EXETER, DUKE OF


Lexikon des Mitelalters:
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Exeter, Duke of
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Englischer Adelstitel, der im September 1397 geschaffen wurde, als König Richard II. ihn seinem Halb-Bruder John Holland, Earl of Huntingdon, verlieh, der in dieser Zeit am Hof in hoher Gunst stand und unter anderen im Prozeß gegen die Lords Appellant als Ankläger auftrat. Nach der Absetzung Richards rebellierte Huntingdon gemeinsam mit anderen früheren Anhängern Richards gegen Heinrich IV. (1400), doch brach der Aufstand rasch zusammen, und Holland wurde am 9. Januar 1400 hingerichtet.
Im November 1416 erneuerte König Heinrich V. das Dukedom of Exeter für seinen Gefolgsmann Thomas Beaufort, den jüngsten Sohn von John of Gaunt, Duke of Lancaster. Als Beaufort am 31. Dezember 1426 ohne Nachkommen starb, erlosch das Herzogtum. Im Januar 1444 wurde es aber von Heinrich VI. zugunsten von John Holland, Earl of Huntingdon, erneuert; dieser war ein Sohn des gleichnamigen ersten Duke of Exeter. 1444 war Heinrich VI. noch immer kinderlos, und er übertrug das Herzogtum an Huntingdon, um so die Unterstützung der HOLLAND-Familie für das Haus LANCASTER zu erhalten. In der Ernennungs-Urkunde wird festgestellt, daß Huntingdon wegen seiner Blutsverwandtschaft mit dem König zum Duke of Exeter erhoben worden war. Sie gewährte ihm den Vorrang vor allen anderen Herzögen, außer dem Duke of York. Er starb jedoch am 5. August 1447, und der Titel ging auf seinen Sohn Heinrich über, einen zuverlässigen Anhänger der Lancaster-Partei, der im November 1461 wegen Rebellion gegen König Eduard IV. verbannt wurde. Heinrich ertrank im September 1475 auf dem Rückweg nach England, ohne einen Erben zu hinterlassen, woraufhin das Dukedom of Exeter erlosch.
A. Tuck