Älteste Tochter des Königs
Heinrich II. der Bastard von Kastilien aus dem Hause
TRASTAMARA und der Johanna von Kastilien-Pennafiel,
Tochter des Infanten Juan Manuel II.
Vones Ludwig: Seite 178,182,185-187
178,185,190,216 A. 48
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"Geschichte der Iberischen Halbinsel im Mittelalter 711-1480.
Reiche - Kronen - Regionen."
Eine Entschärfung der äußeren Lage wurde
erst durch eine weitgespannte Heiratspolitik bewirkt, als deren Initiator
Heinrich II. feststeht. Seinen illegitimen Sohn Fadrique
Enriquez verlobte er 1373 zur Absicherung des Vertrages von
Santarem mit Beatrix von Portugal;
der Thronfolger Johann I. wurde 1375
mit Eleonore von Aragon verheiratet,
ebenso seine Tochter Leonore mit Karl
III., dem Erben Navarras. Durch diese Eheschließung wurden
alle Iberischen Reiche weitgehend ihrer Handlungsfreiheit beraubt, so daß
England schließlich fast tatenlos zusehen mußte, wie Karl
der Böse 1379 durch den Vertrag von Briones gezwungen wurde,
seine Beziehungen zum Inselreich abzubrechen, und unter kastilischem Protektorat
wieder zu einer Macht zweiten Ranges herabsank.
Das ursprünglich in einem Friedensvertrag vereinbarte
Angebot der kastilischen Seite, durch die Heirat mit der
Infantin Leronore, Tochter Heinrichs
II., in eine festes Verhältnis zum Nachbarreich zu treten,
hatte der portugiesische König schließlich ausgeschlagen.
Als ditrekte Folge der noch unter Heinrich
II. verabredeten Ehe zwischen Leonore
von Kastilien und dem Thronfolger Karl
sowie die Auswirkungen des Vertrages von Briones (1379) gestaltete
sich das Verhältnis zu Navarra unter Johann
I. positiv, vor allem als sein Schwager als
Karl III. el Noble (1387-1425) die Herrschaft angetreten hatte.
Die Rückgabe der im Vertrag von Briones abgetretenen Burgen Tudela,
San Vicente und Estella im August 1387 diente einer weiteren
Verbesserung des gegenseiteigen Miteinanders, zumal sich Karl
III. auf eine aus dem Niederadel hervorgegangene Schicht der
ricoshombres stützen mußte, die das Herz der societe
politique ausmacht und die seit Karl II.
mit zugewanderten Adligen aus Frankreich durchsetzt war, ohne überfremdet
zu sein.
Karl III., selbst
in Olite einer überaus prächtigen Hofhaltung frönend, schaffte
es dennoch, seine Herrschaft zu konsolidieren. Dies geschah durch eine
gezielte, den äußeren Feinden voraussetzende Politik des inneren
Ausgleichs und langfristig angelegte gesellschaftliche Veränderungen,
die die Herausbildung einer neuen Führungsschicht auf der Grundlage
ungeteilter Besitz- und Machtkomplexe begünstigten. Einzig seine Gattin
Leonore von Navarra zeigte keine Bereitschaft
mitzuziehen. Sie kehrte 1388 nach Kastilien zurück, wo sie zur Gruppe
der TRASTAMARA-Epigonen [Führende
Mitglieder dieser Gruppe waren neben der Königin
Leonore von Navarra: Alfonso Enriquez,
Graf von Norena und Herr von Gijon, ein illegitimer Sohn Heinrichs
II. mit der asturischen Adligen Elvira Iniguez de Vega;
Fadrique Enriquez, Herzog von Benavente, ein illegitimer Sohn
Heinrichs II. mit der Adligen Beatriz
Ponce de Leon; Pedro Enriquez
de Castro, Graf von Trastamara und Condestable von Kastilien,
Sohn des Fadrique (Großmeister
des Santiagoordens), des Bruders Heinrichs II.,
und folglich ein Neffe dieses Königs.] stieß und fortan im Spiel
um die Macht mitmischte. Die Handlungsweise Leonores
deutet an, daß Johann I. vor
allem nach Aljubarrota beträchtliche Schwierigkeiten zu überwinden
hatte.
27.5.1375
oo Karl III. König von Navarra
1361-8.9.1425
8 Kinder:
Johanna
um 1386- 7.1413
12.11.1402
oo Johann III. Graf von Foix-Grailly
1382/83-4.5.1436
Karl Erbprinz Fürst von Viana
15.8.1397-12.8.1402
Ludwig IV.
1402-14.10.1402
Marie
- vor
8.9.1425
Margarete
- nach 9.1403
Isabella
-
1419
oo Johann IV. von Armagnac Vicomte von Lomagne
- 1450/51
Beatrix
um 1392- vor 1415
14.9.1406
oo Jakob II. de la Marche König von
Neapel
1370-24.9.1438
Blanka II. Gräfin von Evreux
um 1391-1.4.1441
Literatur:
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Vones Ludwig: Geschichte der Iberischen Halbinsel
im Mittelalter 711-1480. Reiche - Kronen - Regionen. Jan Thorbecke Verlag
Sigmaringen 1993 Seite 178,182,185-187 -