Älteste Tochter des Königs
Ludwig XII. von Frankreich und der Anna
von der Bretagne, Tochter von Herzog Franz II.
Frauen der Weltgeschichte: Seite 111
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CLAUDE DE FRANCE
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13.X.1499-20.VII.1524
Von den sechs Kindern der Anne
de Bretagne aus ihren Ehen mit Karl
VIII. und Ludwig XII. blieben
nur zwei Töchter am Leben, Renate von Frankreich
und die immer kränkelnde, von Geburt an unter Gehbehinderung leidende
Claude,
der zu Ehren wir noch heute die köstlichen hellgrünen Pflaumen
"Reineclauden" nennen. Das Mädchen erschien der energischen Ludowika
von Savoyen als erwünschte Gemahlin für ihren Sohn, den
späteren König Franz I.,
da sie ihm ein beachtliches Erb- und Heiratsgut einbringen konnte - die
Bretagne. Der junge Franz wuchs unter
der verwöhnenden und verweiblichenden Erziehung seiner Mutter im Schloß
Amboise auf, als designierter Nachfolger Ludwigs,
der jedoch durch die Verschwendungssucht und Prunkleidenschaft des schönen
Jünglings aufs tiefste enttäuscht und verletzt wurde. Auch zwischen
den Müttern des künftigen Königspaares herrschte Feindschaft,
die durch dauernde Intrigen genährt wurde und erst mit dem Tode der
Anne
de Bretagne endete. Durch diesen Todesfall sah Ludowika
das letzte Hindernis für eine Verehelichung ihres Sohnes mit der reichen
Erbin beseitigt; sie gewann auch den König für ihren Plan und
am 18. Mai 1514 fand die Hochzeit statt, bei der die Trauer um die erst
kurz zuvor verstorbene Mutter der Braut allzu prunkvolle Festlichkeiten
verbot. Wenige Monate später starb auch Ludwig
XII., und an der Seite seiner jungen, vom Volke geliebten Gemahlin
bestieg Franz I. den französischen
Thron. Der junge König war kein treuer Ehemann, aber er liebte Claude
aufrichtig, die ihm in kaum neun Jahren sieben Kinder schenkte. Als am
1. Mai 1519 auf dem Schloß von St. Germain en Laye der zweite Sohn
geboren wurde, rief man den König von Schloß Cloux herüber,
vom Sterbebett seines verehrten Freundes Leonardo da Vinci, der einen Tag
später die begnadeten Augen für immer schloß.
CLAUDIA VON FRANKREICH
- die zarte Prinzessin
* 13. Oktober 1499, + 20.
Juli 1524
Romorantin
Blois
Erste Gemahlin Franz' I. (+ 1494,
König 1515-1547)
Heirat: 13. Mai 1514, Saint-Germain-en-Laye
Man sollte nicht vorschnell über Ludwig
XII. den Stab brechen, der Johanna,
seine erste Frau, verstoßen, mit Anna von
der Bretagne, der zweiten, keinen Sohn und mit der dritten,
Maria
Tudor, nur 85 Tage zu leben hatte.
Ludwig XII. hat ein
hartes Leben hinter sich. Doch die Leiden haben ihn nicht abgestumpft.
Ludwig
bekümmert das Elend der kleinen Leute. Abgesehen von den letzten Jahren
seiner Regierungszeit, da die italienischen Kriegsabenteuer wieder Geld
verschlingen, sind die Abgaben nie drückend. Ein wohlwollender Herrscher,
der die "guten Bräuche" respektiert. 1506 ist König
Ludwig auf dem Gipfel seiner Beliebtheit: bei den Notabeln,
bei seinem Volk, in ganz Frankreich. Er beruft die Generalstände ein.
Sie treten im Mai 1506 im großen Saal von Plessis-lez-Tours zusammen.
Welch eine prunkvolle Versammlung! Was Rang und Namen
hat im Königreich ist erschienen. Franz von
Angouleme, ein Knabe noch, sitzt inmitten der Würdenträger
des Reiches, zur Rechten des Königs. Der Sprecher der Versammlung
tritt vor, nennt Ludwig XII. einen
"vollkommenen König". Monseigneur verdient den Titel eines "Vaters
des Volkes". Die Formulierung erschüttert die Versammlung. Dem Vortragenden
versagt die Stimme. Alle werfen sich auf die Knie. Und der Redner endet,
seinen Monarchen nur noch um eines bittend: die Tochter des Königs,
Claude,
möge Monsieur Francois, hier anwesend
und ein echter Franzose, heiraten. 1501 aber war Claude
im Alter von zwei Jahren mit KARL VON HABSBURG
(dem späteren
Kaiser KARL V.)
verlobt worden. Darüber wird man nun im Elan der bewegenden Ständeversammlung
hinweggehen.
Das Volk und sein König vereint. Denn auch Ludwig
will diese Verlobung. Claude ist ein
zartes und kränkliches Mädchen, das im Schloß zu Blois,
der bevorzugten Residenz seiner Eltern, behütet aufgewachsen ist,
erzogen in den würde- und ehrenvollen Vorstellungen des eher altmodischen
väterlichen Hofes. Sie ist sehr lieb, sehr wohlerzogen, sehr sanft
sehr schlicht und schon jetzt sehr fromm. Alles Tugenden, die
Franz
recht
fremd sind. Der gilt als schöner Jüngling von ansehnlicher Kraft
und mit allen Tugenden begabt, die einen König zieren. Der Staatsrat
tritt zusammen. Wie nach der so harmonischen Sitzung der Stände nicht
anders zu erwarten, stimmt er einhellig der Verlobung zu. Am 19. Mai 1506
tritt
daher der Kanzler vor die Stände: Der König habe sich ins einer
Güte dem Wunsch des Hauses nicht versagen mögen. Die Hochzeit
werde alsbald gefeiert. Und Ludwig
bittet die Versammelten, in allen Städten schwören zu lassen,
daß man Franz als seinen Schwiegersohn
und Nachfolger anerkennen werde.
Zwei Tage später findet im Großen Saal ein
nicht minder ergreifendes Fest statt. Das Königspaar sowie die Damen
von Bourbon und Angouleme glänzen. Gaston de Foix, der Herzog von
Nemours, Neffe König Ludwigs,
ein strahlender 17-jähriger Jüngling, führt die kleine Braut,
ein siebenjähriges Kind, herein. Heute wird sie den Knaben, dem sie
versprochen ist, zum ersten Male sehen. Der Kanzler-Kardinal Georegs d'Amboise
verliest den Ehevertrag. Alle Anwesenden bekräftigen ihn mit ihrem
Eid. Anna von der Bretagne allerdings
fürchtet das Schlimmste: Immerhin hat sie ihrer Tochter im Heiratsvertrag
100.000 Goldtaler als Mitgift aus- und sie zur Nachfolgerin in der Herrschaft
über die Bretagne eingesetzt. Anna von der
Bretagne ahnt sehr wohl, daß - sollte Franz
König werden - seine Heirat mit der Erbin des Herzogtums den
Tod der Unabhängigkeit ihres Landes bedeuten wird. Und als Georges
d'Amboise, Kanzler, Kardinal und Legat des Pontifex Maximus am 21. Mai
vor der freudigen Versammlung im Saal von Plessis-lez-Tours die "Hochzeit"
vollzieht, verkrampft sich ihr Herz. Noch bleibt ihr eine Hoffnung da die
Kinder noch nicht ehefähig sind, ist die Hochzeit also bestenfalls
ein Verlöbnis, das nach allgemeiner Rechtsvorstellung auch wieder
gelöst werden kann. Doch die Zeit verstreicht und Anna
von der Bretagne stirbt.
1514: Claude und
Franz
sind
heiratsfähig. Franz
drängt
auf die Hochzeit. Kein Wunder, nach dem Tode von
Claudes
Mutter dürfte es schwerfallen, eine ebenso reiche Frau irgendwo in
der Welt zu finden. Außerdem ist diese Ehe wieder ein Schritt in
Richtung Thron. Ludwig
zögert,
zaudert, respektiert aber die Legalität. Am 13. Mai 1514 wird in aller
Stille im alten Schloß von Saint-Germain-en-Laye die Heirat vollzogen.
Man ist weit von den rauschenden, funkelnden, freudentrunkenen Feierlichkeiten
entfernt, die seinerzeit die Verlobung begleitet hatten. Wie will man auch
feiern, wenn die Brautmutter kaum unter der Erde ist, der Brautvater zwischenzeitlich
nur noch widerwillig zustimmt, wenn der Bräutigam-Mutter die Braut
zu häßlich ist? Wer freute sich denn überhaupt? Niemand
weiß es genau, aber alles darauf hin: die Braut.
Claude ist ihrem Franz in
Liebe zugetan. Sie bewundert diesen starken Jüngling, der allerdings
kein Tugendbold ist. Er hat seinen Hof, seine Günstlinge, man munkelt,
daß er in Liebesdingen sehr wohl erfahren sei. Der Chronist von Anjou
beschreibt Claude "als wahren Spiegel
der Schamhaftigkeit, Heiligeit und Unschuld." Ein junges Mädchen von
zartem Teint, blaß, schüchtern leicht hinkend. Ein Botschafter
am französischen Hof meint: "Die Anmut ihres Wortes aber gleicht viel
von ihrem Mangel an Schönheit aus."
Claude ist nach der
Hochzeitsfeier auf Schloß Blois, Franz zu
seinem lustigen Leben zurückgekehrt. Am 1. Januar 1515 dann ist dieser
Franz
König. Am 25. wird er in Reims gekrönt - nicht aber
Claude. Sie wird zwei Jahre warten und einen Erbfolger, nach
dem Vater Francois genannt, zur Welt
bringen müssen, ehe auch sie gekrönt wird: am 10. Mai 1517, der
Tradition entsprechend zu Saint-Denis. Franz I.
steht auf der Tribüne und sieht der Zeremonie zu, die er selbst genosssen
hat. Claude hingegen durchleidet sie.
Der Herzog von Alencon hält die schwere Krone KARLS
DES GROSSEN über ihr Haupt. Der Konnetabel und Graf von
Vendome tragen die Falten ihres Rockes. Der Prinz de la Roche-sur-Yon und
der Graf de Guise stehen zu ihren Seiten, halten Zepter und "Hand der Gerechtigkeit".
Die Herzoginnen sitzen zu ihrer Rechten, die Gräfinnen zu ihrer Linken.
Zwei Tage später zieht Madame de France in Paris ein. Sechszehn Prinzessinnen
auf ausgewählt sanften Pferden begleiten ihre Sänfte. Ihre Hüte
sind so geformt, daß sie die Königin wie sechszehn Kronen umflattern.
Die Zünfte wechseln sich ab, Madames Thronhimmel zu tragen. Und lebende
Bilder preisen Claudes Tugenden, feiern
ihre - verborgenen - Reize. Am besten trifft noch das folgende Bild: am
Brunnen der Unschuldigen springen drei Jungfrauen aus einem Herzen hervor,
in feiner allegorischer Anspielung, die drei Arten der Liebe verkörpernd:
die göttliche Liebe, die irdische Liebe und ... die eheliche. Nahe
Notre-Dame kommt die ehrwürdige Universität zu ihrer Ansprache.
Und alles endet im Palais dse Justice, dem alten Königspalast, mit
einem gewaltigen Festmahl am berühmten marmornen Tisch.
Zu Ehren Claudes
sind in den folgenden Tagen Turniere und Lanzenstechen vorgesehen. Unter
der Schutzherrschaft der Lilien Frankreichs und des Hermelins der Bretagne
- Claude ist Souveränin dieses
Herzogtums - kämpfen die Ritter des Tages, die natürlich ganz
in Weiß antreten, gegen die schwarzen Ritter der Nacht. Der König
befehligt selbstredend die Guten, die das Weiß seiner Gemahlin tragen.
Graf Saint-Pol ist die Ehre zugefallen, die Schwarzen anzuführen.
Man schlägt sich ritterlich.
Im gleichen Jahr erhält Franz
das Herzogtum Bretagne zur Leibrente und im folgenden Jahr unwiderruflich.
Das Testament, das die Königin Claude
schließlich zugunsten ihres ältesten Sohnes hinterlassen wird,
wird den Anschluß am 2. Juli 1524 endgültig machen und von der
"immerdauernden Einheit" vom 13. August 1532 bestätigt werden.
Franz ist ein flatterhafter
Ehemann. Claude kennt ihre Rivalinnen
am Hofe. Auf eine Zeit stillen Duldens dieser Damen folgt Aufbegehren,
dann resignative Geduld. Claude wird
sieben Kinder zur Welt bringen, drei Söhne, vier Töchter.
Der älteste, Franz,
am 28. Februar 1518 geboren, ab 1532 Herzog der Bretagne, stirbt 1536.
Sein ein Jahr jüngerer Bruder Heinrich
wird
1547 König Heinrich II. von Frankreich
sein.
Der dritte, Karl, Herzog von
Angouleme und Orleans, stirbt 1545 mit 23 Jahren.
Von den vier Töchtern heiraten zwei:
Madeleine, 1520 geboren, verbindet sich mit
Jakob II.von Schottland, und Margarete,
die 1523 ein Jahr vor dem Tod ihrer Mutter zur Welt kommt, heiratet Emanuel-Philibert
von Savoyen. Obwohl, strenggenommen, Claude
die Thronerbin und Franz I. sozusagen
der angeheiratete König ist, spielt Claude
keine wichtige politische Rolle. Die Chronisten berichten allenfalls von
geheimen Ratschlägen der Königin für ihren Mann. Während
seiner Abwesenheiten, wie später dann auch während seiner Gefangenschaft
im Madrider Kerker seines Erzrivalen Kaiser KARLS
V., führt Louise von Savoyen, ihre schwieirge Schwiegermutter,
die Regentschaft.
Claude folgt natürlich
dem Hof auf seinen Reisen, denn Franz I.
ist pausenlos in seinen Provinzen unterwegs. Herumziehen ist ihm ein ebenso
großes Vergnügen wie Jagen, Bauen, das Sammeln großer
Kunstwerke. Gleich zum Auftakt seiner Herrschaft hat er die Schlacht von
Marignan geschlagen, ein Jahr darauf mit dem MEDICI-Papst Leo X. das Konkordat
von Bologna geschlossen, das die Frage der gallikanischen Kirche auf Zeit
regelt. Er bewirbt sich um die Kaiserkrone und unterliegt
KARL V., führt vier Kriege mit ihm. Und dann ist da noch
Heinrich
VIII. von England, der ihn nicht nur in seine Affäre mit
Anna Boleyn verwickelt. Innenpolitisch hat Franz
sein Reich zentralisiert. Berühmt aber ist er vor allem als Mäzen,
als die Verkörperung des Renaissancefürsten schlechthin, als
Erbauer von Chambord, des neuen Fontainebleau - wo er Kunstwerke und Antiken
hortet -, des neuen Louvre, des Pariser Rathauses. An seinem Hof treffen
sich die besten Künstler, der große Leonardo da Vinci - der
nach der Legende in seinen Armen stirbt, was viele Gemälde wiedergeben,
gleichwohl aber nicht mit der historischen Realität übereinstimmt,
ein Benvenuto Cellini. Er schließ Verträge mit dem englischen
Kardinal Wolsey, mit Suleiman dem Prächtigen.
Sein Leben ist ein wahrhaftiger Roman. Unter den großen Königen
Frankreichs steht er in vorderster Reihe.
Zwei Lebensbereiche gereichen Claude
zur Freude: zunächst ihr Herzogtum Bretagne. 1518 bereist sie
es mit ihrem Gemahl, Sohn und Hof und wird begeistert gefeiert. Bei den
verschiedensten Gelegenheiten wird sie zwischen den Ständen der Bretagne
und dem Kronrat vermitteln. Ihre zweite Freude sind ihre Stadt und ihr
Schloß Blois, das sie verschönert. Hier, in der Einsamkeit empfindet
sie die Lasten ihrer Mutterschaften, die Bosheiten ihrer Schwiegermutter,
die Traurigkeit der betrogenen Ehefrau, ihre Unbedeutendheit als Königin
am deutlichsten. Hier aber ist sie zu Hause, als behütete Prinzessin
aufgewachsen. Sie läßt die Zier- und Obstgärten von Schloß
Blois anlegen. Sie spricht Recht in der Stadt, macht Stiftungen für
die Kirche Saint-Honore. Sie findet Zuflucht in der Religion. Claude
ist Dame des Dritten Ordens, der Cordeliere, die ihre Mutter gegründet
hat.
Am 20. Juli 1524 endet ein viel zu kurzes Leben.
Franz
ist
wieder in den Krieg gezogen. Er hat sich von seiner Gattin verabschiedet
und seiner energischen Mutter die Regentschaft übertragen. In der
Nähe von Bourges holen ihn die Meldereiter mit einer Hiobsbotschaft
ein: Die Königin ist in Blois, im Schloß ihrer Kindheit gestorben.
Nur 24 Jahre waren der Tochter Ludwigs XII. und
der Anna von der Bretagne beschieden.
Und welche ein Leben? Ein schüchternes Mädchen, das als Heiratsobjekt
geschachert, fromm und lieb an den ungestümenFranz
verheiratet
worden war; eine liebevolle Frau, die, zwischen einer machtgierigen Schwiegermutter
und einem prachtliebenden Ehemann eingekeilt, politisch keine Rolle spielte.
Claude war allgemein
beliebt. Fleuranges, Franz' Jugendgefährte
und nunmehr großer Herr in Frankreich, schreibt: "Sie war eine der
ehrenhaftesten Prinzessinen, die die Erde je trug und daher von allen,
großen und kleinen, geliebt, und wenn sie nicht im Paradies ist,
so werden wenige dort hin gelangen." Franz selbst
weint bei der Nachricht: "Könnte ich sie um mein eigenes Leben zurückholen,
ich schenkte es ihr frommen Herzens. Und hätte nicht gedacht, daß
das Band der Ehe so hart und schwer zu zerreißen sei."
Man balsamiert Claudes
Körper ein und beerdigt sie in einem Zinnsarg in der Saint-Callais-Kirche
zu Blois. Schließlich herrscht Krieg. Und der König ist weit.
Erst im November 1526 wird der Sarg dann in die Grabeskirche des Hauses
FRANKREICH nach Saint-Denis überführt. Auch bei dieser
Bestattung ist Franz nicht zugegen.
Brantome würdigt Claude: Sie war
"sehr gut und barmherzig, sanft zu jedermann, ta nie einem weh, weder von
ihrem Hof noch in ihrem Königreich ... und wurde nach ihrem Tod viel
beweint für ihre bewundernswerte Tugend und Güte".
Hartmann Peter Claus: Seite 24,36,45,50,52
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"Französische Könige und Kaiser der Neuzeit.
Von Ludwig XII. bis Napoleon III. 1498-1870."
1. CLAUDE
* 15. Oktober 1499, + 20.7. 1524
oo 18. Mai 1514
Herzog Franz von
Angouleme (Franz I.)
* 12. September
1494, + 31. März 1547
Anlaß zu Zerwürfnissen boten vor allem zwei
Vorhaben Ludwigs: Erstens die Ehe ihrer
gemeinsamen Tochter Claude mit Ludwigs
Neffen
(zweiten Grades) und Mündel, Franz von Angouleme,
der, sollte Ludwig XII. ohne männlichen
Erben sterben, der erste Anwärter auf den Thron war.
Die Basis dieses Vertrages, der am 22.9.1504 in Blois
geschlossen wurde, sollte wie so oft eine Heiratsverbindung sein. Gegen
die Zusicherung der Investitur mit dem Herzogtum Mailand durch
MAXIMILIAN versprach Ludwig die
Ehe seiner Tochter Claude mit MAXIMILIANS
Enkel KARL.
Nach Annas Tod im
Januar 1514 war die lange aufgeschobene Hochzeit zwischen Claude
und Franz von Angouleme gefeiert worden.
18.5.1514
oo Franz I. König von Frankreich
12.9.1494-31.3.1547
Kinder:
1. Ehe
Luise
19.8.1515-21.9.1517
Charlotte
23.10.1516-8.9.1524
Franz Dauphin von Viennois
28.2.1517-10.8.1536 ermordet
Heinrich II.
31.3.1519-10.7.1559
Karl II. Herzog von Orleans
22.1.1522-9.9.1545
Margarete
5.6.1523-14.9.1574
9.7.1559
oo Emanuel Philibert Herzog von Savoyen
8.7.1528-30.8.1580
Cousin
Magdalene (Claudia)
10.8.1520-2.7.1537
1.1.1537
oo Jakob V. König von Schottland
10.4.1512-14.12.1542
Literatur:
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Ehlers Joachim: Geschichte Frankreichs im Mittelalter.
W. Kohlhammer GmbH 1987 Seite 385 - Fraser Antonia: Die sechs Frauen
Heinrichs VIII. Claasen Verlag GmbH Hildesheim 1995 Seite 47,87,93,98,100-102,120,135,150,475
- Hartmann Peter Claus: Französische Könige und Kaiser
der Neuzeit. Von Ludwig XII. bis Napoleon III. 1498-1870. Verlag C. H.
Beck München 1994 Seite 24, 36,45,50,52,56,71 - Jurewitz-Freischmidt
Sylvia: Die Herrinnen der Loire-Schlösser. Königinnen und Mätressen
um den Lilienthron. Casimir Katz Verlag, Gernsbach 1996 Seite 142,146-148,150-152,157,161,164,167,172,175,179,192,197,204-206,249,457
- Tamussino Ursula: Margarete von Österreich. Diplomatin der
Renaissance Verlag Styria Graz Wien Köln 1995 Seite 84,95,98, 197,217,245,288
- Treffer Gerd: Die französischen Königinnen. Von Bertrada
bis Marie Antoinette (8.-18. Jahrhundert) Verlag Friedrich Pustet Regensburg
1996 Seite 236-214 - Treffer Gerd: Franz I. von Frankreich Herrscher
und Mäzen Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1993 Seite 23,27, 30,37,43,48,51,55,59,64,80,82,85,93,112,141,164,193,241,318
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