Tochter des Grafen
Theophylakt von Tusculum und der Theodora
I.
Theodora II. trat hinter ihrer Schwester Marozia völlig zurück und ist wenig greifbar.
Schreiber Hermann: Seite 86
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"Geschichte der Päpste"
Es ist Liudprands erklärtermaßen gegen seine
Freunde gerichtetes autobiographisches Buch Liudprandi antapodosis.
"In dieser Zeit saß auf dem verehrungswürdigen
römischen Stuhl Johannes von
Ravenna. Er aber hatte das höchste Bischofsamt durch ein gottloses
Verbrechen wider göttliches und menschliches Recht auf folgende Art
erlangt: Die schamlose Hure Theodora, Großmutter des kürzlich
verstorbenen Patricius
Alberich, herrschte nicht unmännlich über die Stadt Rom.
Sie hatte von dem Konsul und Senator Theophylakt zwei Töchter
namens Marozia und Theodora,
die ihr nicht nur gleich, sondern im Venusdienst sogar noch eifriger waren.
Wenige Zeilen später beschuldigt Liudprand auch
den Papst Johannes X. (914-928) des
intimen Umgangs mit Theodora, der Schwester
der Marozia, und schreibt es dem Einfluß
der Frauen zu, dass der in Ravenna allzuweit von Rom entfernte, gut aussehende
Johannes auf den Stuhl Petri nach Rom geholt wurde.
Das Unkraut hatte ein zähes Leben; die Frauen aus
dem Hause Theophylakt hatten ihren Söhnen offenbar unbändigen
Ehrgeiz und sehr viel Kraft eingegeben, denn nach den Gatten und Kindern
der Theodora und der Marozia kam
in der 2. Jahrhunderthälfte dann die Reihe an die Söhne der
jüngeren Theodora: Papst
Johannes XIII. (965-972) gilt noch als Enkel des Theophylakt,
und sein Bruder Crescentius
ist es, der zwar nicht selbst als Nachfolger des 13.
Johannes gewählt wird, der aber nun die kaiserliche Partei
anführt und Papst Benedikt VI. einkerkern läßt. Der neue
Papst, als Bonifatius VII. einer der Gegenpäpste, hat nichts Eiligeres
zu tun, als seinen Vorgänger erdrosseln zu lassen, muß aber
selbst fliehen. Der Tod OTTOS I. besiegelte
den Untergang neuer kaiserlich-päpstlicher Einmütigkeit und half
dem Geschlecht der CRESCENTIER zu einem
Einfluß, wie ihn vordem die Sippe Theophylakt besaß,
mit der die CRESCENTIER sich durch
Heirat verbunden hatten. Während man von dem Geschlecht
Theophylakt
nicht weiß, woher sie kommen, sind die CRESCENTIER
schon im 3. Jahrhundert, also in altrömischer Zeit, wiederholt
aufgetreten und lassen sich von anderen Geschlechtern auch durch einen
seltsamen Beinamen unterscheiden: Sie heißen Creszentii a caballo
marmoreo (vom marmornen Pferd) und haben sich in den Konstantinthermen
eine mächtige Burg gebaut. Noch Johannes XV. (985-996) ist ein Geschöpf
der CRESCENTIER, die nun offen über
die Stadt herrschen und in dieser ganzen Phase weltlicher Vormacht nur
einmal einen Papst gewähren lassen, das ist
Benedikt
VII., von dem man wenig weiß, weil er politisch nicht hervortrat,
sondern sich der cluniazensischen Kirchenreform widmete.
oo Johann Crescentius
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Kinder:
Crescentius de Theodora
-7.7.984
Johannes XIII. Papst (965-972)
-6.9.972
nach Kl.-J. Hermann:
Benedikt VII.
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Marozia II.
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oo Theophylakt von Tuskulum
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Stephania
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oo Benedikt I. von Sabina
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