2. Sohn des walisischen Landlords Owens
Tudor und
der Katharina von Frankreich,
Tochter
von König
Karl
VI.; Halb-Bruder des Königs Heinrichs
VI. von England und Onkel von König
Heinrich
VII. von England
JASPER TUDOR
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um 1431 † 1495
Jasper Tudor war dem Vater recht ähnlich, wurde durch den königlichen Halb-Bruder Heinrich VI. 1452 englischer Lord und Graf von Pembroke, Gouverneur von Carmarthen, Denbigh und Carkery, machte 1455 die erste Schlacht bei St. Albans mit, 1461 die Schlacht bei Wigmore und wurde verjagt und geächtet. Er kam 1470/71 zusammen mit dem Grafen von Warwick zurück, stützte erneut den königlichen Halb-Bruder und machte 1471 die Schlacht bei Tewkesbury mit, die den Rosenkrieg vorerst entschied, und wurde erneut geächtet und verjagt. Er lebte im bretonischen und französischen Exil, wurde sorgfältiger Erzieher und Beschützer des Neffen, des Hoffnungsträgers der LANCASTER-Partei. Er kam 1483 zusammen mit dem Neffen zurück und scheiterte kläglich, machte 1485 die Schlacht bei Bosworth (22.8.1485) mit und wurde zum Herzog von Bedford erhoben, dazu auch Lord-Deputierter von Irland. Er war bis zuletzt eine wichtige Stütze des königlichen Neffen.
Tochter des Grafen Richard
I. von Rivers;
Schwester der
Königin Elisabeth
de Wydeville (= Frau König
Eduards
IV.
von England und Witwe des
Herzogs Heinrich
Stafford von Buckingham (†
1483)
Am 10. Februar 1461 wurde ein LANCASTER-Heer
unter dem Kommando der Earls von
Pembroke und Wiltshire
bei
Mortimer's Cross vom jungen Eduard Earl
of March vernichtet.
Im Jahre 1468 ließ Ludwig
XI. von Frankreich, der darauf erpicht war, Eduard
IV. jeden Schaden zuzufügen, den LANCASTER-Anhänger
Jasper Tudor,
der sich noch immer Earl of Pembroke
nannte,
auf die Küste von Wales los. Dieser steckte zwar Denbigh in Brand,
wurde aber bald von Lord Herberts Bruder in die Flucht
geschlagen,
und
Lord Herbert selbst nahm kurz
danach Schloß Harlech, den
letzten
LANCASTER-Stützpunkt in Britannien.
Am Ende machte der weiche und gutmütige Heinrich
VI. alles wieder gut. Er erkannte seine Halb-Brüder
an, hieß sie bei Hofe willkommen und ernannte 1453 Jasper
zum Earl of Pembroke. Nicht
lange
nach der Geburt ihres Sohnes
heiratete
Margarete Beaufort
Sir Henry
Stafford. Sie überließ ihren Sohn Heinrich
seinem
Oheim Jasper zur
Erziehung in Wales im Schloß
Pembroke.
Jasper gelang
es im Februar 1461,
nach
der vernichtenden Niederlage von Mortimer's Cross, zu entfliehen, aber
der junge Eduard IV. nahm Heinrichs
Großvater gefangen und verurteilte ihn zum Tode.
Als im Jahre 1471 Jasper
Tudor
Warwick
und Clarence nach
England begleitete, fand er
seinen
Neffen Heinrich,
friedlich im Haushalt der Gräfin
von Pembroke lebend, vor.
Nach der endgültigen Niederlage der LANCASTER-Sache
bei Tewkesbury flohen Jasper und Heinrich
nach
Schloß Pembroke und schifften sich, als ihnen klar wurde, dass
für
sie in England keine Sicherheit sei, nach Frankreich ein. Der
Kapitän
des Schiffes war jedoch Bretone. Durch seinen Verrat oder durch die
ungünstigen
Wetterverhältnisse wurden sie in Brest an Land gesetzt. Hier
wurden
sie die zweifelhaften Gäste von Francis, des Herzogs
der
Bretagne, und Pfänder im Spiel der europäischen
Politik.
König
Ludwig XI., der Francis mehr als alle
Sterblichen
fürchtete,
verlangte, dass man Jasper und Heinrich
ihm übergäbe oder wenigstens verhinderte, dass sie irgendein
anderer in die Hand bekäme, womit er Eduard
meinte. So wertvolle Pfändern wollte Herzog Francis
niemand
überlassen, es sei denn, er bekäme den richtigen Preis
dafür.
Als Eduard IV. einige Monate,
nachdem
die Flüchtlinge in der Bretagne
eingetroffen waren, einen
Dreißig-Jahres-Vertrag
mit Francis erneuerte,
war das Höchste, was der bretonische
Herzog versprach, er würde Jasper
und
Heinrich
streng überwachen. Solange König
Eduardlebte hielt er sein Versprechen.
Heinrichs Oheim
Jasper Tudor nannte sich
immer
noch Earl of Pembroke und war ein
großer Lord des Landes
gewesen.
In den 1460-er Jahren hatte er Schloß Harlech noch lange für
die LANCASTER-Sache gehalten,
als das übrige England schon Eduard IV. gehörte.
Jasper Tudor
war
neben John, Earl of Oxford
der Befehlshaber von Heinrich
Tudors 2.000 Mann starken Streitkräften, die zum
größten
Teil aus dem Abschaum der Gefängnisse der Normandie bestanden.
1485
oo 2. Katharina von Woodeville, Tochter des
Grafen
Richard I. von Rivers
um 1455 † nach
1500
1. oo Heinrich
Stafford von Buckingham
† 1483
Literatur:
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Kendall Paul Murray: Richard III.
König
von
England. Mythos und Wirklichkeit. Eugen Diederichs Verlag München
1995
Seite 38,73,172-174, 365 -
Thiele, Andreas: Erzählende
genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 1
Europäische
Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser I Westeuropa, R.G.
Fischer
Verlag 1993 -Thiele
Andreas: Band II/1 Tafel
210 - Thiele,
Andreas: Erzählende
genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band IV Die Britische
Peerage,
ein Auszug, R.G. Fischer Verlag 1996 Tafel
256 -