Sohn des N.N.
Lexikon des Mittelalters: Band VIII Seite 2058
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Wartislaw I., Fürst in Pommern
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* um 1100
Seine beiden Söhne
Bogislaw I. und Kasimir
I. kamen erst um 1124 zur Welt. Zwischen 1134/36 (nach allen älteren
Geschichtsschreibern sowie nach H. Bollnow, K. Maleczynski, J. Dowiat,
B. Zientara, K. Slaski, neuerdings nach E. Rymar) und 1147/48 (nach
H. Wehrmann, A. Hofmeister, G. Labuda) wurde er in Stolpe an der Peene
ermordet, wo man aus diesen Anlaß erst eine Kirche und 1153 ein Benediktinerkloster
gründete. Aus den Lebensbeschreibungen des heiligen Otto, Bischof
von Bamberg, ist bekannt, dass Wartislaw zwischen
1119 und 1121 in polnische Gefangenschaft geriet und sich zur Bekehrung
des Landes sowie zu Tributzahlungen an Polen verpflichtete. Der
polnische Herzog Boleslaw III. Krzywousty sandte den früher
in Gnesen tätigen Otto nach Pommern, der das Land 1124-1128 christianisierte.
Sowohl Wartislaw selbst, der vielleicht
1114 während seiner sächsischen Gefangenschaft in Merseburg getauft
worden war, als auch seine namentlich nicht bekannte Frau waren wahrscheinlich
insgeheim Christen. Trotzdem soll Wartislaw
24 Konkubinen gehalten haben. Wartislaw
gilt allgemein als Gründer des pommerschen
Staates und als Mitbegründer des
pommerschen Bistums, das sich zuerst in Wollin befand und später
nach Kammin verlegt wurde sowie als Gründer der GREIFEN-Dynastie,
die in Pommern bis 1637 herrschte und deren Abstammung noch immer ungeklärt
ist. Jüngst knüpfte E. Rymar an die alten Hypothesen an, nach
denen sie dem polnischen Herrscherhaus der PIASTEN
entstammen soll.
Literatur:
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M. Wehrmann, Genealogie des pommerschen Hzg.shauses, 1937 - A. Hofmeister,
Genealog. Unters. zur Gesch. des pommerschen Hzg.shauses, PJ 31, 1937,
32, 1938 - H. Bollnow, Die Ermordung W.s zu Stolpe in Gesch. und Sage,
Monazsbll. der Ges. für Pommersche Gesch. und Altertumskunde 53, 1939
- K. Maleczynski, Boleslaw III. Krzywousty, 1975 - E. Rymar, Rodowod ksiazat
pomorskich, I, 1995 [Lit.].
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Erst mit Wartislaw I. begann die
sichere Ahnenreihe des Herzogshauses der "GREIFEN".
Er war polnischer Vasall, wurde um 1140 Christ, Bischof Otto von Bamberg
missionierte im Land, die Bistümer Wollin und Kammin und erste Klöster
entstanden. Er betrieb Küstenkaperei und fiel wohl gegen Heinrich
den Löwen.
Kinder:
Kasimir I. Herzog von Pommern-Demmin
- 1180
Woizlawa
-
1172
1140/45
oo Pribislaw I. Fürst von Mecklenburg
- 1178
Bogislaw I.
um 1130-18.3.1187