Nach Gewin Sohn des Grafen Chuono
I. (ARIBONE) und einer namentlich unbekannten Tochter des Grafen
Poppo
HERKUNFT UND GESCHICHTE FÜHRENDER BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER
GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER
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Dr. J.P.J. Gewin: Seite 59
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22. Aribo
1002/18, Zeuge bei der Stiftung des Klosters St. Georgen am Längsee
(Kärnten) durch Wichpurg, D. 20., Gemahlin des Grafen Otwin: Mon.
Car. III. nr. 205.
Um 1019. Anlässlich der Bestattung des Grafen Otwin schenkten
seine Witwe Wichpurg (Aribos Schwiegermutter
D. 20) und ihre Söhne dem Kloster St. Georgen Huben in Toblach: Mon.
Car. III. nr. 204, VI.
Note:
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Aribo hatte 3 Söhne: Chuono
C. 32., der nach seinem Großvater Chuono
C. 11., Piligrim C. 33., der nach seinem Oheim Piligrim
C. 21. und Oudalrich C. 34., der offenbar nach seinem Oheim mütterlicherseits
Bischof Oudalrich von Trient (1022-1053) genannt wurde. Dieser Bischof
ist ein Sohn des Grafen Otwin und der Gräfin Wichburg D. 20., die
eine Tochter des Pfalzgrafen Hartwig I. D. 15. ist. Aus dieser Ehe sind
außer Oudalrich unter anderem Volkolt und 2 Töchter Perchkint
und Wichpurg geboren.
Die ebengenannte Tochter Wichpurg gründete nach 1022
mit ihrem Gemahl Aribo C. 22. das Kloster
Sonnenburg im Pustertal. Wahrscheinlich erst nach dem Tode Aribos
wurde das Kloster dem Bruder Wichpurgs Bischof Oudalrich übertragen.
Über die Geschichte der Klöster St. Georgen und Sonnenburg
sind wir wohl sehr schlecht orientiert. Das liber fundationis des Klosters
St. Georgen am Längsee ist verloren gegangen und es existiert nur
ein - wie Jaksch erwähnt - recht schlechter Auszug in einem notariellen
vidimus vom Jahre 1486, der im Statthaltereiarchiv in Innsbruck aufbewahrt
wird.
In "Forschungen für Tirol und Vorarlberg" Jahrgang III. IV. 1906,
1907 hat Jaksch versucht, aus diesem Schriftstück einige Folgerungen
zu ziehen. Nachdem er erwähnt, dass aus der Ehe Otwins und Wichpurgs
4 Söhne und 3 Töchter geboren sind, von denen 2 den Schleier
nahmen, lässt sich die 3. Tochter Wichpurg einen sächsischen
Prinzen Aribo heiraten. Was die Vermählung Wichpurgs mit Aribo
betrifft, stimmen wir dem Verfasser bei; die von ihm geschilderten Verwicklungen
bei den Heiratsgesuchen des sogenannten sächsischen
Prinzen Aribo kommen uns problematisch vor. Abgesehen davon,
dass Aribo kein sächsisch klingender Name ist, liegen soviel Beziehungen
zu dem ARIBONEN-Geschlecht vor, dass wohl kein Zweifel aufkommen kann,
dass er diesem Geschlechte angehörte.
Das einzige, was über das Kloster Sonneburg handelt, sind eine
Urkunde König HEINRICHS II. vom
Jahre 1018 (Mon. Germ. Dipl. 3 nr. 527.), die offensichtlich eine Fälschung
ist und Aufzeichnungen über die Gründung und Ausstattung des
Klosters (T. U. I. nr. 54). Bezeichnend ist, dass hier 1030/39 die Grafen
Piligrim C. 33. und Chunrad
C. 32. als Zeugen fungieren. Auf die Beziehungen, die Chunrad und
seine Deszendenten zum Kloster Sonnenburg hatten, kommen wir unten zurück.
Wie wir so oft im Mittelalter erfahren können, wählte auch
Aribo seine Lebensgefährtin aus
bekanntem Familienkreise. Seine Gemahlin Wichpurg war eine Tochter
Wichpurgs D. 20., die dem Salzburger Geschlecht D. entstammte. Geschwister
der letzteren waren Bischof Hartwig von Salzburg D. 21. und Adala D. 22.,
die mit Aribos gleichnamigem Oheim
Pfalzgraf Aribo C. 7. vermählt war.
oo Wichpurg, Tochter des Grafen Otwin
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Kinder:
Chuono (Kuno I. von Rott)
-27.3.1086
Piligrim Graf
- c. 1078
Odalrich Vogt von Freising
- c. 1098
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