Blanka von Evreux                                  Königin von Navarra (1425-1441)
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um 1391-1.4.1441                                   Herzogin von Nemours
             Nievas
 

Erb-Tochter des Königs Karl III. der Gute von Navarra und der Eleonore von Kastilien, Tochter von König Heinrich II.
 

Lexikon des Mittelalters: Band II Spalte 261
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Blanca von Navarra, Königin von Sizilien
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* um 1385, + 1. April 1441

Tochter Karls III. von Navarra

1.  oo 1402 Martin der Jüngere, König von Sizilien

Blanca von Navarra spielte in der Geschichte Siziliens als Vicaria regni während der Abwesenheit ihres Gemahls, der einen Feldzug nach Sardinien führte, eine bedeutende Rolle. Die Statthalterschaft führte sie auch nach dem Tode ihres Mannes (1409) weiter, sie wurde ihr von Martin dem Älteren bestätigt. Während ihrer Herrschaft brach der Bürgerkrieg infolge der Gegnerschaft des Grafen Bernardo Cabrera, des Großjustitiars des Königreichs über Sizilien herein. Die Statthalterin, die vom Großadmiral Sancio Ruiz de Lihori unterstützt wurde, hielt ihrem Gegner längere Zeit stand. Ihres Vikariats enthoben und an den Hof von Navarra zurückgekehrt (1415), heiratete sie 1420 Johann II. von Aragon (TRASTAMARA). Am aragonesischem Hof wurden ihr jedoch Widerstände entgegengesetzt, außerdem litt sie unter dem unglücklichen Schicksal ihres Sohnes Carlos de Viena. Sie erbte 1425 die Krone von Navarra und versuchte, die schwierigen Beziehungen mit Kastilien durch die Ehe ihrer Tochter Blanca mit Heinrich IV. zu festigen. Am Vorabend dieser Hochzeit starb Blanca in Nievas.


Nach dem Tod ihrer zwei Brüder wurde Blanka II. von Evreux 1402 Fürstin von Viana und Thronerbin von Navarra. In der Zeit von 1409-1419 war sie mehrmals Regentin von Sizilien. 1425 folgte sie ihrem Vater als Königin von Navarra, Herzogin von Nemours und Pair von Frankreich. Mit ihrer zweiten Ehe begann der Prozeß des völligen Niedergangs von Navarra als eigenständige Macht auf der Pyrenäenhalbinsel, es wurde mehr und mehr Nebenland der Krone Aragons; sie stritt deshalb ständig mit ihren Mann und konnte Navarra noch eine größere Unabhängigkeit bewahren.

Vones Ludwig: Seite 203,215
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"Geschichte der Iberischen Halbinsel im Mittelalter 711-1480. Reiche - Kronen - Regionen."

Da Johann zudem durch die Heirat mit Blanca, der Erbtochter des Königreichs Navarra (10. Juli 1420), einen beträchtlichen Machtzuwachs verzeichnen konnte, obwohl er die Regierung in Händen seiner Gattin lassen und der direkten Nachfolge des erstgeborenen Sohnes zustimmen mußte, schien das politische Übergewicht der Infanten erdrückend.
Zwar war Johann aufgrund seiner Heirat mit der Erbtochter Blanca (1420) die Königswürde von Navarra zugefallen, doch sollten die Stände 1429 ankäßlich der Krönung in Pamplona nur die Königin als "nuestra reina et seinnora natural" anerkennen, während Johann schon 1420 zugestehen mußte, daß einzig seine Gattin und sein erstgeborener Sohn im erbberechtigten Sinn vollgültige Träger des Königtums sein konnten. Als 1441 Blanche starb, verhinderte Johann indes die Nachfolge seines ältesten Sohnes.
 
 
 
 

    1401
  1. oo Martin I. der Junge von Aragon König von Sizilien
     x   1376-25.7.1409

  18.6.1420
  2. oo Johann II. König von Aragon
          28.6.1397-19.1.1479
 
 
 
 

Kinder:
2. Ehe

  Blanka
  9.6.1424-2.12.1461

15.9.1440
   oo Heinrich IV. König von Kastilien
       1425-14.12.1474

  Eleonore Königin von Navarra
  18.2.1425-12.2.1479

  Karl von Aragon Fürst von Viana
  1421-23.9.1461
 
 
 

Literatur:
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Vones Ludwig: Geschichte der Iberischen Halbinsel im Mittelalter 711-1480. Reiche - Kronen - Regionen. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1993 Seite 199,203,215,232 A 9 -
 
 
 
 
 
 
 
 


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