Älteste Tochter des Herzogs Otto der Erlauchte von Sachsen
und der BABENBERGERIN Hadwig, Tochter von Graf Heinrich
Winfrid Glocker: III, 4 Seite 265
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"Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"
Oda ist als Tochter des Herzogs
Otto der Erlauchte durch keinerlei eindeutigen Quellenbeleg nachzuweisen.
Wir wissen aber aus der Vita Mathilis antiquior c.1, SS X 575, daß
Otto der Erlauchte und dessen Gemahlin Hadwig auch Töchter
hatten. Die Identifikation des bei Regino a. 897, S. 145, als Vater derjenigen
Oda, die König
Zwentibold heiratete, genannten "Ottos comes" mit Otto
dem Erlauchten nahm beispielsweise bereits Scheid, Origines Guelficae
Bd. 4, S. 385, vor. Stützen läßt sich diese Identifikation
durch D Zwentibold 22, einer Urkunde,
die auf Intervention Odas und des "comes
Otto" für das Kloster Essen angefertigt wurde, da für das
10. Jahrhundert intensive Beziehungen der OTTONEN
zum Stift Essen bezeugt sind. Es ist allerdings nicht geklärt, ob
diese Kontakte bis in die 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts zurückreichen;
vgl. hierzu (positiv) Zimmermann, Münster S. 40, und dagegen (skeptisch)
Althoff, Adelsfamilien S. 137 mit Anm. 18. Durch D O I. 159 ist jedenfalls
gesichert, daß Otto der Erlauchte dem Kloster Essen den Hof
Beek gestiftet hat. So wird man die Identifikation der Gemahlin König
Zwentibolds mit einer Tochter Herzog Ottos des Erlauchten
doch als gesichert ansehen dürfen; vgl. hierzu Schieffer, Lande S.
25, Hauck, Ottonen S. 42 und 44 f., sowie Hlawitschka, Anfänge S.
59 f., der ebd. die Quellenzeugnisse zusammengestellt hat.
Im eben bereits erwähnten D O I. 159 vom 952 XII 30 nennt OTTO
I. eine "amitia Uota"; diese
Urkunde ist somit die letzte Bezeugung der Oda.
Werner VI, 22 weist auf den Eintrag im Hildesheimer Nekrolog "VI. Non.
Iulii Oda regina, soror nostra" hin,
den bereits Dümmler Bd. 3, S. 455, Anm. 2, auf die Gemahlin Zwentibolds
bezogen hat, und hält diesen zweifelsfrei für den Todestag der
Oda, obwohl man auch an Oda,
die Gemahlin Kaiser ARNULFS von Kärnten
denken könnte, deren Todestag sonst unbekannt ist. Hucke, Grafen S.
69, bezieht diesen Hildesheimer Eintrag auf die mit dem Russen-Großfürsten
Swjatoslaw vermählte Oda,
Tochter der Ida von Elsdorf.
Die Belege zum Geburtsjahr Zwentibolds
sind BM² 1955c, diejenigen zum Todesdatum bei BM² 1983c zusammengestellt;
zu Zwentibold vgl. im übrigen
Werner VI, 22.
Die Heirat der Oda mit dem Grafen
Gerhard aus der Familie der MATFRIEDINGER
noch am Ende des Todesjahres Zwentibolds
bezeugt uns Regino a. 900, S. 148. Das Todesdatum Gerhards
ist ermittelt bei Hlawitschka, Anfänge S. 76, Anm. 20, der uns
eingehend über Gerhards
Familie, die MATFRIEDINGER,
unterrichtet.
27.3.897
1. oo Zwentibold König von Lothringen
870/71-13.8.900
900
2. oo Gerhard Graf im Metzgau
870-22.6.910
Kinder:
1. Ehe
Cäcilia Äbtissin von Süsteren
-17.8.
Benedikta Äbtissin von Süsteren
-17.8.
2. Ehe
Adalhard
-
Wigfried Erzbischof von Köln (924-953)
ca 901-9.7.953
Uda
905-10.4.963
930
oo Gozelo Graf im Bidgau
910-19.10.942
Gottfried Pfalzgraf
ca 905-1.6.nach 949
Literatur:
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Schulze: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen
und Salier. Siedler Verlag, Seite 127,136,139 - Eduard Hlawitschka: Untersuchungen
zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur
Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen
um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite
26,40,94 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart
Berlin Köln, Seite 23-25 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des
Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens
und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite
58-61,64,69,70,73,75-77,128,138,145,146,155 -