Einziger und nachgeborener Sohn des Grafen
Robert I. der Gute von Artois und der Mathilde
von Brabant, Tochter von Herzog Heinrich II.
Lexikon des Mittelalters: Band VII Spalte 890
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Robert II., Graf von Artois
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* 1248, + 11. Juli 1302 gefallen
in der Schlacht von Kortrijk als Befehlshaber des französischen Heeres
Sohn Roberts I. (gefallen 1250 bei Mansaru), des ersten Grafen von Artois aus der Linie der KAPETINGER, und der Mahaut von Brabant
Robert II. regierte
selbständig seit 1267, vergrößerte seine Domäne in
starkem Maß und verlieh ihr ab 1291 eine straffere Verwaltungsstruktur.
Er teilte seine Zeit zwischen den Regierungsaufgaben im Artois, dem Königshof
sowie zahlreichen Feldzügen für den König (Gascogne, Flandern)
und Karl von Anjou (Königreich
Sizilien, 1275-1276, 1289-1291).
Dreimal verheiratet:
1. oo Anicie von Courtenay (1272-1276), aus dieser Ehe stammten die Nachfolgerin Mahaut (1302-1329) sowie Philipp und Robert
2. oo Agnes von Burgund (1277-1283)
3. oo 1298 Margarete von Hennegau
Ehlers Joachim: Seite 194,199,204,209
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"Die Kapetinger"
Aus der weiteren Familie kamen Robert
Graf von Artois, Neffe Ludwigs IX.,
und, besonders in den ersten Jahren der Regierung, Herzog
Robert von Burgund in den königlichen Rat.
Im nächsten Jahr (1296) bot Eduard
Friedensverhandlungen
an, aber die Angriffe, nun unter dem Kommando
Roberts
von Artois, gingen so erfolgreich weiter, daß Philip
IV. eine Invasions Englands planen konnte.
Guy von Dampierre erhielt wider Erwarten keinen nennenswerte
Hilfe von Eduard I., so daß Karl
von Valois und Robert von Artois mit
zwei Heeresgruppen rasch vorrücken konnten, um sich im August bei
Ypern zu vereinigen.
Philipp der Schöne
rief Karl von Valois aus Italien zurück
und schickte Robert von Artois mit
einer Armee nach Flandern, die am frühen Nachmittag des 11. Juli
vor
den Mauern von Kortrijk auf die bewaffneten flämischen Stadtmilizen
stieß. Mit etwa 8.000 Fußkämpfern brachen die Bürger
den Frontalangriff von 2.500-3.000 schweren Reitern, an deren Spitze Robert
von Artois getötet wurde.
Favier, Jean: Seite 262,265
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"Frankreich im Zeitalter der Landesherrschaft 1000-1515"
So konnten Karl von Valois
1295 und Robert II. von Artois 1296,
nachdem Philipp der Schöne den
Engländern erst noch durch Unterstützung eines Aufstandes in
Wales und eines Angriffs der Schotten die Hände gebunden hatte, den
größten Teil Aquitaniens besetzten.
Philipp der Schöne
entsandte unter Robert II. von Artois
ein Reiterheer, dem die Brügger Handwerkerschaft im Verein mit den
flandrischen Truppen am 8. Juli bei Kortrijk in der sogenannten "Goldene-Sporen-Schlacht"
eine vernichtende Niederlage bereitete.
13.6.1262
1. oo Amicie von Courtenay, Erb-Tochter des Grafen
Peter III.
Anfang 1250- 1275
Rom
Erbin von Conches, Mehun-sur-Yevre, Selles Chateau-Renard und Charny
1277
2. oo 2. Agnes von Dampierre-sur-l'Aube, Tochter
des Grafen Archambalds IX.
1237-7.9.1288
Erbin von Bourbon
1. oo Johann
von Burgund Sire von Charolois
-
1298
3. oo Margarete von Avesnes-Holland, Tochter des
Grafen Johanns II.
-18.10.1342
Kinder:
1. Ehe
Philipp
1269-11.9.1298
Mathilde Gräfin von Artois
1268-27.10.1329
Robert
1271- klein
Literatur:
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Ehlers Joachim: Die Kapetinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart
Berlin Köln 2000 Seite 194,199,204,209 - Ehlers Joachim/Müller
Heribert/Schneidmüller Bernd: Die französischen Könige
des Mittelalters. Von Odo bis Karl VIII. 888-1498. Verlag C. H. Beck München
1996 Seite 197,215 - Favier, Jean: Frankreich im Zeitalter der Landesherrschaft
1000-1515. Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart 1989 Seite 262,265,301 - Kiesewetter,
Andreas: Die Anfänge der Regierung König Karls II. von Anjou
(1278-1295). Das Königreich Neapel, die Grafschaft Provence und der
Mittelmeerraum zu Ausgang des 13. Jahrhunderts, Matthiesen Verlag 1999
Seite 44-547 - Le Goff Jacques: Ludwig der Heilige, Klett-Cotta
Stuttgart 2000 Seite 234 -