3. und jüngste Tochter des Herzogs Hermann II.
von Schwaben und der Gerberga von Burgund,
Tochter von König Konrad
Mütterlicherseits Cousine von Kaiser
HEINRICH II. und Nichte König
Rudolfs von Burgund
Brandenburg Erich: Tafel 3
****************
"Die Nachkommen Karls des Großen"
IX. 17. BEATRIX
-------------------------
* ..., + nach 1025 12. V.
Gemahl: Adalbero von Eppenstein, Herzog von Kärnten,
abgesetzt 1035
+ 1039 28. XI.
Anmerkungen: Seite 129
------------------
IX. 17. Beatrix
siehe Brandenburg, a.a.O. 32; Bollnow, a.a.O. 31f.
Die Annahme, daß die zweifellos vorhandene zweite
Schwester der Gisela Beatrix
geheißen habe und an
Adalbero von Eppenstein vermählt
gewesen sei, beruht nur auf Kombinationen, die von mit a.a.O. näher
angegeben sind, ist aber, da quellenmäßig nicht unmittelbar
gesichert, nur als wahrscheinlich zu betrachten sind (sic). Die Nachkommen
sind daher in Teil II behandelt. Wahrscheinlich war sie älter als
Gisela.
IV. 40 BEATRIX
----------------------
* c 990/1000, + n 1025 am II 23
oo Adalbero I. Herzog von Kärnten (seit 1012)
+ 1039 XI 28
Aus der Chronik Hermanns von Reichenau a. 997, SS V 118,
wissen wir, dass Herzog Hermann II. und seine Gemahlin einen Sohn
und drei Töchter hatten - der früh verstorbene Sohn Berchthold
ist dabei der Aufmerksamkeit des Chronisten entgangen. Da das Kärntener
Geschlecht der EPPENSTEINER konsequent als Verwandte der salischen
Kaiser
bezeichnet wird (die Nachweise sind bei Hirsch Band 2, Seite 312, und bei
Bollnow, Werl Seite 31 f., zusammengestellt), wird gemeinhin die aus Hermann
von Reichenau bekannte dritte Tochter Herzog Hermanns II. (da er
ja Vater der Kaiserin Gisela ist, von
der die späteren SALIER abstammen)
mit der als Gemahlin Herzog Adalberos I. von Kärnten
bekannten
Beatrix-
so in einem Eintrag im Bamberger Domnekrolog zum II 23 bezeugt; weitere
Belege bei Klaar, Eppensteiner Nr. 21 - identifiziert.
Die von Wunder, Genealogie S. 1-7, vorgetragenen Zweifel
an dieser Identifikation, die sich vor allem auf das Fehlen einer Tradition
des Namens
Beatrixstützen, konnte
Hilsch, Regenbach S. 58, Anm. 15, mit dem Hinweis auf die Urgroßmutter
der
Kaiserin Gisela, die eine Tochter
Graf Heriberts von Vermandois gewesen ist, entkräften.
Die Schwestern Gisela
und Mathilde waren nicht die einzigen gewesen, die als Erben in Frage kamen.
Beim Tode ihres Vaters (1003) lebte noch ihr Bruder Hermann, der
als Herzog Hermann III. von Schwaben allerdings schon 1012 ohne
Erben gestorben war, sowie eine dritte Schwester. Diese gilt nach der bisherigen
Meinung, die in jüngster Zeit, allerdings nicht überzeugend,
bestritten wird [Nach Gerd Wunder: Beiträge zur Genealogie schwäbischer
Herzogshäuser, in: ZWLG 31 (1972) Seite 1-7 paßte der Name Beatrix
nicht in "das schwäbische Herzogshaus". Er möchte auf Grund dieses
bei den KAPETINGERN üblichen,
von der Familie der Grafen von Vermandois herstammenden Namen der Kärntner
Herzogin auf eine lothringische Herkunft schließen, schafft damit
jedoch neue Probleme: Wie wären dann die EPPENSTEINER Herzöge
von Kärnten mit dem Königshaus verwandt (HEINRICH
III. ist nach Hermann von Reichenau MGH SS 5, Seite 133 consobrinus
von Adalbero, dem Sohn der Kärntner Beatrix)?
Wieso spielt sich die militärische Auseinandersetzung von 1019 (siehe
auch oben), die nach Wunder um das Kärntner Herzogtum geführt
worden sein soll, gerade bei Ulm ab? Wieso nannte die Kaiserin
Gisela selbst eine ihrer Töchter Beatrix?
Und schließlich, dies dürfte das wesentlichste Gegenargument
sein, läßt sich der Name Beatrix
in Giselas Familie ebensogut auf ihre
eigenen Vorfahren zurückführen: nach der einigermaßen gesicherten
KONRADINER-Genealogie
(Karl Ferdinand Werner: Die Nachkommen Karls des Großen bis um das
Jahr 1001, in: Karl der Große, hg von Wolfgang Braunfels und Percy
Ernst Schramm, Band IV (1967) Seite 403-441, Genealogische Tafel VI, 5
und Hlawitschka Seite 36-49) war die Ehefrau des Urgroßvaters Giselas,
des Grafen Udo I. von der Wetterau, eine Tochter des Grafen Heribert
von Vermandois! Zieht man dies alles in Betracht, so scheint die alte These,
die zum Beispiel schon von Christoph F. von Stälin: Württembergische
Geschichte Band 1 (1841) Seite 471 vertreten wurde, nach wie vor die plausiblere
zu sein (Stälin nennt die dritte Schwester allerdings nicht Beatrix,
sondern Brigitta).], als identische mit Beatrix,
der Ehefrau des Kärntner Herzogs Adalbero; sie lebte zum Zeitpunkt
der Regenbacher Schenkung sicher noch [Beim Sturz ihres Mannes, des Herzogs
Adalbero, 1035 ist sie noch am Leben. Breßlau, Jbb. Band 2, Seite
130-141.]. Setzen wir diese Identifikation als richtig voraus, so hatte
Beatrix
inzwischen ihr mögliches Erbteil an Regenbach wohl längst an
ihrer beiden Schwestern verloren.
Daß damals (Schlacht bei Ulm 1019) Beatrix
ihr elterliches Erbgut in Franken und Schwaben verlor, würde durch
eine spätere Wiedergutmachung noch wahrscheinlicher. Nach seiner Regierungsübernahme
schenkte KONRAD II. nach Intervention
Giselas
im Jahre 1025 100 Königshufen in der Steiermark einer
"matrona
Beatrix", die man ebenfalls mit der Schwester Giselas
und Gemahlin Adalberos identifiziert hat.
Hlawitschka Eduard: Seite 51,57,104,124, 138,169
*****************
"Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte
des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich
klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“
Schon mehrfach ist es aufgefallen, daß Hermann
II. und seine Gemahlin Gerberga
nicht nur einen gleichnamigen, 1012 noch im Jünglingsalter verstorbenen
Sohn (Hermann III.) und drei Töchter (Mathilde,
Gisela
und Beatrix) hatten [Der Versuch von
G. Wunder, Beiträge Seite 1-7, Beatrix,
die Gemahlin des eppensteinischen Herzogs Adalbero von Kärnten,
nicht als Tochter Hermanns II. zu betrachten, sondern sie aus dem
oberlothringischen Herzogshaus herzuleiten, überzeugt nicht. Nach
der von ihm vorgeschlagenen Sicht müßten zum Beispiel Verwandtschaften
über 5-7 Generationen hinweg geblieben sein, um die bezeugte consanguinitas
zwischen Markward von Eppenstein und Kaiser HEINRICH
IV. zu erklären, was an die Grenze der früheren Verwandtschaftskentnisse
heranreicht; vor allem aber könnte Bischof Adalbero von Bamberg nicht,
wie es bezeugt ist, ein Vetter (consobrinus) Kaiser
HEINRICHS III., sondern nur der Vetter HEINRICHS
III. gewesen sein. Vgl. hierzu auch schon die Ablehnung bei
P. Hilsch, Regenbach und die Schenkung der Kaiserin Gisela, in: Zeitschrift
für Württembergische Landesgeschichte 42, 1983, Seite 58 Anmerkung
15.], sondern daß ihnen auch ein Sohn namens Berthold geboren worden
war.
Dass Beatrix
ihrem Gemahl und dadurch auch ihren Nachkommen Anteilansprüche am
Erbe Herzog Hermanns II. von Schwaben,
ihres Vaters, einbrachte,
erkennt man besonders an der Geschichte des zum Marchtaler Erbkomplex Hermanns
II. gehörenden Ortes Daugendorf, westlich von Bussen, Kreis Saulgau,
der sich später im Besitz ihres Enkels Heinrich von Kärnten befand.
Die EPPENSTEINER hatten zur Durchsetzung ihrer Ansprüche 1019
sogar die bewaffnete Auseinandersetzung nicht gescheut, in der sie aber
bei Ulm unterlagen. Im Jahre 1025 schenkte ihr ihr Schwager KONRAD
II. auf Intervention ihrer Schwester Gisela
100
Königshufen in der Steiermark als Wiedergutmachung für ihr verlorenes
elterliches Erbgut in Franken und Schwaben.
Über eine namentlich unbekannte Tochter der Beatrixverfügten
der Graf Otto und sein Sohn Friedrich von Dießen/Andechs über
einen Anteil am Erbe Kunos von Öhningen, den sie 1071/77 wie
alle Erben des Schluchssegebietes an das Kloster St. Blasien schenkten.
Klaar, Karl-Engelhard: Seite 22,27
*******************
"Die Herrschaft der Eppensteiner in Kärnten"
Nr. 21 Markgraf und Herzog Adalbero
c) Wie u.a. durch einen Eintrag in einem Bamberger Domnekrolog (Reg. Bambg. 1 nr. 263: Beatrix mater Adalberonis episcopi Babenbbergensis obiit zu Februar 23 in Verbindung mit einer Schenkungsnotiz für Kloster Geisenfeld (Nr. 41) gesichert ist, war Adalbero mit einer Beatrix vermählt, und zwar wohl bereits 1019 (Nr. 30). Nach Tangls von ihm selbst (Eppenstein 3, 290) zurückgenommenen Versuch, sie mit der gleichnamigen Tochter Kaiser KONRADS II. zu identifizieren, sieht man in ihr heute allgemein vielmehr dessen Schwägerin, also die Schwester der Kaiserin Gisela und eine der drei Töchter Herzog Hermanns II. von Schwaben und der Gerberga von Burgund; dazu hauptsächlich Brandenburg, Kaiserin Gisela 29f., sowie Tyroller a.a.O. - Ein Registervermerk des 14. Jh., wonach Brigida comitissa mater Marquardi comitis av(i)a Wolrici patriarche Gut in Mernico (bei Cormons) an Rosazzo geschenkt hat (Jaksch, Rosazzo, 237 nr. 1 = Reg. Görz 1 nr. 152) hat gelegentlich Verwechslungen und die sonst nicht zu stützende Annahme einer weiteren Ehe Adalberos veranlaßt; könnte man derselben Quelle chronologisch trauen, so hätte Beatrix 1070 noch gelebt, aber in der Seelgerätschaft der Adalbero-Söhne (Nr. 41) wird sie nicht genannt.
Nr. 32 Mai 12, Bamberg
cuidam matronae Beatrici schenkt König KONRAD II. auf Bitten der Königin Gisela und des Erzbischofs Aribo von Mainz centum mansos nostrae proprietatis samt Zugehör in comitatu Dvrgouuues in loco Auelniz sitos.
Boshof, Egon: Seite 26,29,41
************
"Die Salier"
Zudem stand Adalbero seit langem in guten Beziehungen
zu HEINRICH II., der den neuen Herzog
daher als einen zuverlässigen Gefolgsmann und eine Stütze der
königlichen Macht betrachten konnte. Daß der EPPENSTEINETR
darüber hinaus mit seinem salischen
Vorgänger auch verschwägert war - seine Gemahlin Beatrixwar
eine Tochter Hermanns II. von Schwaben und Schwester der Mathilde
-, dürfte demgegenüber kaum ins Gewicht gefallen sein.
Hier dürfte es sich um Auseinandersetzungen um das
Allodialerbe Herzog Hermanns II. von Schwaben gehandelt haben, auf
das die drei Kontrahenten nach dem Tode Hermanns III. (1012) Ansprüche
erheben konnten: Konrad der Ältere
und Adalbero als Ehegatten der Töchter
Hermanns II.,
Gisela
und Beatrix, und Konrad der Jüngere
als Sohn der Mathilde.
Da der König in diesen Tagen auch einer Beatrix,
offenbar der Gemahlin Adalberos, eine große Landschenkung
machte, wird man für die Anfänge seiner Regierungszeit trotz
der nur wenige Jahre zurückliegenden Auseinandersetzung mit dem EPPENSTEINER
um
das Allodialerbe des Schwiegervaters vielleicht noch nicht mit Mißtrauen
KONRADS
gegenüber Adalbero oder mit Gegensätzen zwischen König
und Herzog rechnen dürfen.
Weinfurter, Stefan (Hg.): Band I, Seite 226,230,232
********************
"Die Salier und das Reich"
Nach Hermann II. und seines über das Knabenalter
kaum hinausgelangten Sohnes (Herzog Hermann III., 1003-1012) Tod erbten
die Töchter, von denen er "hinreichend viele" hatte: Mathilde,
Gisela
und
Beatrix [G. Wunder,
Beiträge zur Genealogie schwäbischer Herzogshäuser, in:
Zeitschrift für Württembergische LG 31, 1972, Seite 1-15, sieht
Beatrix
nicht als eine Tochter Herzog Hermanns II. an. Dies akzeptiert als
Prämisse seiner Einordnung der Hildegard "von Schlettstadt" H. Bühler,
Wie gelangten die Grafen von Tübingen zum schwäbischen Pfalzgrafenamt?,
in: Zeitschrift für Württembergische LG 40, 1981 Seite 188-220,
hier Seite 199. Zur Kritik P. Hilsch, Regenbach und die Schenkung der Kaiserin
Gisela, in: Zeitschrift für Württembergische LG 42, 1983, Seite
52-82, Seite 58 Anmerkung 15; Hlawitschka, Untersuchungen (wie Anmerkung
28), Seite 51, Anmerkung 154.].
Die Unruhen in Schwaben, deren HEINRICH
II. 1004 in Zürich Herr zu werden suchte, dürften
mit der Neubestimmung von Königs- und Herzogsherrschaft zusammenhängen.
In diesem Kontext waren die Ehen der Schwestern Hermanns III., Cousinen
HEINRICHS
II., von großer politischer Bedeutung, da sie ihren Gatten
konradinischen
Besitz
und damit Teile der bisherigen materiellen Grundlage der Herzogsherrschaft
vermittelten.
HEINRICH II. hat darum
bestimmte, für die Herzogsherrschaft in Schwaben bedeutsame Ehen der
- je mehrfach verheirateten - Mathilde und Giselaanzufechten
versucht, wenngleich beidemale ohne Erfolg: die "salischen"
Ehen der beiden Schwestern.
Doch HEINRICH düpierte
die "salische" Familie und gab das
Herzogtum an den Kärntner Markgrafen Adalbero, den Mann der
KONRADINERIN
Beatrix,
der Mutterschwester des übergangenen Kindes (Konrad der Jüngere).
Den Beweis dafür liefert die Nachricht Hermanns
des Lahmen zum Jahr 1019: Konrad der Jüngere, inzwischen ein adolescens,
habe mit Hilfe seines Vetters Konrads des Älteren,
Adalbero,
den Herzog von Kärnten, in einer Schlacht bei Ulm besiegt und
in die Flucht geschlagen. Die Vermutung, in dieser Schlacht des Sohnes
der Mathildeund des Gatten der Giselagegen
den Gatten der Beatrix seien Auseinandersetzungen
um das Erbe dieser drei Schwestern, der Töchter
Herzog Hermanns
II. und der Gerberga, gewaltsam
ausgetragen worden, ist sehr wahrscheinlich und zudem neuerdings mit dem
Hinweise gestützt worden, daß der Zeitpunkt der Auseinandersetzungen
durch den Tod der Gerberga bestimmt
sein dürfte.
Denn in signifikanten Zusammenhang - der Schenkung Regenbachs
1033 aus Giselas Besitz an die Kirche
von Würzburg - tritt zwar Konrad der Jüngere als Spitzenzeuge
auf, jedoch nicht Beatrix oder Adalberovon
Kärnten.
Besitzgeschichtliche Rekonstruktionsversuche der Art,
wie sie über die Herkunft salischer
und staufischer Güter im nördlichen
Schwaben, im angrenzenden Franken und im Elsaß angestellt worden
sind, können sogar anscheinend mühelos von der Prämisse
ausgehen, Adalberos Gattin Beatrix
sei gar nicht unter die Töchter Hermanns II. und der Gerbergazu
zählen. Indes dürften nach wie vor die Tatsache, daß der
Enkel Adalberos, Herzog Heinrich von Kärnten, das praedium
bei
Daugendorf an der Donau bei Riedlingen bzw. Grüningen besessen hat,
das Kaiser HEINRICH IV. teilweise an
St. Gallen schenkte, am besten als Erbe der Beatrix
zu erklären sein und damit als Teil des um den Bussen und um Marchtal
ausgedehnten Besitzes Herzog Hermanns II. und der Gerberga
[Damit scheinen sich auch die Grenzen des militärischen Erfolges anzudeuten,
den die beiden Konrade 1019 bei Ulm über Adalbero errungen
haben: Aus dem oberschwäbischen Erbe ist Beatrix nicht verdrängt
worden. Freilich hat sich Konrad der Ältere,
als er König geworden war, der Beatrix
in auffälliger Weise angenommen; er hat sie 1025 für den 1019
erlittenen Verlust ihrer Rechte mit Gütern in Kärnten reichlich
entschädigt und 1035 hat er bei der möglicherweise mit dem Teilentzug
von Eigengütern verbundenen Absetzung Adalberos seine Verwandte
Beatrix
ausdrücklich ausgenommen; vgl. Klaar, Die Herrschaft der Eppensteiner
(wie Anmerkung 75), Seite 27f., Nr. 32, Seite 96, Anmerkung 94; Bresslau,
Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Konrad II. (wie Anmerkung 67),
Band 1, Seite 62; Band 2 Seite 139. Wenn man aus den 1093 erkennbaren Besitzverhältnissen
auf die Kräfteverhältnisse des Jahres 1019 zurückschließt
und behauptet, daß der Arm der beiden Vettern 1019 nicht bis Oberschwaben
reichte und deshalb auch keine zeitweilige, doch später, etwa 1025,
wieder revidierte Störung der Besitzverhältnisse stattgefunden
haben könne, muß man umgekehrt den analogen Rückschluß
konzedieren, daß auch Adalbero 1019 nicht in der Lage gewesen
sei, die - ebenfalls aus den späteren Besitzverhältnissen zu
erschließenden - Rechte der Gisela an
mehreren Marchtaler Pfründen zu stören.].
Erkens, Franz-Reiner: Seite 28,63
******************
"Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers."
Nachdem nämlich am 12. Dezember dieses Jahres Konrad
aus dem Leben geschieden war, überging HEINRICH
II. nun die SALIER und vertraute
einem Einheimischen, dem Markgrafen Adalbero von Eppenstein, der
allerdings mit Beatrix, der Schwester
von Konrads Witwe wie auch von der späteren Kaiserin
Gisela, vermählt war, die Verwaltung des Landes an der
SO-Grenze des Reiches an.
Doch der EPPENSTEINER, verheiratet mit Beatrix,
der Schwester der Königin Gisela,
brauchte sich keine Sorgen zu machen, KONRAD
wollte die bestehenden Verhältnisse nicht ändern. Zwar scheint
er durch umfangreiche Landschenkungen andere Adlige aus dem Südosten
begünstigt zu haben und damit ein Gegengewicht gegen den EPPENSTEINER
geschaffen zu haben, doch dienten seine Maßnahmen offenkundig auch
dem Landesausbau und der Grenzsicherung. Sie dürfen daher nicht ausschließlich
als Spitze gegen Adalbero gesehen werden, zumal wenn jene nicht
näher bezeichnete Beatrix, die
am 12. Mai 1025 vom König eine umfangreiche Landschenkung in der Gegend
von Aflenz erhielt, die Gemahlin des Herzogs gewesen sein sollte [wie nicht
zu Unrecht vermutet wird].
23.2.1019
oo Adalbero I. Herzog von Kärnten
um 980-28.11.1039
Kinder:
Markward III. Herzog von Kärnten
ca 1020-16.6.1076
Adalbero Bischof von Bamberg (1053-1057)
-14.2.1057
Willibirg
-21./25.1.
oo Ottokar I. Markgraf der Kärntner Mark
-29.3.1075
Tochter
-
oo Otto I. Graf von Dießen bezeugt 1018-1062
-17.1.
Literatur:
-----------
Boshof, Egon: Die Salier. Verlag W. Kohlhammer
Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 26,29,41,66 - Brandenburg
Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt
an der Aisch 1998 Seite 7,129 - Bresslau, Harry, Jahrbücher
des Deutschen Reiches unter Konrad II. Band 1, Seite 62; Band 2 Seite 130-141-
Die
Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991,
Band I, Seite 226,230,232 - Erkens, Franz-Reiner: Konrad II. Herrschaft
und Reich des ersten Salierkaisers. Verlag Friedrich Puset Regensburg 1998,
Seite 28,36,63,160 -
Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen
und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989
Seite 323 - Hilsch, Peter: Regenbach und die Schenkung der Kaiserin
Gisela, in: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte
42 1983 Seite 52-81- Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln
der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands.
Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke
Verlag Sigmaringen 1987, Seite 51,57,104,124, 138,169 - Klaar, Karl-Engelhard:
Die Herrschaft der Eppensteiner in Kärnten, Klagenfurt 1966 Seite
22,27,33,56,86,130 - Pohl Walter: Die Welt der Babenberger. Schleier,
Kreuz und Schwert, hg. von Brigitta Vacha, Verlag Styria, Seite 83,93 -
Schnith
Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern
zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990 Seite 176 - Uitz,
Erika/Pätzold, Barbara/Beyreuther, Gerald: Herrscherinnen
und Nonnen. Frauengestalten von der Ottonenzeit bis zu den Staufern, Deutscher
Verlag der Wissenschaften Berlin 1990 Seite 110,123 - Wunder Gerd:
Beiträge zur Genealogie schwäbischer Herzoigshäuser. In
Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 31, 1972 Seite
1-15 -