Guntram                                               Graf im Oberrhein- und Wormsgau 815-837
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    - nach 841
 

Sohn des Grafen Robert III. im Oberrheingau und der Wiltrud von Orleans, Tochter von Graf Hadrian
 

Mitterauer Michael: Seite 212
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„Karolingische Markgrafen“

Gemeinsam mit seiner Mutter Wialdrudt gab Graf Guntram 834 für das Seelenheil des Grafen Rutpert III. Besitz an Lorsch. In Guntram darf man wohl den Sohn Rutperts III. sehen. Er ist möglicherweise mit jenem Guntram identisch, der 841 mit seiner Gattin Ottrud in Mainz, Oppenheim und anderen Orten des Worms- und Nahegaus tradiert. Sicher aber handelt es sich um ihn bei einem Grafen Guntram, der 834 in Hofheim schenkt. 825 ist er erster Zeuge einer Schenkung in Dienheim.

Glöckner K: Seite 302-306
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"Lorsch und Lothringen, Robertiner und Capetinger"

819 stattete Kaiser LUDWIG dem Kloster Hornabch Güter zurück, die ihm früher unter Rupert als Verwalter des Königs entzogen worden waren; 823 veranlaßte Graf Rutbert als Zeuge den Kaiser zur Rückgabe von Gütern desselben Klosters in der Hardt; 825 ist er Königsbote im Mainzer Sprengel, zusammen mit Erzbischof Haistulf. Nicht genau datiert ist seine Tätgkeit in der Verwaltung des Reichsgutes am Landstuhl und ebenso der Brief, den Einhart inlustri viro Hruotberto glorioso comiti schreibt, der die Aufhellung eines Rechtshandels von Einharts Hintersssen Alahfrit säumig betrieben hatte. Er war 834 tot, als Wialdruth und Guntram mit gemeinsamer Hand eine Stiftung machen zu Bönsheim westlich Darmstadt pro remedio anime ... quondam viri mei Rutperti comitis. Doch dürfte er es sein, als dessen Sohn 836 sich ein jüngerer, also der vierte Robert ohne Grafentitel ausweist bei seiner Schenkung in Mettenheim. Die lange Reihe bricht ab mit dem signum Rutperti comitis unter einem Vermächtnis des Badagis in Pfungstadt westlich Darmstadt von 837 für sein und Graf Guntrams Seelenheil.
In die Reihe der RUPERTINER schieben sich nun zwei oder drei Guntrame als Grafen ein. Guntram I. erscheint schon 782 neben Graf Heimrich beim Placitum über Schwanheim als Graf und Königsbote, läßt sich aber früher ohne Titel von 775-782 verfolgen. Er mag also Nachfolger Heimrichs und Vorgänger Ruperts II. sein. Graf Guntram II. taucht 815 im Wormsgau als Zeuge unter einer Hersfelder Urkunde auf, ein Graf Guntram III.? schenkt 834 seinen Gesamtbesitz zu Hofheim im Ried an Fulda und zusammen mit Wialdruth in der schon erwähnten Urkunde eine Hube in Bönsheim an Lorsch; er muß ein Verwandter Wialdruths und ihres Gatten Rutpert gewesen sein, vielleicht deren Sohn. Möglicherweise war er tot, als Badagis 837 seines Seelenheiles gedachte.
 
 
 
 

  oo Ottrud
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Literatur:
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Glöckner K: Lorsch und Lothringen, Robertiner und Capetinger. in: Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins Band 50 Heft 1, 1936, Seite 300-354 -
 
 
 
 
 
 
 
 


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