Richbod                                                    Bischof von Trier (791/93-804)
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    -1.10.804
 

Sohn des N.N.
 

Lexikon des Mittelalters: Band VII Spalte 807
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Ricbod (Richbod), Bischof von Trier seit 791/93
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     + 1. Oktober 804

Abt von Lorsch seit 784. Unbekannter Herkunft, weilte bei der Ankunft des großen angelsächsischen Gelehrten Alkuin 782 zusammen mit seinem Mitkapellan Richolf am Hof KARLS DES GROSSEN, wo er darauf als Angehöriger des Freundeskreises Alkuins unter dem Pseudonym 'Macharius' erschien. Die freundschaftliche Beziehung, die sich in beider Briefwechsel widerspiegelt (MGH Epp. IV, Register s.v.), hielt bis zum Tode Ricbods an. Dementsprechend blieb er auch als Abt von Lorsch in Kontakt mit dem Hof und setzte dessen Bildungsbestrebungen fort, indem er in Lorsch eine bedeutende Wirksamkeit für Kunst und Wissenschaft entfaltete. Ricbod errichtete vor allem für das blühende Kloster einen neuen großen Konventsbau und setzte den Bau der Klosterkirche fort, begründete ein eigenes Skriptorium und pflegte die Geschichtsschreibung: die Annales Laureshamenses dürften von ihm verfaßt sein. Er behielt die Leitung des Klosters bei, als er Bischof von Trier wurde, nahm als solcher 794 am Konzil von Frankfurt teil, hier besonders durch Alkuin, der ihn offenbar zu den führenden Theologen des Reiches zählte, am Kampf gegen den Adoptianismus beteiligt (MGH Epp. IV, Nr. 91)

Literatur:
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Hauck II, 157 - H. Fichtenau, Karl d. Gr. und das Ksm., MIÖG 61, 1953 - B. Bischoff, Lorsch im Spiegel seiner Hss. (Die Reichsabtei Lorsch, II, 1977), 7-128.