiden Werke von F. Lot, Les Derniers Carolingiens,
Paria 1891, und Etudes sur le regne de Hugues Capet, Paris 1903 (vgl. dort
im Register zu den einzelnen Namen).
Zu Beatrix und ihrer
politischen Tätigkeit in Ober-Lothringen, das sie nach dem Tode des
Gemahls regierte, vgl. auch Uhlirz (Register). 987 zuletzt erwähnt,
starb sie an einem 23. September. Das entnehme ich dem Nekrolog
von S.-Denis, HF Obituaires I, 1, 327, wo zu den 9. Kal. des Oktober steht:
Beatrix,
soror Hugonitor (sic). Der Kopist hat
hier die Abkürzung für
regis Francorum offenbar
nicht mehr verstanden.
Hugos Schwester Emma
heiratete 960, wie wir durch Flodoard wissen, Herzog Richard I. von Normandie
und wird zuletzte in dessen Urkunde von 968 III 18 (ed. Marie Fauroux,
Recueil des actes des ducs de Normandie, Caen 1961, nr. 3) erwähnt.
Die Ehe blieb jedoch kinderlos; die späteren Herzöge stammen
aus Richards zweiter Ehe mit der Dänin Gunnor.
Zu Brandenburgs Heribert von Auxerre, einem unehelichen
Sohn Hugos des Großen, der wie
Beatrix
einen
HERIBERTINER-Namen
erhielt, vgl. Gams 502: Er wurde 971 I 8 Bischof und starb 996 VIII 23.
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Glocker Winfried: Seite 288
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"Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der
Politik"
V. Generation
25 Beatrix
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* c 938, + n 987 am IX 23
Beatrix 978 bis n 987 Regentin ("dux") in Ober-Lothringen
954
oo Friedrich I. Graf von Bar, seit 959 Herzog von Ober-Lothringen
+ 978 V 18
Die Belege für die Filiation der Beatrix
sind bei Köpke-Dümmler S. 188, Anm. 2, zusammengestellt.
Der oben gegebene Geburtszeitpunkt ergibt sich aus Beatrix'
Verlobungsdatum (951) und dem Zeitansatz für die Eheschließung
ihrer Eltern; vgl. dazu Kalckstein, Königthum S. 276.
Zum Sterbetag vgl. Werner VIII, 10-15.
Die Belege für Beatrixens
Gemahl, Friedrich von Ober-Lothringen, sind bei Renn, Grafenhaus,
S. 44-47, zusammengestellt.
Die Einsetzung Friedrichs zum Herzog von Ober-Lothringen
ist bei Flodoard a. 959, S. 147, bezeugt; vgl. auch Nonn, Pagus S. 194-198
(zur Frage der Teilung des Herzogtums Lothringen).
Barth Rüdiger E.: Seite 144,153
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"Der Herzog in Lothringen im 10. Jahrhundert"
Im D O II 308, S. 365 bezeichnet OTTO
II. Beatrix als noster consanguineus et illustris dux
Beatrix nostra consobrina.
Graf Friedrichs I. Gemahlin Beatrix
war die Tochter Hugos von Franzien
und OTTOS I. und
BrunsNichte.
Eickhoff Ekkehard: Seite 84,110,117
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"Theophanu und der König"
Auch die Herzogin Beatrix von
Ober-Lothringen, durch ihre Mutter Hadwig
eine Cousine des Kaisers, und dessen jüngere Schwester Mathilde,
Äbtissin des liudolfingischen
Hausklosters Quedlinburg waren über die Alpen zum Hoftag von Verona
gekommen.
Beim Angriff König Lothars
auf Lothringen stand auch Herzogin Beatrix,
die Schwester des mächtigen Herzogs Hugo
von Franzien, die für ihren unmündigen Sohn Dietrich
die Herrschaft in Ober-Lothringen führte, auf der Seite Theophanus
und OTTOS III.
Im Frühjahr 985 zogen die Kaiserinnen mit OTTO
über die Pfalzen in Allstedt und Grone bei Göttingen wieder nach
Westen, zur Duisburger Pfalz. In den folgenden Monaten haben sich Theophanu
und Adelheid, unterstützt von
der Herzogin Beatrix von Ober-Lothringen,
aktiv den Verhältnissen an der W-Grenze zugewandt. Es waren die miteinander
verwandten Fürstinnen der beiden fränkischen Reiche, die damals
die Initiative ergriffen, um an der Grenze Frieden zu stiften, womit die
Anerkennung der Nachfolge OTTOS III. unlöslich
verbunden war.
Mohr Walter: Band I Seite 49,55,61,65,69
************
"Geschichte des Herzogtums Lothringen"
Eine Möglichkeit zur Klärung dieser Frage ergibt
sich vielleicht daraus, dass Herzog Friedrich von Ober-Lothringen
in dieser Zeit gestorben ist. Wir besitzen keine Angaben über sein
Todesdatum. Sein letztes, sicher bezeugtes Auftreten liegt im Mai 977 bei
der Anwesenheit des Kaisers in Diedenhofen. Man hat zwar angenommen, bei
der gleichen Gelegenheit sei Karl zum
Herzog von Nieder-Lothringen ernannt worden, doch ist das reine Spekulation,
die durch nichts bewiesen werden kann. Der Zeitpunkt für Karls
Ernennung
wird uns durch den zu Beginn des 11. Jahrhunderts schreibenden Sigebert
von Gembloux gegeben. Es bleibt danach die Möglichkeit, dass nach
dem Tode Herzog Friedrichs Karl zum
Herzog ernannt wurde, um in Lothringen die herzoglichen Aufgaben durchzuführen,
weil Friedrichs Sohn Dietrich noch minderjährig war. Zwar hat
dessen Mutter Beatrix die Vormundschaft
übernommen, aber in ihrer politischen Tätigkeit läßt
sie sich erst seit Juni 983 feststellen, als sie in einer in Verona ausgestellt
Urkunde OTTOS II. mit dem Titel dux
Beatrix erscheint. Da diese Urkunde außerhalb der Kanzlei
verfaßt wurde, drückt sich darin wohl die Absicht Beatrix
zur Aufrechterhaltung der Nachfolge ihres Hauses in Lothringen aus, vielleicht
sogar mit einer Wendung gegen Karl von Nieder-Lothringen.
Lothar wandte sich
jetzt nach Ober-Lothringen. Von dem dortigen Herzog Friedrich ist
uns für die anfänglichen Regierungsjahre OTTOS
II. weiter nichts überliefert, er war inzwischen gestorben.
Die Stellung seines unmündigen Sohnes und Nachfolgers ist für
diese Zeit noch ungewiß, seine Mutter
Beatrix
hat
eine politische Rolle erst später gespielt. Immerhin wird sie schon
damals die Ansprüche ihres Hauses in Lothringen zu behaupten gesucht
haben. Falls die Vermutung stimmt, dass Karl von
Nieder-Lothringen sich als zuständig für ganz Lothringen
betrachtete, ließe sich von dieser Seite her der Zug Lothars
vielleicht
erklären. Denn Beatrix
war ja
die Schwester Hugo Capets, deshalb
vielleicht erhoffte sie über ihren Bruder vom westfränkischen
König eine entsprechende Hilfe.
Lothar
wandte
sich bei seiner Aktion gegen Metz, dessen Bischof Dietrich zum Kaiser hielt.
Die Herzogin-Mutter Beatrix
hat dann Verhandlungen mit dem Hofe OTTOS III.
aufgenommen und vor allem kamen die Frauen, neben ihr OTTOS
Mutter Theophanu und seine Großmutter
Adelheid
überein, durch ein in Metz abzuhaltendes Colloquium dominarum die
Spannungen beizulegen. Da sich gleichzeitig die Verhältnisse in Deutschland
konsolidierten, ist es anscheinend tatsächlich zu diesem Colloquium
gekommen, doch besitzen wir keinen Bericht darüber.
Indes begann sich Ludwig V.
Anfang
987 plötzlich dem kaiserlichen Hof zu nähern. Die Verhandlungen
wurden in der Hauptsache durch die Herzogin Beatrix
von Ober-Lothringen im Auftrage der Kaiserin
Adelheid vermittelt. Bei einer persönlichen Besprechung
der Herzogin mit Ludwig V. am 19. März
in Compiegne wurde ein Treffen der beiden Könige in Montfaucon Ende
Mai vereinbart. Hierbei sollten natürlich in erster Linie auch die
lothringischen Spannungen beigelegt werden. Indes wurde für die kommenden
Verhandlungen die Mutter OTTOS III.,
Theophanu,
nicht eingeladen, was auf besondere Pläne für die künftige
Lösung der Probleme wies. Die für Montfaucon vorgesehene Konferenz
kam jedenfalls nicht zustande, die ganze Angelegenheit geriet sowieso durch
den Tod König Ludwigs Ende Mai
987 ins Stocken.
In der Entwicklung in Ober-Lothringen darf man annehmen,
dass Herzog Dietrich bei der Rückkehr aus seiner Gefangenschaft etwa
15 Jahre alt war, und so wird sich wohl in diesen Jahren die Frage seiner
eigenständigen Regierung erhoben haben. Wir sehen indes, dass seine
Mutter Beatrix noch bis zum April 987
die Regierungsgeschäfte geführt hat. Wenige Monate zuvor, im
Januar 987, wurde ihr Sohn in einer kaiserlichen Urkunde genannt, als er
an einem Hoftag in Andernach teilnahm. Es sieht so aus, dass er zu diesem
Zeitpunkt schon an den Regierungsgeschäften Teil hatte. Aber dann
verschwinden Beatrix wie Dietrich völlig
aus den Quellenberichten. Das ist um so auffallender, als OTTO
III. in den Jahren 992 und 995 vorübergehend Aufenthalt
in Lothringen nahm, so dass man in den damals ausgestellten Urkunden Beatrix
oder
Dietrich erwähnt erwarten könnte.
Zur Erklärung dieser Sachlage hat man einen Bericht
über die Gründung und die Güter der Kirche St. Maximus in
Bar herangezogen. In diesem Bericht wird an zwei Stellen von Schenkungen
gesprochen, die Herzog Dietrich vom Papst aus Anlaß der Gefangenschaft
seiner Mutter auferlegt worden seien. Von der Gefangensetzung Beatrix
ist nur bei Calmet die Rede.
Es ist doch auffallend, dass von einer solchen Gefangenschaft
der Herzogin keine andere Quelle berichtet. Beatrix
war immerhin keine unbedeutende Persönlichkeit, sie war mit dem deutschen
und dem westfränkischen Königshaus eng verwandt, sie hatte gerade
eine nicht unbedeutende Rolle in der großen Politik gespielt. Ein
solches Ereignis hätte großes Aufsehen erregen müssen,
auch Gerbert von Aurillac, in dessen Briefen sich ein so weitgehender Niederschlag
der politischen Ereignisse seiner Zeit findet, und der die Herzogin doch
persönlich gekannt hat, hätte das nicht gleichgültig lassen
können. Außerdem soll der Papst eingegriffen haben, die Sache
hätte also größere Kreise gezogen. Es fällt daher
schwer, bei der Beurteilung des Ganzen über dieses Schweigen der Quellen
hinwegzusehen. Im übrigen kann das völlige Verschwinden von Beatrix'
Namen
aus den Quellenberichten seit April 987 auch damit erklärt werden,
dass sie in dieser Zeit gestorben ist, denn wir wissen über das Datum
ihres Todes nichts.
Hlawitschka Eduard: Band I, Seite 183,185
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"Zur Herkunft und zu den Seitenverwandten des Gegenkönigs
Rudolf"
in: Die Salier und das Reich
Zunächst hat man die Angaben der 'Acta Murensia' zur Herkunft Kunos von Rheinfelden für bare Münze genommen und über die Halbgeschwisterschaft Kunos von Rheinfelden zu Herzog Dietrich I. von Ober-Lothringen folgende Zusammenhänge gesehen.
Hugo von Franzien oo Hadwig
---
Friedrich I. von Ober-Lothringen oo 1. Beatrix
2. oo N.N. (von Rheinfelden)
----------------+-----------------------
--
Werner Bischof von Ita
Dietrich I.
Graf Kuno von Rheinfelden
Straßburg
oo Ratbod
von Habsburg
Wegen der späten Überlieferung der 'Acta' und
wegen der nicht bezeugten Wiederverheiratung der Herzogin
Beatrix bzw. auch wegen der großen Unwahrscheinlichkeit,
daß Beatrix (geb. ca. 938/39,
nach dem Tod ihres Mannes 978 unverheiratet bis 987, anschließend
längere Zeit in der Haft des Sohnes) als 48-50-jährige Frau eine
zweite Ehe eingegangen sein müßte und weitere Nachkommen zur
Welt gebracht haben müßte, ist diese Sicht aber bald abgelehnt
worden [Zu den Lebensdaten der Beatrix
vgl. jetzt G. Poull, La maison ducale de Bar, Rupt-sur-Moselle 1977, Seite
12-21.].
Als Mutter Kunos von Rheinfelden und damit als eine der
beiden Großmütter des Gegenkönigs betrachtet Otto Freiher
von Dungern auf der Basis der 'Acta Murensia', die Kuno von Rheinfelden
als Halbbruder Herzog Dietrichs (Theoderichs) I. von Ober-Lothringen und
Itas (von Habsburg) angeben, Dietrichs (Theoderichs) nachweisliche Mutter
Beatrix,
die sich nach dem Tode ihres Gemahls, Herzog Friedrichs I. von Ober-Lothringen,
nochmals verheiratet haben werde. Aus jener zweiten Ehe der Herzogin
Beatrix
sei Kuno von Rheinfelden hervorgegangen. Diese Ansicht
beruht indessen auf den Prämissen, daß einerseits die Wiederverheiratung
der Herzogin Beatrix von Ober-Lothringen
und ihre weitere Zeugungsfähigkeit tatsächlich gegeben waren
und daß andererseits die Angaben der Welfenquelle über Kuno
von Öhningen zutreffen. Aber beide Voraussetzungen liegen nicht vor.
Ehlers Joachim/Müller Heribert/Schneidmüller
Bernd: Seite 64,73
**************************************
"Die französischen Könige des Mittelalters.
Von Odo bis Karl VIII. 888-1498."
Im Mai brach Lothar gemeinsam
mit seiner Mutter Gerberga, seinem
Bruder Karl und Erzbischof Odelrich
von Reims von Laon auf, um das Pfingstfest bei Brun
in Köln zu begehen. In Köln trafen sie Kaiser
OTTO I. und Kaiserin Adelheid mit
ihrem Sohn OTTO II., die Kaiser-Mutter
Mathilde, Herzog Heinrich II. von Baiern,
den Neffen OTTOS I., die Herzöge
Hermann Billung von Sachsen und Friedrich von Ober-Lothringen, wohl
auch dessen Gemahlin Beatrix, die Schwester
Hugo
Capets, vielleicht sogar König
Konrad von Burgund.
Zu einer systematischen Eroberung Gesamt-Lothringens
fehlten Lothar freilich die Mittel.
Auch wäre das militärische Risiko sehr hoch gewesen, denn Beatrix
von Ober-Lothringen, die Schwester Hugo
Capets und seit Sommer 983 Witwe Herzog Friedrichs von Bar,
stand treu auf der Seite der Kaiserin Theophanu,
der Regentin für ihren minderjährigen Sohn
OTTO III.
Trotz des Friedensschlusses zwischen Theophanu
und Heinrich dem Zänker im Sommer
985 in Frankfurt, der wahrscheinlich durch ein Abkommen der Kaiserinnen
Theophanu und Adelheid sowie
der Herzogin Beatrix im Juli 985 in
Metz ratifiziert wurde, scheint Lothar seine
aussichtslosen Bemühungen um Lothringen nicht aufgegeben zu haben.
Holtzmann Robert: Seite 171,257,280,285,287,296
***************
"Geschichte der sächsischen Kaiserzeit"
In Ober-Lothringen (Mosellanien), dem südlichen Teil
des Herzogtums, spielte damals die hervorragende Rolle Friedrich,
ein Sohn des Pfalzgrafen Wigerich, durch seine Mutter mit den KAROLINGERN
verwandt, vermählt seit 954 mit Beatrix,
die eine Tochter Hugos des Großen
und der Hadwig, eine Nichte
OTTOS und Bruns,
eine Base König Lothars von Frankreich
war.
Denn eben in den Tagen dieses französischen Unternehmens,
am 17. Juni 978, starb der kraftvolle, für den Kaiser jederzeit zuverlässige
Herzog
Friedrich von Ober-Lothringen und ließ das Herzogtum in den Händen
eines kaum 10-jährigen Knaben, Dietrich, für den seine Mutter
Beatrix,
eine Schwester des Herzogs Hugo Capet,
die Regierung übernahm.
Dann fand um den 20. Oktober der neue Reichstag auf der
Bürstadter Ebene bei Worms statt. Außer den Franken waren hier
besonders die Ober-Lothringer vertreten, an ihrer Spitze die Herzogin
Beatrix, die ihre Verbindung mit Lothar
gelöst
hatte und sich durch engen Anschluß an die Kaiserinnen hervortat.
Sie befestigte ihre Stellung in Ober-Lothringen immer mehr, erlangte für
ihren Sohn Adalbero das durch den Tod Dietrichs erledigte Bistum Metz
Freilich bald darauf kam es wieder zu einer Annäherung
zwischen König und Herzog Hugo Capet,
und es war offenbar die Sorge vor Frankreich und seinen Machenschaften,
durch die der deutsche Hof schließlich bewogen wurde, mit Heinrich
dem Zänker endgültig Frieden zu schließen und
ihm Bayern zurückzugeben. Auch Beatrix von
Ober-Lothringen, eine einflußreiche Persönlichkeit
in allen das Verhältnis zu Frankreich berührenden Fragen, setzte
sich für diese Lösung ein.
Aus Furcht vor seinem Bruder wandte sich Ludwig
V. zuletzt wieder der Gegenseite zu, vertagte den Prozeß
gegen Adalbero und trat in Verbindung mit der Herzogin
Beatrix von Ober-Lothringen, um durch sie zu einem Ausgleich
mit dem Deutschen Reich zu kommen.
Schnith Karl: Seite 43,56,75
***********
"Frauen des Mittelalters in Lebensbildern"
In Bruns Metropole
Köln versaammelten sich im Mai 965 alle noch lebenden Mitglieder der
ottonischen
Königsfamilie. Zur Begrüßung des neuen Kaiserpaares war
so vor allem OTTOS I. nun schon hochbetagte
Mutter Mathilde aus Sachsen angereist;
anwesend waren auch - neben OTTOS Bruder
Erzbischof
Brun, dem Halbbruder
Erzbischof Wilhelm
von Mainz und dem jungen König
OTTO II. - OTTOS I. 14-järiger
Neffe Herzog Heinrich II. von Bayern
und OTTOS Schwester Königin
Gerberga von Frankreich mit ihren beiden Söhnen König
Lothar und Prinz Karl. Dazu
kamen fernere Verwandte, wie etwa Herzog Friedrich von Ober-Lothringen,
der Beatrix, eine Tochter von
OTTOS I. schon seit einigen Jahren verstorbener Schwester Hadwig,
zur Frau hatte.
Für die Ebene der Herzogsherrschaft konnte man sich
unter anderem an das bayerische und das oberlothringische Exempel halten,
in denen Herzogin Judith für den jungen Heinrich
den Zänker und Herzogin Beatrix
für
ihren Sohn Dietrich agiert hatten.
Siegfrieds Bruder Friedrich hatte 954 eine Nichte
OTTOS
DES GROSSEN namens Beatrix
(eine Tochter von OTTOS Schwester Hadwig
und
Herzog Hugo dem Großen von Franzien)
geheiratet und war 958 als Herzog von Ober-Lothringen eingesetzt worden.
Renn, Heinz: Seite 44
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"Das erste Luxemburger Grafenhaus"
Auch dem dritten Sohne Wigerichs, Friedrich, ist die glänzendsze Zukunft beschieden. Schon 951 muß er unter den Großen Lotharingiens einen bedeutenden Namen gehabt haben, denn damals verlobt er sich mit Beatrix [Flodoard zu 951 = SS. III, Seite 400], der Schwester Hugo Capets, deren Mutter Hedwig eine Tochter HEINRICHS VON SACHSEN ist. So ist Friedrich, als er sich 954 mit Beatrix vermählt, der angeheiratete Neffe OTTOS DES GROSSEN und des westfränkischen Königs Ludwigs IV., der ebenfalls eine Schwester OTTOS I., Gerberga, zur Gemahlin hat. Als Verwandter wird Friedrich auch in die Fehden der französischen KAROLINGER hineingezogen. Zur Sicherung seines Gebietes erbaut er an der französischen Grenze die Festung Bar. Gerade in dieser Gegend hat er Besitzungen von seiner Gemahlin her, die diese von der Abtei St. Denis gegen Liegenschaften um Paris eingetauscht hat.
Hilsch Peter: Seite 86
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"Zur Rolle von Herrscherinnen: Emma Regina"
in: Westmitteleuropa – Ostmitteleuropa. Vergleiche
und Beziehungen. Festschrift für Ferdinand Seibt zum 65. Geburtstag
An den "Colloquium dominarum" von 985 in Metz nahm Emma gemeinsam mit der Kaiserin Theophanu, mit Adelheid (der Gemahlin Hugo Capets), der Herzogin Beatrix von Ober-Lothringen und Heinrich dem Zänker teil [Dazu Uhlirz, Mathilde: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Otto II. und Otto III. Band 2. Berlin 1954, Seite 54.]. Die Zusammenkunft bezweckte einen Ausgleich der Spannungen und Auseinandersetzungen in und um Lothringen.
Offergeld Thilo: Seite 647,662,666
*************
"Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im
frühen Mittelalter."
Ludwigs kurze Herrschaft
stand nach dem freilich tendenziösen Bericht Richers ganz im Zeichen
Hugo
Capets, der in der Tat zumindest im Hintergrund die Fäden
gezogen haben dürfte [Richer, Historia IV. 1, Band 2, Seite 144. Demnach
rieten die Fürsten dem König, sich ganz dem Willen des mächtigen
Herzogs zu fügen. Ludwig habe
zunächst geschwankt, doch die Beratung mit dem Herzog habe ihn ganz
für diesen gewonnen. In Wahrheit scheint Ludwig
zeitweise unter dem Einfluß seines Onkels Karl
gestanden
zu haben, doch konnte er mit dessen Politik lotharingischer Ansprüche
nicht gegen die Gruppe um Hugo Capet,
zu dem sich die Königin-Mutter Emma
geflüchtet hatte, und dessen Schwester; Herzogin
Beatrix von Ober-Lothringen durchdringen.].
[Schon Böhmer, Willigis Seite 28f., wies auf die
gerade im 10. Jahrhundert häufigen Fälle hin, in denen die Regentschaft
für minderjährige Fürstensöhne trotz der Existenz von
Schwertmagen von den jeweiligen Müttern übernommen wurde, so
etwa von Judith von Bayern für Heinrich den
Zänker (955) und Beatrix von Ober-Lothringen
für ihren Sohn Dietrich (978); vgl. hierzu auch Glocker, Verwandten
Seite 74; Mohr, Geschichte Seite 49f.]
Unter den weltlichen Großen Lothringens dominierte
dagegen eine um Adalberos Bruder Graf Gottfried von Verdun und die kapetingische,
für ihren minderjährigen Sohn die Regierung führende Herzogin
Beatrix von Ober-Lothringen gruppierte Partei, die sich sowohl
gegen Heinrichs wie auch gegen Lothars
Ambitionen
sträubte und ihre Interessen in der Loyalität zum Kaiserhause
am besten aufgehoben sah.
954
oo Friedrich I. Herzog von Ober-Lothringen
912-17.6.978
Kinder:
Heinrich
955- 972/78
Dietrich I. Herzog von Ober-Lothringen
965-11.4.1026
Adalbero II. Bischof von Metz (984-1005)
958-14.12.1005
Gottfried
-
Tochter
-
oo Berchthold I. Graf in Bayern und Pfalzgraf
-
Literatur:
------------
Adelheid Kaiserin und Heilige 931 bis 999 Info
Verlag Karlsruhe 1999 - Althoff Gerd: Otto III. Primus Verlag Darmstadt
1997 Seite 60, 61 - Barth Rüdiger E.: Der Herzog in
Lothringen im 10. Jahrhundert, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990, Seite
134 Anm. 26,142 Anm. 52,144 Anm. 61,146 Anm. 66,153,196 - Beumann,
Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite
128, 130 - Brühl Carlrichard: Die Geburt zweier Völker.
Deutsche und Franzosen Böhlau Verlag GmbH & Cie, Köln Seite
187 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke
Verlag 1991, Band I, Seite 183,185,199,479 - Ehlers Joachim/Müller
Heribert/ Schneidmüller Bernd: Die französischen Könige
des Mittelalters. Von Odo bis Karl VIII. 888-1498. Verlag C. H. Beck München
1996 Seite 64,73,75 - Eickhoff, Ekkehard, Theophanu und der König,
Klett-Cotta Stuttgart 1996, Seite 84,110,117,301,306,309,407 - Glocker
Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik.
Böhlau Verlag Köln Wien 1989 V,25 Seite 130,190, 232,288,307
-
Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit.
Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 171,257, 280,285,287,296
- Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Kaiser Otto der
Große, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1962 Seite 188
Anm. 2 - Offergeld Thilo: Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger
im frühen Mittelalter. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2001
Seite 647,662,666,683 - Renn, Heinz: Das erste
Luxemburger Grafenhaus Seite 44-47 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger.
W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 213,217 - Schneidmüller
Bernd/Weinfurter Stefan (Hrsg.): Ottonische Neuanfänge. Symposium
zur Ausstellung "Otto der Große, Magdeburg und Europa" Verlag Philipp
von Zabern Mainz 2001 Seite 262,276 - Schnith Karl: Frauen des Mittelalters
in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1997 Seite 43,56,75,79
- Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern.
Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln
1990 Seite 135 - Uhlirz, Karl: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter
Otto II. und Otto III. 1. und 2. Band. Verlag Duncker & Humblot Berlin
1967 - Werner Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des Großen
bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation) Band IV in: Braunfels Wolfgang:
Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf
Seite 476 -
Werner Karl Ferdinand: Die Ursprünge Frankreichs
bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München
1995 Seite 511,525 -
Westmitteleuropa - Ostmitteleuropa. Vergleiche
und Beziehungen. Festschrift für Ferdinand Seibt zum 65. Geburtstag,
hg. von Winfried Eberhard, Hans Lemberg, Heinz-Dieter Heimann und Robert
Luft, R. Oldenbourg Verlag München 1992, Seite 81,86,89 - Wies
Ernst W.: Otto der Große. Kämpfer und Beter. Bechtle Verlag
Esslingen 1989 Seite 286 -