Die Mythen der
lateinamerikanischen Urvölker zeichnen ein einheitliches Bild.
In einer fernen Vergangenheit beherrschte eine mächtige
Götterrasse die Erde, unterwarf die Eingeborenenbevölkerung und
errichtete gewaltige Städte. Sie legte offensichtlich auch
unterirdische Städte und Festungen an, in Erwartung eines
offensichtlich für unvermeidlich gehaltenen Krieges. Daß
später tatsächlich ein schreckliches Ereignis eintrat, wird
nicht nur von den Überlieferungen bestätigt. Auch die Geologen
und Archäologen halten die erste Große Katastrophe in der
Chronik von Akakor, den Untergang der Welt im Vokabularium der
Mayas sowie die Sintflut in der Bibel für erwiesen. Die
Wissenschaftler versuchen, das Geschehen, das in einer seltenen
Einmütigkeit im Gedächtnis aller Völker vorhanden ist, als
natürliches Ereignis zu deuten. Ursache könnte eine
Verschiebung der Erdachse gewesen sein, hervorgerufen durch das
Herannahen eines Sterns, eines Kometen oder den Sturz eines
Mondes auf die Erde. Zahlreiche Geologen vermuten große
Verschiebungen der Erdkruste und nachfolgende riesige Flutwellen.
Die Legenden und Sagen
der Urvölker schreiben das Geschehen den Göttern zu. Der Popol
Vuh der Quiche-Maya berichtet von einer Strafe der Götter, um
die übermütigen Menschen zu vernichten. Das indische Geheimbuch
Mahabharata beschreibt einen Krieg zwischen Göttern. Die Edda
der Germanen schildert einen Aufstand der Unterwelt: »Schwarz
wird die Sonne. Die Sommer drauf. Wetter wüten. Yggdrasils Stamm
steht erzitternd. Es rauscht der Baumgreis. Der Riese kommt los.
Alles erbebt. In der Unterwelt brechen die Fesseln des
Blutfreunds Surt . . . Der Himmel birst. Der Lande Gürtel gähnt
zum Himmel. Gluten sprüht er, und Gift peitscht er. Entgegen
geht der Gott dem Wurm. Die Sonne erlischt. Das Land sinkt ins
Meer. Vom Himmel stürzen die heiteren Sterne.«
Die Chronik von Akakor
ergänzt und rundet die Informationen der Mythen der anderen
Völker ab. Sie berichtet von zwei sich feindselig
gegenüberstehenden Götterrassen mit unterschiedlichen
körperlichen Merkmalen. Als Zeitpunkt des Kriegsbeginns nennt
sie das Jahr 13000 v. Chr. in der Zeitrechnung der weißen
Zivilisation. Platon nennt in seiner »Critica« das Jahr 8000 v.
Chr. für den Untergang des legendären Atlantis. Der
Geschichtsschreiber Hemos berichtet von einer um 11000 v. Chr.
stattgefundenen gewaltigen Katastrophe. Posnansky vermutet um
12000 v. Chr. die Zerstörung von Tiahuanaco. Ein griechischer
Philosoph, ein ägyptischer Geschichtsschreiber und ein deutscher
Wissenschaftler bestätigen, was die mündlichen und
schriftlichen Überlieferungen aller Völker der Erde längst
wissen. Nehmen wir Abschied von den »Göttern«.
Begann der Aufstieg der Menschheit
mit der Ankunft fremder Astronauten? Hat sich der Mensch auf
dieser Erde entwickelt, oder kam er von fernen Planeten? - Wer
den Erinnerungen der alten Völker mehr vertraut als
wissenschaftlichen Hypothesen und religiösen Behauptungen,
findet unzählige Hinweise, um an die Existenz der Götter zu
glauben. Doch die Legenden sind keine Beweise. Weder die riesigen
Tempelstädte der Mayas noch die gewaltigen Pyramiden der
Ägypter oder die grobflächigen Scharrmuster von Nasca sind
notwendigerweise nichtmenschliche Bauwerke. Sie zeugen allenfalls
von der Hochblüte untergegangener Kulturen, die wir nicht mehr
verstehen. Vielleicht ist es der verlorengegangene Maßstab, der
ihre Erbauer in unseren Augen zu Göttern erhebt.
In eigener Sache: Der
vorliegende Text-Auszug ist eine sprachlich bereinigte Fassung
von eingescannten und mit einem OCR-Programm überarbeiteten
Seiten des Buches "Die Chronik von Akakor" von Karl
Brugger. Für die sprachlich-sachliche Richtigkeit meiner
Entschlüsselung eines ursprünglich grob fehlerbehafteten
Textes, insbesondere auch die Richtigkeit der angegebenen Zahlen,
kann keine Gewähr geleistet werden.
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