Einziger Sohn des Grafen Thomas
II. von Ormond
aus
dem Hause BUTLER
und der Elisabeth
Howard, Tochter von
Herzog
Thomas
III. Howard von Norfolk; Bruder der
Königin
Anna
Boleyn und der Marie
Boleyn
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George Boleyn, Viscount Rochford
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* um 1503; † 17. Mai
1536 in London
war ein englischer Diplomat und der Bruder von Anne sowie Mary Boleyn. Durch die Heirat
zwischen Anne
und Heinrich
VIII. erhielt er den Titel
Sir
George Rochford.
George Boleyns Vater, Thomas Boleyn, entstammte dem niederen Adel. Seine Mutter, Elizabeth Howard gehörte dagegen dem Hochadel an. Sein Großvater war Thomas Howard, 2. Herzog von Norfolk, ein bekannter Feldherr im Dienst des englischen Königs-Hauses. Über Kindheit und Jugend ist praktisch nichts bekannt. Er gehörte schon als junger Mann dem Hofstaat Heinrich VIII. an. Wenige Jahre vor der Hochzeit seiner Schwester Anne mit dem König wurde er im Dezember 1529 im diplomatischen Dienst nach Frankreich entsandt. Da er noch sehr jung für diese Aufgabe war, wurde gemunkelt, dass er nur durch Protektion seiner Schwester den Posten erhielt.
Er heiratete Jane Parker, die Ehe verlief jedoch unglücklich. Daraus entstanden Gerüchte über eine angebliche Homosexualität George Boleyns. Es ist möglich, dass Jane Parker aus Eifersucht und Enttäuschung über die lieblose Ehe diese Behauptung in die Welt setzte. Denn bei Hof hatte Boleyn durchaus den Ruf eines Frauenhelden.
Als seine Schwester Anne bei König Heinrich VIII. in Ungnade fiel, hatte das auch für George Boleyn weitreichende Konsequenzen. Er wurde Anfang 1536 neben vier weiteren Beschuldigten des Ehebruchs angeklagt, er soll mit seiner Schwester eine inzestuöse Beziehung gehabt haben. Der Vater Thomas Boleyn beteiligte sich an den Anschuldigungen gegen seine eigenen Kinder, wohl um nicht selbst in Ungnade zu fallen. Auch Jane Parker belastete die Geschwister Boleyn und unterstellte ihnen eine sexuelle Beziehung. Aus heutiger Sicht scheint es erwiesen, dass der angebliche Inzest erfunden wurde, um eine sichere Verurteilung zu erreichen.
George Boleyn stand am 15. Mai 1536, nur wenige Stunden nach der Aburteilung seiner Schwester, vor Gericht. Sein Todesurteil wurde im Tower zu London am 17. Mai durch Enthauptung vollstreckt. Seine Schwester Anne Boleyn starb zwei Tage nach ihm. Von George Boleyn sind keine Abbildungen erhalten, es wird vermutet, dass diese nach seiner Hinrichtung zerstört wurden.
Die Anschuldigungen gegen die Geschwister Boleyn wurden bereits
von Zeitgenossen in Zweifel gezogen. Doch sie enthielten auch eine
religiöse Komponente, da George
Boleyn bekennender Protestant war, wurde er von konservativen
katholischen Kreisen noch lange Zeit als Verbrecher betrachtet. Als die
Witwe Jane Parker im Jahr
1542
selbst hingerichtet werden sollte, bekannte sie, dass sie im Fall ihres
Ehemanns gelogen hatte: „God has permitted me to suffer this
shameful doom as punishment for having contributed to my husband's
death. I falsely accused him of loving in an incestuous manner, his
sister, Queen Anne Boleyn.
For this I deserve to die.“ (Gott hat
mir dieses beschämende Schicksal auferlegt, weil ich zum Tod
meines Ehemannes beigetragen habe. Ich habe ihn falsch beschuldigt,
seine Schwester Königin Anne Boleyn in
Blutschande geliebt zu haben. Dafür habe ich den Tod verdient.)
LORD GEORG
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um 1502 †
1536
Lord Georg wurde Viscount Rochford, machte auch eine neiderregende, rasche Karriere, wurde königlicher Kammerherr ("Gentleman of the Privy Chamber" und "Esquire of the King's body"), Gouverneur von Cinque Ports und Dover und königlicher Geheim-Rat. Er lebte recht großzügig-angeberisch und machte recht leichtsinnige Äußerungen. Georg wurde hingerichtet wegen "illicit intersourse" mit der Schwester Anna (stimmte wohl nicht) und wohl auch wegen abweichender religiöser Ansichten.
oo um 1526
JOHANNA
PARKER
† 1542
Tochter des Lords Heinrich Morley
Lady of the
Bedchamber von Anna Boleyn
bis
Katharina
Howard, wird mit letzterer angeklagt und 1542 auch hingerichtet
um 1526
oo Johanna Parker, Tochter des Lords
Heinrich
Morley
x um 1510 † 13.2.1542 hingerichtet
Literatur:
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Baumann Uwe: Heinrich VIII. mit
Selbstzeugnissen
und Bilddokumenten. Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH 1991 Seite
83,102,104 - Fraser Antonia: Die sechs
Frauen Heinrichs
VIII.
Claasen Verlag GmbH Hildesheim 1995 Seite
133,134,146,162,193,238,270,271,279,281,282,386 -
Grayeff Felix: Heinrich VIII. Ein kraftvolles
Leben.
Wilhelm Heyne Verlag München 1961 Seite
111,167,189,202,215,220,221,224,228,230 - Hackett,
Francis: Heinrich der Achte. Rohwolt
Berlin
1936 Seite 205,243,322,323,331,334,335,455 - Mattigny,
Garret: Katharina von Aragon. W.
Kohlhammer
Verlag Stuttgart 1962 Seite 294,336,447 - Panzer
Marita A.: Englands Königinnen.
Von
den Tudors zu den Windsors. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2001
Seite 35 - Ridley Jasper: Heinrich VIII.
Eine
Biographie.
Weltbild Verlag GmbH Augsburg 1995 Seite 295-296, 298-299 - Thiele, Andreas: Erzählende
genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band IV Die Britische
Peerage,
ein Auszug, R.G. Fischer Verlag 1996 Tafel
37 -
Vercors: Anna Boleyn. 40 entscheidende
Monate
in
Englands Geschichte Weltbild Verlag GmbH Augsburg 1995 -