BATH


Lexikon des Mittelalters:
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Bath
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Stadt in England (County Somerset), das römische Aquae Sulis mit weitbekannten heißen Quellen, lag an der Stelle, an der die Via Fossa den Avon überquerte. Der Ort verfiel im 5. Jh. rasch, wurde jedoch zur Stadt erhoben, nachdem die Könige von Wessex ihn 577 von den Briten erobert hatten (Angelsächsische Chronik zu 577).
Osric
, König der Hwicce, gründete 675/676 in Bath ein Nonnen-Kloster (Sawyer 51), das nach der Rückeroberung durch die Könige von Wessex 758 als königliches Kloster (? Petrus) neuerrichtet wurde. Die Könige von Mercien und Wessex hielten hier im 8. und 9. Jh. Hof.
944 übergab König Edmund das vorher säkularisierte Kloster den Mönchen von Sithiu. In seiner Kirche fand 973 die Krönung Edgars statt.
Bath wurde neu befestigt; ihm unterstanden 1000 Hufen, deren Inhaber dem burh dienstpflichtig waren; es war Münzstätte und besaß wahrscheinlich eine Königspfalz.
Schon vor der normannischen Eroberung 1066 gelangten die königlichen Rechte zum Teil an Königin Edith; die burgenses (154 im Jahre 1086) erhielten gegen jährliche Abgabe an den König Markt- und Münzrecht (Domesday Book IV, 113).
1090 verlegte Johann, Bischof von Wells, seinen Sitz nach St. Peter in Bath, das er neu erbauen ließ.
Wohl 1157 bestimmte Papst Hadrian IV., daß die Mönche von St. Peter gemeinsam mit den Domherren von Wells den Bischof wählen sollten. Der Titel »Bischof von Bath und Wells« wurde erst seit 1245 geführt; die Bischöfe residierten selten in Bath.
Die Stadt stand 1090-1192 sowie ca. 1290-1539 unter bischöflicher, 1192-ca. 1290 jedoch unter königlicher Stadtherrschaft.
Der Bürgermeister (mayor) und die corporation der privilegierten burgenses empfingen bischöfliche und königliche Urkunden.
Bath besaß im Spät-Mittelalter fünf Pfarreien. Die heißen Bäder wurden seit dem Spät-Mittelalter wieder stark besucht; ihre erste Beschreibung verfaßte Leland um 1540.
D. A. Bullough