TREASURER
Lexikon des Mittelalters:
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Treasurer
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Schatzmeister in England
Die ersten bekannten Inhaber des Treasurer-Amtes
im Exchequer
waren Neffen von Roger,
Bischof von Salisbury: Nigel
(Bischof von Ely 1133-1169) um 1126 und Adelelm um 1136.
Nigels Sohn, Richard von Ely (15. R.), war Treasurer Heinrichs II. und gilt als
Verfasser des »Dialogus de
Scaccario«.
Mit der Abschaffung des Justitiar-Amtes
1234 wurde der Treasurer der
vorsitzende Beamte des Exchequer.
Die meisten ernannten Treasurers stammten aber nicht aus dem Kreis
der ständigen Mitglieder des Exchequer.
Drei der Treasurers König
Heinrichs III. waren
Äbte oder Prioren. William
Haverhill (1240-1252), am längsten in diesem Amt,
war Keeper of the Wardrobe, und Walter Langton, Treasurer unter König Eduard I., war der erste,
der auch nach seiner Bischofsweihe Treasurer
(1295-1307) blieb.
Eine lange Amtsdauer war im 14. Jh. jedoch die
Ausnahme, obwohl der Treasurer jetzt
als zweites großes Staatsamt betrachtet werden konnte. Die
Mehrzahl der Treasurers erhielt nun die
Bischofswürde, einige hatten vorher das Amt des chancellor
inne, wie William Edington,
der Eduard III. am längsten
als Treasurer diente
(1344-1356).
Nach 1403 waren die meisten Treasurers knights oder lords, von denen Ralph
Lord Cromwell (1433-1443) und
Henry
Bourchier, Earl of Essex
(1455-1456,1461-1462,1471-1483), das Amt am längsten
besaßen.
Es ist unwahrscheinlich, daß die Treasurers viel Zeit im Exchequer
verbrachten. Sie nahmen regelmäßig am
königlichen Rat
teil, während die Treasurers Heinrichs V. bei seinen
Frankreich-Feldzügen mitkämpften. Im 15. Jh. vertraten die
Inhaber des bereits lange existierenden Schreiberamtes des Treasurer ihre
abwesenden Vorgesetzten und erhielten den Titel Under-Treasurer des
Exchequer.
R.L. Storey