Elisabeth Howard                            Gräfin von Ormond und Wiltshire
----------------------                                
Hofdame von Elizabeth von York und von Katharina von Aragón
1480 1538

Älteste Tochter des Herzogs Thomas III. von Norfolk aus dem Hause HOWARD aus seiner 1. Ehe mit der Elisabeth Tilney, Tochter von Sir Friedrich zu Ashwellthorpe; Großmutter der Königin Elisabeth I. von England

www.wikipedia.de
***************
Elizabeth Boleyn, Countess of Witshire, geborene Lady Elizabeth Howard
----------------------
* 1480; 1538

war eine der vielen Töchter von Thomas Howard, 2. Herzog von Norfolk und seiner ersten Frau Elizabeth Tilney, Tochter von Frederick Tilney und Elizabeth Cheney. Sie war auch eine direkte Nachkommin von Eduard I. von England. Es ist nur wenig über sie bekannt, man kann jedoch eine grobe Chronologie ihres Lebens durch Kommentare und Geschichten ihrer Zeitgenossen erschließen.

Elizabeth wurde mit Thomas Boleyn, einem ehrgeizigen jungen Höfling, etwa 1499/1500 verheiratet. Nach Thomas war Elizabeth während der folgenden Jahre sehr oft schwanger, aber nur fünf Kinder haben die Geburt überlebt. Es ist bekannt, dass nur drei dieser Kinder bis ins Erwachsenenalter gekommen sind:

Während dieser Zeit war Elizabeth Hofdame am königlichen Hof; zuerst bei Elizabeth of York und dann bei Katharina von Aragón. Späterem Klatsch zufolge musste Elizabeth eine sehr attraktive Frau gewesen sein. Auch kursierten Gerüchte, dass sie die Geliebte von Heinrich VIII. war, aber außer einigen Versuchen von einem oder zwei Historikern, diesen Mythos wiederzubeleben, wurde es immer verneint. Außerdem hatte Heinrich das nie erwähnt, vor allem im Strom der Loslösung von seiner ersten Frau, bevor er Anne heiraten wollte. Es ist eher denkbar, dass dieses Missverständnis durch die berühmtere Geliebte Heinrichs, Elisabeth Blount, und durch die wachsende Unbeliebtheit der Familie BOLEYN nach 1527 zustande kam.

1519 wurde ihre ältere Tochter, Mary, die gerade am französischen Hof lebte, in Schande zurück in ihre Heimat gebracht, vor allem wegen ihrer sexuellen Eskapaden. Elizabeth vergab Mary nie wirklich dafür, dass sie dem Ruf ihrer Familie geschadet hatte. In den Worten des Historikers M.L. Bruce entwickelten sowohl Thomas als auch Elizabeth "Gefühle der Abneigung" für ihre Tochter. In späteren Jahren würden Marys romantische Fehler ihrer zerbrechlichen Beziehung nur noch mehr schaden.

Anne, Elizabeths andere Tochter, lehnte es ab, sich in diesem Streit auf eine Seite zu begeben, zeigte aber ein "schützendes Verhalten" für ihre ältere Schwester trotz der Kritik der Familie. Es hing an Anne, Marys finanzielle Schwierigkeiten 1528/29 zu lockern, und deswegen drängte sie den König und den Rest der Familie regelrecht dazu, dieser warmherzigen, impulsiven jungen Frau zu helfen, die ihr "schwarzes Schaf" geworden war. Trotzdem hatte Anne eine enge Beziehung zu ihrer Mutter. Als sich Heinrich VIII. 1523 oder 1524 in Anne verliebte, war Elizabeth Annes Beschützerin. Sie begleitete Anne zum Hof, immer wenn sie versuchte, eine sexuelle Phase in ihrer Beziehung mit dem König zu verhindern. Es war auch Elizabeth, die mit Anne nach dem Fall des großen politischen Feindes der BOLEYNS, Kardinal Thomas Wolsey nach York fuhr.

Elizabeth blieb im Haushalt ihrer Tochter. Es hatte Tradition, dass Annes einzige Tochter, die spätere Königin Elizabeth I., nach ihrer Großmutter mütterlicherseits benannt wurde. Es ist allerdings wahrscheinlicher, dass sie nach Heinrichs Mutter, Elizabeth of York, benannt wurde - es besteht allerdings auch die Möglichkeit, dass sie nach beiden Großmüttern benannt wurde.

Elizabeth blieb beim Rest ihrer Familie als Mary 1535 dafür verbannt wurde, weil sie mit einem Bürgerlichen durchgebrannt war. Nur ein Jahr später war sie gezwungen, der Hinrichtung ihrer jüngsten Tochter und ihres einzig noch lebenden Sohnes beizuwohnen, die wegen des falschen Anklagepunktes des Inzestes Opfer eines schrecklichen Hofkomplottes geworden waren, denn Heinrich wollte die rehäugige Jane Seymour heiraten.

Wegen der Probleme der Familie zog sich Elizabeth aufs Land zurück. Der Fall der BOLEYNS hatte sich zu einer Tragödie entwickelt, und es gibt noch heute etwas tragisch pathetisches bei Elizabeths ruhigen, unauffälligen Tod, zwei Jahre nachdem sie Zeugin der schrecklichen Machenschaften des TUDOR-Hofes geworden war, die ihre Kinder verschlungen hatten.


Thiele, Andreas: Tafel 211a
**************
"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band IV Die Britische Peerage"

ELISABETH
------------------
  
1538

  oo 1500
       THOMAS BOLEYN, Graf von Ormond und Wiltshire
            
1539

(siehe bei Butler IIa)


Thiele, Andreas: Tafel 37
**************

"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band IV Die Britische Peerage"

THOMAS II. BOLEYN
--------------------------------
1477
1539

  oo um 1500
      ELISABETH HOWARD
          
  1538

Tochter des Herzogs Thomas III. von Norfolk und der Elisabeth Tilney


Vercors: Seite 40,41
*******
"Anna Boleyn. 40 entscheidende Monate in Englands Geschichte."

Lord Howard, Graf von Surrey und späterer erster Herzog von Norfolk hatte der Partei der YORK angehört und deshalb nach der Schlacht von Bosworth seine Güter an die Krone verloren. Ihm waren die Fähigkeiten des jungen Mannes nicht verborgen geblieben, und er schätzte ihn schließlich so hoch, daß er ihm seine Tochter, die bezaubernde Elisabeth Howard, zur Frau gab. Das junge Paar lebte zunächst recht bescheiden in Blickley Hall, dem Landsitz der BOLEYN, der ihnen ein kleines aber regelmäßiges Einkommen verschaffte. James Howard, Elisabeths Bruder, hatte unterdessen eine PLANTAGENET, eine entfernte Verwandte Heinrichs VII. geheiratet, und dadurch eine Verbindung zum Königs-Haus geknüpft, die Thomas Boleyn zu verstärken trachtete. Surrey hatte nach den Jahren der Ungnade das Vertrauen des Königs wiedergewinnen können und durfte nun miterleben, wie seine Tochter Elisabeth mit ihrem Charme, ihrem Geist und ihrer Schönheit den Hof im Sturm eroberte.
Boleyn, der sein Vermögen beträchtlich vergrößert hatte, konnte seinen Kindern Anna, Georges und Marie - von den zwölf, die Elisabeth ihm geboren hatte, waren nur drei am Leben geblieben - eine erlesene Erziehung angedeihen lassen.

Fraser Antonia: Seite 115,130,133,353
*************
"Die sechs Frauen Heinrichs VIII."

Die Beziehung selbst war aber kein bloßes Gerücht. Sein ganzes Leben lang zeigte der König einen ziemlich rührenden Widerwillen zu lügen. Als er Jahre später beschuldigt wurde, sich mit drei BOLEYN-Frauen eingelassen zu haben - mit einer Mutter und zwei Töchtern -, war das Beste, was er verschämt antworten konnte: "Niemals mit der Mutter".
Sir Geoffrey Boleyns zweite Frau war die Tochter und Mit-Erbin des Lord Hoo und Hastings. Deren Sohn, William, machte sogar noch eine bessere Partie mit Lady Margarete Butler, Tochter und Mit-Erbin des siebenten Grafen von Ormond. Der aus dieser Verbindung stammende Sohn, Thomas Boleyn, heiratete dann Lady Elizabeth Howard, die älteste Tochter des zweiten Herzogs von Norfolk, Thomas Howard.
Das "absolut königliche Blut", das von Annes Anhängern natürlich herausgestrichen wurde, um ihren Kaufmanns-Makel zuvorzukommen, stammte von ihrer Mutter. Lady Elizabeth Howard stammte von König Edward I. und dessen zweiter Gattin, Margarete von Frankreich, ab, deren Sohn Thomas of Brotherton zum Grafen von Norfolk ernannt worden war. Der Norfolk-Titel wurde von verschiedenen Erbinnen bis zu Margaret Mowbray weitergegeben, die Sir Robert Howard heiratete; beider Sohn John wurde von Richard III. 1483 zum ersten HOWARD-Herzog von Norfolk erhoben.
(Siehe Stammbaum I: Thomas de Brotherton - Margaret oo John, Lord Segrave - Elizabeth Segrave oo John, Lord Mowbray - Thomas Mowbray, Herzog von Norfolk - Margaret oo Sir Robert Howard)
Tatsächlich wurden die drei in der Geschichte bekannten Kinder von Sir Thomas und Lady Elizabeth Boleyn - Mary, Anne und George - bald nach der Heirat der Eltern und sicherlich vor dem Tod von Thomas' Vater 1505 rasch aufeinenanderfolgend geboren.
Katherine Howard wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf, trotz des Glanzes ihrer Abkunft von den HOWARDS. Es war in der Tat die gleiche königliche Abstammung wie bei ihrer Cousine ersten Grades, Anne Boleyn, doch wenn die beiden Mädchen auch Blutsverwandte waren (Katherines Vater und Annes Mutter waren Geschwister), sah der Hintergrund, vor dem sie groß wurden, unterschiedlich aus.






um 1499/1500

  oo Thomas II. Boleyn Graf von Ormond und Wiltshire
       um 14651539

 
 
 
 

Kinder:

  Maria Boleyn
  um 1500
19.7.1543

  oo Wilhelm Carey
       
um 1480 23.6.1528

  Anna Boleyn
  1507
19.5.1536

25.1.1533
   oo 2. Heinrich VIII. König von England
            28.6.1491
21.8.1547

  Georg Viscount Rochford
  um 1502
17.5.1536
 
 
 

Literatur:
-----------
Fraser Antonia: Die sechs Frauen Heinrichs VIII. Claasen Verlag GmbH Hildesheim 1995 Seite 115,130,133,140,195,353 -Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band IV Die Britische Peerage, ein Auszug, R.G. Fischer Verlag 1996 Tafel 37,211a - Vercors: Anna Boleyn. 40 entscheidende Monate in Englands Geschichte Weltbild Verlag GmbH Augsburg 1995 Seite 40,41 -