Tochter des Franken-Königs
Sigibert I. von Austrasien und der Brunhilde,
Tochter vom Westgoten-König Athanagild
Ingunde war von den Byzantinern auf der Flucht nach Gallien ergriffen worden. Nach Hermenegilds Tod schifften die Kaiserlichen die Witwe ein, um sie nach Byzanz zu bringen; sie starb unterwegs.
Ewig Eugen: Seite 44,46,49,90
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"Die Merowinger"
Die Austrasier festigten dagegen die 566 geknüpften
Beziehungen mit dem Hof von Toledo, indem sie (um 579?) der Heirat von
Childeberts
II. Schwester Ingund mit Hermenegild,
dem ältesten Sohn des Goten-Königs Leovigild,
zustimmten. Auch bei Chilperich
fand Leovigild Gehör, als er bald
darauf für seinen zweiten Sohn Rekkared
um eine Tochter des Frankenkönigs warb.
Die Wende wurde mitverursacht durch die politische Entwicklung
im westgotischen Spanien, wo König Leovigild
582 den Kampf gegen seinen Sohn Hermenegild
aufgenommen hatte, der 579 unter dem Einfluß seiner fränkischen
Gattin Ingund und des Metropoliten
Leander von Sevilla zum Katholizismus übergetreten war. Die gotisch-austrasischen
Beziehungen erreichten einen Tiefpunkt, als Leovigild
583/84 den Sohn in Sevilla belagerte.
Kaiser Mauricius Forderung
erhielt besonderen Nachdruck durch den Umstand, daß Hermenegild
vor seinem Untergang die Gattin Ingund und
den Sohn Athanagild dem Schutz des kaiserlichen Statthalters in der Baetica
anvertraut hatte.
Gunthram
verfolgte seit 585 ein einziges Ziel: die Eroberung der westgotischen Provinz
Septimanien (Narbonne) unter dem Vorwand der Rache für
Hermenegild und Ingund.
Brunichild
und
Childebert schlossen dagegen
Frieden mit dem Goten-König Rekkared,
der ihnen eine angemessene Buße für
Ingunth anbot und um die Hand von Childeberts
Schwester Chlodoswinth
anhielt.
Gunthram gab 588 schließlich
widerwillig seine Zustimmung.
Der energische Kaiser Mauricius
(582-602) bestand auf dem fränkischen Einsatz in Italien.
Er besaß Faustpfänder in den Personen Ingunths
und ihres Sohnes Athanagild, deren Überführung aus Spanien nach
Konstantinopel er angeordnet hatte. Ingunth
verstarb zwar auf der Fahrt nach Konstantinopel in Karthago, aber Athannagild
traf am Kaiserhof ein.
Bei der Aussöhnung mit Childebert
II. und Brunichild erklärte
sich der Westgoten-König Reccared
zur Zahlung von 10.000 solidi bereit, die wohl als Sühne für
die Unbilden anzusehen sind, die Childeberts
Schwester Ingund im Gotenreich erlitten
hatte.
579
oo Hermenegild westgotischer Prinz
um 550-13.4.585
Kinder:
Athanagild
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Literatur:
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Dahn Felix: Die Franken. Emil Vollmer Verlag 1899
- Dahn, Felix: Die Völkerwanderung. Kaiser Verlag Klagenfurth
1997, Seite124,126, 127,413,421 - Ewig, Eugen: Die Merowinger und
das Frankenreich. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1993,
Seite 44,46,49, 90 - Jarnut, Jörg: Agilolfingerstudien, Seite
126 -