Sohn des Grafen N.N.; Bruder des Grafen
Ato I.
Lexikon des Mittelalters: Band I Spalte 97
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Adalbert, Graf von Metz (Metensium comes, dux Austrasiorum)
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+ 13. Mai 841
In den Quellen tritt er seit Sommer 825 als kaiserlicher missus für den Trierer Sprengel, als ein von LUDWIG DEM FROMMMEN mit Besitz im Wormsfeld und in der Kunigundessundra (bei Mainz) beschenkter fidelis, wie auch als comes et consilarius des Kaisers auf, der zugleich Güter der Kirche von Le Mans zu Lehen hatte. Zur Zeit des Ausbruchs der unüberbrückbar gewordenen Spannungen zwischen LUDWIG DEM FROMMEN und dessen Sohn Ludwig dem Deutschen im Sommer 838 befand sich Adalbert beim Kaiser in Nijmwegen. Aus Sachsen holte er 839 Verstärkung für den Kampf gegen Ludwig den Deutschen, gegen den er auch 840 das westliche Mittelrheinufer verteidigte. Nach LUDWIGS DES FROMMEN Tode wurde Adalbert von Kaiser LOTHAR I. mit der Niederwerfung Ludwigs des Deutschen betraut. Dabei fand er - vom Fuldaer Annalisten parteiisch als incentor discordiarum (Anstifter von Zwietracht) abqualifiziert - in der Schlacht im Ries den Tod. Enormer Einfluß bei Hofe, weitgestreute Besitzinteressen und gleichhohe Stellung der Verwandten weisen ihn als Mitglied des an der Fortdauer der Reichseinheit interessierten hohen karolingischen Reichsadel aus.
Literatur:
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E. Dümmler, Gesch. des ostfrk. Reiches I, 1887 [Neudr.
1960], 126-152 - G. Tellenbach, Kgm. und Stämme in der Werdezeit des
Dt. Reiches, 1939, 47 -
Damit hatte LOTHAR den günstigen Augenblick versäumt, denn unterdes war Ludwig mit seinen Scharen im Lager KARLS eingetroffen. Graf Adalbert von Metz war, verstärkt durch alamannisches Aufgebot, bis hart an die Grenze Baierns in das Ries vorgerückt, um Ludwig den Weg nach Westen zu sperren. Am 13. Mai griff ihn Ludwig an der Wörnitz an und zersprengte die feindlichen Scharen; Adalbert fiel, eine "unzählige Menge" Volkes wurde getötet.
Dümmler Ernst: Band I Seite 125,133,140,144,146
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"Geschichte des Ostfränkischen Reiches"
Persönliche Gegner Ludwigs
des Jüngeren
unter den Ratgebern seines Vaters, von denen
insonderheit Otgar von Mainz, der frühere Genosse LOTHARS,
und Graf Adalbert von Metz uns genannt
werden [Rudolf von Fulda (a. 833) sagt von LUDWIG
DEM FROMMEN: consilius quorundam ex primoribus Francorum acquiescens,
Nithard (II. c. 7) über Otgar und Adalbert:
habebat enim uterque Lodhuwicum ad
mortem usque exosum, doch nennt Raban den ersteren in seiner Grabschrift
freilich: fellecarens, animo placidius, dulcedine pastus (!) In einer Urkunde
vom 20. November 834 beschenkt der Kaiser quendam fidelem nostrum
Adalbertus und am 17. April 838
erscheint derselbe als Adalbertus comes et
consiliarius noster (Boehmer N. 447,480). Im Mai 825 findet sich Adalbertus
comes neben den Erzbischof Hetti als Sendbote für den
Trierer Sprengel (Leg. I, 246, vgl. Bouquet VI, 658).], schürten
künstlich den geegn ihn auflodernden Groll.
Sinen Bruder, den Erzkaplan
Drogo, und den Grafen Adalbert
schickte
LUDWIG mit Truppen
voraus, um das linke Rheinufer gegen einen feindlichen Einfall zu schützen
(Empörung
Ludwigs des Deutschen
im Jahre 840).
Nach dem Tode LUDWIGS DES FROMMEN
huldigte Adalbert neben anderen Großen
Kaiser
LOTHAR.
Zur Ausführung seiner Pläne gegen diesen besaß
LOTHAR
eifrige Helfer und ergebene Werkzeuge an dem Erzbischof Otgar und dem Grafen
Adalbert von Metz, beides Todfeinde des Baiern-Königs.
LOTHAR ließ
daher den Grafen Adalbert, dem er die
Führung des ostfränkischen Heerbannes übertragen, mit genügender
Streitmacht auf deutschem Boden zurück, um das Volk durch den Eid
der Treue an seine Herrschaft zu fesseln und
Ludwig
in Baiern zurückzuhalten. Hart an seiner Grenze in dem auf der Markscheide
der Baiern, Alamannen und Ostfranken gelegenen Riesgau unweit des Flusses
Wörnitz trat ihm am 13. Mai Adalbert
und andere Grafen mit den großenteils schwäbischen
Scharen entgegen, die LOTHAR
zum Schutze
seines Gebietes aufgestellt. Nach kurzem Kampfe gewann Ludwig
über den starken Feind die Oberhand, Graf
Adalbert, der "Hauptanstifter der Zweitracht" blieb selbst auf
der weiten Wahlstatt und die größere Zahl seines Heeres fand
auf der Flucht ein blutiges Ende. LOTHAR
hatte einen seiner besten Ratgeber verloren.
Literatur:
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Mühlbacher Engelbert: Deutsche Geschichte
unter den Karolingern. Phaidon Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion
Seite 160 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen
Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band I Seite 125,133,140,144,
146 -