Tochter des Grafen Hugo von Tours und der Ava;
Schwester der Kaiserin Irmingard
Vollmer Franz: Seite 168
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"Etichonen"
Hugo von Tours zweite Tochter Adelais heiratet zuerst den WELFEN Konrad, dessen eine Schwester Judith 819 zweite Gemahlin LUDWIGS DES FROMMEN geworden ist, während die zweite Emma, 827 Frau Ludwigs des Deutschen wird. So bringt Adelais (Adelheid) auch die fortan bei den WELFEN verfolgbaren Familiennamen Adelais und Hugo zu den WELFEN. Dass Aelis/Adelais in zweiter Ehe Robert den Starken heiratet, ist von der neueren Forschung wiederholt angenommen worden.
Tellenbach Gerd: Seite 338
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"Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des großfränkischen
und frühdeutschen Adels"
Nach dem Wortlaut der Brüsseler Handschrift sind wohl Mutter und Kind (Hrudulf) bei der Geburt gestorben. Nun findet man allerdings in der früheren Forschung die Theorie von einer zweiten Heirat der Adelheid mit dem KAPETINGER Robert dem Tapferen [Mit der politischen Lage läßt sich eine Ehe Roberts mit Adelheid ganz schwer zusammenreimen. Robert erhielt nämlich 865 die Grafschaft Auxerre, die KARL DER KAHLE kurz zuvor dem Sohn Adelheids, Konrad, genommen hatte]. Sie erweckt jedoch schon bei chronologischen Erwägungen Bedenken. Wenn Konrad 862 zuletzt erwähnt, also in einem der folgenden Jahre gestorben, Robert der Tapfere 866 gefallen ist, bleibt für eine solche zweite Ehe, aus der vor dem Tode Roberts die beiden Söhne Odo und Robert hervorgegangen sein sollen, nicht viel Zeit. Eine verwandtschaftliche Verknüpfung zwischen WELFEN und KAPETINGERN ist wahrscheinlich, muß aber nicht über Adelheid gehen.
Borgolte Michael: Seite 147,167
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"Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer
Zeit. Eine Prosopographie"
Dem Namen nach könnte Hugo aus dem Geschlecht der
WELFEN
hervorgegangen sein; vielleicht stammte er über Welf II. von Konrad
ab, der mit Adelheid, einer Tochter
des ETICHONEN Hugo von Tours, verheiratet
gewesen war.
Konrad war verheiratet mit Adelheid,
einer Tochter des ETICHONEN Hugo, durch
die der Name Eticho in den Zweig der süddeutschen
WELFEN
gekommen sein dürfte; in Saint-Germain d'Auxerre ließen Konrad
und seine Gemahlin seit 841 neue Krypten errichten, die am 6.1.859 durch
KARL
DEN KAHLEN ihrer Bestimmung übergeben wurden.
Schneidmüller Bernd: Seite 50,61,62
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"Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung."
Eine grenz- und völkerüberschreitende Aristokratenfamilie
trat durch zwei Ehen in doppelte Nähe zur karolingischen
Herrscherfamilie. Und das wurde noch weiter bekräftigt, als Konrad
der Ältere, der Bruder Judiths
und Hemmas, mit Adelheid
die Schwester der Gemahlin Kaiser LOTHARS I.
heiratete, des Sohnes Kaiser LUDWIGS DES FROMMEN
aus erster Ehe, des Bruders König Ludwigs
II. und Stiefsohn der Judith.
Neben den Verwandten der Königin
Irmintrud traten dabei besonders die
welfischen Onkel KARLS hervor.
Die Konsistenz ihres Familienverbands zeigt sich nicht zuletzt in Ämterverteilung
und Namengebung. Konrad der Ältere (+ nach 862) war mit Adelheid,
der Schwester von LOTHARS I. Gemahlin
Irmingard,
verheiratet und damit so vielfältig mit der karolingischen
Herrscherfamilie versippt, daß eine komplizierte Aufzählung
nötig wird: Er war Bruder der Kaiserin Judith
wie der Königin Hemma, Schwager
Kaiser
LUDWIGS DES FROMMEN, Königs Ludwigs
II., dann Kaiser LOTHARS I.,
Onkel des westfränkischen Königs KARL
II. wie der ostfränkischen Könige
Ludwig III., Karlmann und
KARL
III.
Von Heiric von St-Germain/Auxerre (+ nach 875) stammte
der erste Fürstenpreis auf ein welfisches
Ehepaar. Diese Erinnerung an Konrad den Älteren und an seine
Gattin Adelheid wurde aus Dankbarkeit
für welfische Freigebigkeit formuliert
und nannte Konrad einen "hochberühmten Fürsten, Genossen
der Könige, ganz besonders ausgezeichnet unter den Ersten bei Hof."
Adelheid
glänzte durch vornehmste Herkunft. Vor anderen genannten Tugenden
zeichne eheliche Liebe und Verbundenheit das Paar aus.
Geuenich Dieter: Seite 105-106
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"Richkart, ancilla dei de caenobio Sancti Stephani. Zeugnisse
zur Geschichte des Straßburger Frauenklosters St. Stephan in der
Karolingerzeit."
Die Kaiserin aus dem Hause der ETICHONEN
hatte zwei jüngere Schwestern, deren eine denselben Namen trug wie
jene Adalheid abbatissa,
mit der die in St. Gallen überlieferte Gedenkliste des Stephansklosters
beginnt. Diese Adelheid
heiratete - wann wissen wir nicht - den alemannischen Grafen
Konrad aus dem Hause der WELFEN,
den Bruder der Kaiserin Judith, der
nach 862 gestorben ist. Daß sie in der Zeit vor ihrer Eheschließung
der Frauengemeinschaftz von St. Stephan in Straßburg vorgestanden
haben könnte, ist angesichts ihrer
etichonischen
Herkunft durchaus naheliegend. Die Datierung der St. Galler Namenliste,
der ihr Name vorangestelt ist, in die 830-er Jahre würde dieser Vermutung
nicht im Wege stehen.
1. oo Konrad I. Graf im Argen- und Linzgau
-16.2.863
?2. oo Robert der Tapfere Graf von Paris
- 866 gefallen
Nach G. Tellenbach kaum möglich !!
Kinder:
Welf I. Graf im Argen- und Linzgau
- vor
876
Hugo "der Abt"
-12.6.886
Konrad II. Graf von Auxerre
- vor
876
Stammvater der Könige von Burgund
Rudolf
- früh
verstorben
Literatur:
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Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer
und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen
1986 Seite 147,167,291 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen
Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Seite 422 - Ehlers
Joachim/Müller Heribert/Schneidmüller Bernd: Die
französischen Könige des Mittelalters. Von Odo bis Karl VIII.
888-1498. Verlag C. H. Beck München 1996 Seite 36 - Fleckenstein
Josef: Über die Herkunft der Welfen und ihre Anfänge in Süddeutschland.in:
Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und
frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957,
Seite 71-136 - Geuenich Dieter: Richkart, ancilla dei de caenobio
Sancti Stephani. Zeugnisse zur Geschichte des Straßburger Frauenklosters
St. Stephan in der Karolingerzeit. in Festschrift für Eduard Hlawitschka
zum 65. Geburtstag Verlag Michael Lassleben Kallmünz/Opf. 1993, Seite
97-111 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa.
Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991 Seite
185 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart
Berlin Köln 1992 Seite 120 - Schneidmüller Bernd: Die
Welfen. Herrschaft und Erinnerung. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin
Köln 2000 Seite 50,61,62 - Tellenbach Gerd: Exkurs Über
die ältesten Welfen im West- und Ostfrankenreich.in: Studien und Vorarbeiten
zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels
Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 338 - Vollmer,
Franz: Die Etichonen. Ein Beitrag zur Kontinuität früher Adelsfamilien,
in: Tellenbach, Gerd (Hg.) Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des großfränkischen
und frühdeutschen Adels Freiburg i. Br. 1957 (Forschungen für
Oberrheinische Landesgeschichte Band IV) Seite 168 -