Owen Tudor                                     Walisischer Landlord
-----------------
um 1400
4.2.1461 hingerichtet
               Hereford

Sohn des Maredudd ap Tudor ( nach 1404) und der Margred, Tochter von Dafydd Fychan ap Daffydd Lloyd


Lexikon des Mittelalters:
********************

Tudor
--------
Die TUDOR-Familie stammte aus Wales und erlangte durch ihre Heiratsverbindungen mit den englischen und französischen Königs-Häusern Bedeutung, schließlich bestieg Henry T
udor als Heinrich VII. 1485 den englischen Thron.
Die Familie nahm den anglisierten Nachnamen »Tudor« an, nachdem Owen ap Maredudd ap Tudur um 1428 Katharina, Tochter von König Karl VI. von Frankreich und Witwe von König Heinrich V. von England, geheiratet hatte.
Owens
Vorfahren waren Landbesitzer in Nord-Wales, wo sie dem Fürsten von Gwynedd bis 1282 dienten.
Ednyfed Fychan der Jüngere (
1246) ragte besonders hervor und wurde mit Ländereien in Anglesey und Caernarfonshire belohnt; seine Heirat mit Gwenllian, Tochter des Lord Rhys ( 1197), verband ihn mit den Fürsten in Süd-Wales.
Ednyfeds Söhne dienten dem Fürsten Llywelyn ap Gruffydd, und der älteste, Goronwy ( 1268), war bemerkenswert wegen seiner Tapferkeit, Weisheit und Rechtschaffenheit. Die Stellung der Familie wurde durch die Eroberung von Nord-Wales durch König Eduard I. und den Tod des Fürsten Llywelyn (1282) bedroht. Mehrere Mitglieder der Familie einigten sich mit König Eduard.
Auch Tudur Hen der Ältere ( 1311), der 1294-1295 rebellierte, schloß mit den Engländern Frieden, und er und sein Sohn Goronwy ap Tudur Hen ( 1331) wurden Kronbeamte in Nord-Wales.
Goronwys Sohn Hywel ( 1366) wurde Archidiakon von Anglesey.
Sein anderer Sohn Tudur ( 1367) heiratete in dieselbe Fürsten-Familie in Süd-Wales ein wie der Vater von Owain Glyn Dwr. Tudur und seine Söhne beherrschten Anglesey und dienten König Eduard III. und König Richard II. in Frankreich und Irland.
1400 unterstützten die Söhne Tudurs ihren Verwandten Owain Glyn Dwr gegen den Ursurpator, König Heinrich IV., der ihren Schutzherrn, Richard II., abgesetzt hatte. Als die Rebellion 1408 zusammenbrach, wurde die Familie geächtet und ihre Besitzungen eingezogen.
Maredudd, wohl der jüngste der Söhne Tudurs, diente 1405 dem Bischof von Bangor, floh aber wahrscheinlich, um der Verfolgung zu entgehen.
Maredudds Sohn Owen (* um 1400) zog Nutzen aus der Versöhnungs-Politik König Heinrichs V. in Wales. Möglicherweise trat er in den königlichen Hofhalt ein und diente in der Kammer (Chamber) der Königin Katharina. Nach dem Tod Heinrichs V. (1422) heirateten Owen und Katharina heimlich. Katharinas Lage war während der Minderjährigkeit ihres Sohnes, des späteren Heinrichs VI., schwierig, und das Parliament versuchte, ihre Heirat gesetzlich zu regeln. Owen wurde eingekerkert, als Katharina 1437 starb. Aber seit 1440 wurde er von seinem Stiefsohn, dem König, gut behandelt, der für die Erziehung der Kinder aus Owens und Katharinas Ehe (drei Söhne und vielleicht eine Tochter) sorgte: Der jüngste Sohn Owen war bis zu seinem Tod 1502 Mönch in der Westminster Abbey.

R.A. Griffiths


www.wikipedia.de
***************

Owain ap Maredudd ap Tudur (in die englische Geschichte unter dem anglizierten Namen Owen Tudor eingegangen
--------------------------------------
* ca. 1400, hingerichtet 1461 in Hereford während der englischen Rosenkriege

War der Stammvater des Hauses TUDOR.

Er war ein walisischer Soldat und Höfling, der heimlich die Witwe des englischen Königs Heinrich V., Katharina von Valois heiratete und damit eine Rolle in der Gründung der TUDOR-Dynastie hatte. Als er seinen Namen ins Englische übertrug, wählte er als Nachnamen den seines Großvaters, nicht wie üblich den seines Vaters.

Affäre und Heirat

Owen trat in den Dienst von Katharina von Valois ein, nachdem ihr Gemahl Heinrich V. ( 31. August 1422) verstorben war. Katharina lebte bis 1430 im Haushalt ihres Sohnes Heinrich VI. Nach ihrem Auszug heiratete die Königin-Witwe im Geheimen Owen Tudor. Um die Heirat offiziell zu machen, hätte sie die Genehmigung ihres erwachsenen Sohnes benötigt, der zu dieser Zeit aber noch lange nicht volljährig war. Erst mit ihrem Tod 1437 wurde die Heirat bekannt. Owen Tudor wurde im Newgate Gefängnis inhaftiert, aber bald wieder freigelassen.

Rolle im Krieg der Rosen

Owen war, schon in fortgeschrittenem Alter, 1461 in die Rosenkriege involviert. Er war Heerführer des Hauses LANCASTER in der Schlacht von Mortimer's Cross. Sein Gegner auf Seite des Hauses YORK, Edward, Earl of March siegte und ließ Owen kurz nach der Schlacht enthaupten.

Nachkommen

Mit Katherina von Valois:

Er hatte nach Katherinas Tod einen unehelichen Sohn:


Thiele, Andreas: Tafel 210
**************
"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 1 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser I Westeuropa"

OWEN TUDOR (OWAIN  AP MAREDUDD (MERIDITH) AP TUDOR)
----------------------------------------------------------------------------------------------
um 1400
1461 hingerichtet

Walisischer Landlord
Er wird Gewandmeister der englischen Königin Katharina und heiratet sie heimlich, nachdem sie Witwe geworden war, eine krasse Mesalliance, die größtes Aufsehen erregt; ist stattlich, gut aussehend, ein verwegener Abenteurertyp; er wird nach dem Tod seiner Frau vom Regentschaftsrat des Stief-Sohnes inhaftiert und flieht abenteuerlich; vom königlichen Stief-Sohn Heinrich VI. wird er später protegiert und ausgestattet, steht im beginnenden "Rosenkrieg" ab 1455 treu zum Stief-Sohn und gerät in der Schlacht bei Towton in Gefangenschaft und wird hingerichtet.

  oo 1429
       KATHARINA VON FRANKREICH
       1401
1438

Tochter des Königs Karl VI. de Valois und Witwe des Königs Heinrich V. von England und Frankreich ( 1422)
(insgesamt 4 Kinder)


Owen Tudor wurde Vorsteher der Garderobe im Hofstaat der englischen Königin Katharina, der Witwe Heinrichs V. Sie lebte fern vom Hof, fühlte sich einsam und vergessen. Er war ein verwegener Abenteurertyp, stattlich, gut aussehend, und mitfühlend, der es verstand, der traurigen Königin walisische Lieder vorzusingen. Er heiratete sie heimlich und erst nach ihrem Tod wurde die Liebschaft entdeckt. Der Hof war empört, dass ein walisischer Abenteurer das Andenken an den Helden Heinrich V. beschmutzt hatte. Owen bestritt, dass er und die Königin wirklich verheiratet waren; es kam niemals ein Beweis für die Heirat zum Vorschein und da er sich nicht um seine Einbürgerung bemüht hatte, mußte die Heirat ungültig gewesen sein. Er wurde vom Regentschaftsrat des Stief-Sohnes ins Newgate-Gefängnis geworfen und floh abenteuerlich. Vom weichen und gutmütigen königlichen Stief-Sohn Heinrich VI. wurde er später protegiert und ausgestattet und stand im beginnenden Rosenkrieg ab 1455 treu zum ihm, geriet in der Schlacht bei Towton in Gefangenschaft und wurde hingerichtet.

 
 
 
 

 1429
  oo 2. Katharina von Frankreich, Tochter des Königs Karl VI.
           27.10.1401
3.1.1438

       1420
     1. oo Heinrich V. König von England
             29.8.1387
31.8.1422
 
 
 

Kinder:

  Edmund Tudor Graf von Richmond
  1430
3.11.1456

  Jasper Tudor Graf von Pembroke
  um 1431
21.12.1495

  Owen Tudor Mönch in Westminster
       
1510



Literatur:
------------

Kendall Paul Murray: Richard III. König von England. Mythos und Wirklichkeit. Eugen Diederichs Verlag München 1995 Seite 171-173 - Ridley Jasper: Heinrich VIII. Eine Biographie. Weltbild Verlag GmbH Augsburg 1995 Seite 13,16 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 1 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser I Westeuropa, R.G. Fischer Verlag 1993 Tafel 210 - Wende Peter: Englische Könige und Königinnen. Von Heinrich VIII. bis Elisabeth II. Verlag C.H. Beck München 1998 Seite 19 -