EDINBURGH, VERTRAG VON
Lexikon des Mittelalters:
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Edinburgh, Vertrag von (auch irrtümlich: Vertrag von Northampton)
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geschlossen am 17. März 1328 zu Edinburgh.
Sein Gegenstand war die Beendigung der seit 1296 unternommenen
englischen Versuche, Schottland zu erobern. Die wichtigsten
Bestimmungen sahen folgendes vor:
1. Die vollständige Anerkennung der Unabhängigkeit
Schottlands
2. die Heirat Davids,
des Sohns von König Robert I. von Schottland,
mit Johanna, der Schwester Eduards III. von England
3. die Auszahlung von £ 20.000
durch Robert I.
»um des Friedens willen« an England.
Die Hochzeit fand am 16. Juli 1328 zu Berwick statt (David II. Bruce).
- Robert I.
hatte seit seinem Sieg
bei Bannockburn (1314) einen derartigen Friedensschluß
angestrebt; doch hatte es Eduard II. - trotz seiner
Unfähigkeit, das nördliche England gegen schottische
Plünderungszüge zu verteidigen - abgelehnt, die
Unabhängigkeit Schottlands anzuerkennen. Erst nach der Absetzung Eduards II.
(1327) waren die Engländer während der schwachen Herrschaft
der Königin Isabella und Roger
Mortimers bereit, die
schottischen Bedingungen anzunehmen. In England wurde der Vertrag
jedoch als »Schandfrieden« angesehen, und bald nachdem Eduard III. die
Regierung selbständig übernommen hatte, wurde der Vertrag
widerrufen. Der Krieg zwischen England und Schottland brach 1332 erneut
aus; kein weiterer formaler Friedensvertrag wurde im Mittelalter mehr
geschlossen.
A. Grant