Begraben: Bremen, Dom
Sohn des N.N.
Lexikon des Mittelalters: Band V Spalte 1975
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Liemar, Erzbischof von Hamburg-Bremen seit 1072
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-16. Mai 1101
Begraben: Bremen, Dom
Der einem bayerischen Ministerialengeschlecht entstammende Liemar, vermutlich Kanoniker zu Goslar und Mitglied der königlichen Hofkapelle, wurde von HEINRICH IV. unter Umgehung des Domkapitels zum Nachfolger Erzbischof Adalberts bestellt. Obgleich er bereits zu Beginn des Sachsenkrieges (1073) sein Bistum verlassen mußte, gehörte er zeitlebens zu den verläßlichsten Stützen des salischen Königs. Gegenüber den vom Reformpapsttum ausgehenden zentralistischen Tendenzen vertrat er selbstbewußt die Interessen des deutschen Reichsepiskopats, weshalb ihn Gregor VII. 1075 des Amtes enthob und exkommunizierte. 1076/77 begleitete er HEINRICH IV. nach Canossa, wo er zusammen mit dem König die Absolution empfing. Nach dem Scheitern seiner Anfang 1080 in königlichem Auftrag unternommenen Mission, Gregor VII. zum Einschreiten gegen den Gegen-König RUDOLF VON SCHWABEN zu bewegen, wirkte er auf der Synode von Brixen an der Erhebung Wiberts von Ravenna zum Gegen-Papst (Clemens III.) mit. Liemar begleitete HEINRICH IV. bei den militärischen Vorstößen auf Rom 1081-1083 und war wohl auch bei dessen Kaiserkrönung Ostern 1084 zugegen. Seine Dienste hatte HEINRICH IV. bereits 1083 nach Einnahme der Leostadt durch die Verleihung der Abtei (Hoch)Elten (D H. IV. 351) honoriert. Ende 1088 geriet Liemar bei der Belagerung der Burg Gleichen in sächsische Gefangenschaft, aus der er sich erst durch Abtretung der Vogteirechte an Lothar von Süpplingenburg loskaufen konnte. Zwar mußte die Bremer Kirche empfindliche Einbußen, besonders im skandinavischen Raum, hinnehmen; ihre hervorragende Stellung im Reich blieb jedoch unter Liemar erhalten.
Quellen:
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C. Erdmann-N. Fickermann (MGH Epp. DK 5, 1950), 32-38,
Nr. 14 (?)-16
Literatur:
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GAMS V/2, 34-37 [Lit.] - NDB XIV, 526-528 - G. Meyer
v. Knonau, JDG H. IV. und H. V., Bd 2-5, 1894-1904, passim - O.H. May,
Reg. der Ebf.e v. Bremen I, 1937, 80-97 - G. Glaeske, Die Ebf.e v. Hamburg-Bremen
als Reichsfst.en, 1962, 98-120 - K. Reinecke, Stud. zur Vogtei- und Territorialentwicklung
im Ebm. Bremen, 1971, 88-103 - W. Seegrün, Das Ebm. Hamburg in seinem
älteren Papsturkk., 1976, 83-100 - Ders.- Th. Schieffer, GP 6, 1981,
61-67 - P. Johannek, Die Ebf.e v. Hamburg-Bremen und ihre Kirche ... (Die
Salier und das Reich 2, 1991) bes. 102-105.
Black-Verdtrup Mechthild: Seite 283
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"Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien"
HEINRICH IV. übertrug
das Stift Elten 1083 Erzbischof Liemar von Hamburg-Bremen
und
bestätigte diesen Akt zwei Jahre später.
Literatur:
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Black-Veldtrup Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077)
Quellenkritische Studien. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1995
- Boshof, Egon: Die Salier. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin
Köln 1987, Seite 213,216,231,247,261 - Die Salier und das Reich,
hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 17,123,325/Band
II Seite 16,59,82,85,88,94,102-105,111,551/Band III Seite 46,417 - Fenske,
Lutz: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen.
Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1977, Seite 29,60 A. 172,67,82,125,177
A. 409,282 - Meyer von Knonau, Gerold: Jahrbücher des Deutschen
Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V. 1. - 7. Band, Verlag von Duncker
& Humblot Leipzig 1890 - Wies, Ernst W.: Kaiser Heinrich IV.
Canossa und der Kampf um die Weltherrschaft, Bechtle Esslingen 1996, Seite
100,115,134,139,203 -