WOODSTOCK


Lexikon des Mittelalters:
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Woodstock (Wodestoch, Wodestok', Wodestok)
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Pfalz und königlicher borough in der mittelenglischen Grafschaft Oxfordshire, ca. 13 km nordwestlich von Oxford am Glyme gelegen, seit angelsächsischer Zeit königliche Residenz.
Im Domesday Book wird W
oodstock zusammen mit Shotover, Stowford, Cornbury und Wychwood als dominice foreste regis beschrieben. Der Ort entwickelte sich auf Betreiben König Heinrichs II. entlang der Grenzen des königlichen Parks mit einem regelmäßigen Straßenraster. Die Pipe Rolls des Jahres 1230 bezeichnen Woodstock bereits als borough mit einer jährlichen Rente von 36s. Für 1279 sind rund 140 Hausstätten belegt; 1377 entrichteten 164 Personen die Poll Tax. Die wirtschaftliche Entwicklung Woodstocks blieb eng mit dem königlichen manor verbunden (Marktrecht seit Heinrich II., Jahrmarkt 1250, 1453 zwei weitere Jahrmärkte, jedoch kein Nachweis von Handwerker- oder Gewerbeeinungen). Die Lay Subsidy des Jahres 1334 besteuerte Woodstock mit dem städtischen Zehnten und einem Wert von £ 38. Obgleich der Ort 1302 und 1305 Abgeordnete ins Parliament entsandte und sich bereits 1398 ein mayor in Woodstock nachweisen läßt, erfolgte die offizielle Inkorporation Woodstocks erst unter Heinrich VI. im Jahre 1453 (Bestätigungen 1463 und 1487). Der Freibrief bezeichnet Woodstock als freien borough und gewährt den Bürgern die Rechte und Freiheiten von Windsor (Merchant Gild, städtisches Gericht, Steuerfreiheit im gesamten Land, jährliche Wahl des mayor). Die Kirche St. Maria Magdalena datiert aus normannischer Zeit; Erwähnung eines Leprosenhauses für Frauen 1182; Leprosenhaus Holy Cross 1220; Hospital St. Mary the Virgin and St. Mary Magdalene 1339. Trotz eines murage grant im Jahre 1322 blieb Woodstock - von den Parkmauern abgesehen - unbefestigt.
B. Brodt

  Quelle: Lexikon des Mittelalters, CD-ROM-Ausgabe. Verlag J. B. Metzler 2000. LexMA 9, 327