Tochter des Grafen Karl I. von
Valois und der Katharina I. von Courtenay,
Tochter von Titular-Kaiser Philipp
Katharina II. von Valois erbte
von ihrer Mutter den Kaisertitel von Byzanz. Sie mischte in den
Hofintrigen mit und unterstützte Königin
Johanna I. gegen die ungarische Partei. Katharina
hat
die Mörder des Königs Andreas von Ungarn
wohl
im Einvernehmen mit Johanna angestiftet.
Ihr Geliebter war Niccolo Acciaiuoli (12.9.1310-8.11.1365).
Norwich John Julius: Band III Seite 315,332
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"Byzanz"
Zu den führenden Personen in der bereits mächtigen
probyzantinischen Parta in Arta gehörte auch Anna
Palaiologina, die Ehefrau des vertriebenen Johannes Orsini.
Ermuntert durch die jüngsten Ereignisse in Thessalien, vergiftete
sie 1335 ihren Ehemann - der dritte Mord an einem ORSINI innerhalb von
17 Jahren - und übernahm selbst die Regierung anstelle ihres 7-jährigen
Sohnes Nikephoros. Als Andronikos zwei
Jahre darauf in diese Gegend kam, um einen albanischen Aufstand niederzuschlagen,
sandte Anna Boten zu ihm nach Berat mit dem Vorschlag, ihn auch im Namen
ihres Sohnes Nikephoros als Oberherrn anzuerkennen und dafür weiter
in Epiros zu regieren. Andronikos paßte
beides nicht. Epiros hielt sich nun schon seit mehr als 130 Jahren als
unabhängiges Despotat. Künftig, darauf bestand er, müsse
es von einem ihm direkt unterstellten byzantinischen Statthalter verwaltet
werden. An Ort und Stelle ernannte er für diesen neuen Posten einen
engen Freund und Waffengefährten, Protostrator Theodor Synadenos,
einen Anführer des Staatsstreichs gegen seinen Großvater neun
Jahre zuvor. Anna, ihr Sohn und ihre
zwei kleinen Töchter erhielten ein Gut in Thessalonike, um künftig
im - wenigstens bequemen - Exil zu leben.
Wie so oft nicht nur in der byzantinischen Geschichte
nicht alles nach Plan. Unvermutet verschwand der junge Nikephoros, entführt
durch epirotische Adlige. Dabei hatten höchstwahrscheinlich jene westlichen
Mächte die Hand im Spiel, bei denen ein Fortbestand des unabhängigen
Despotats bestand. Der Junge gelangte zunächst nach Italien und kam
schließlich an den Hof Katharinas von Valois,
der Fürstin von Tarent und lateinischen Titular-Kaiserin
von Konstantinopel. Dort blieb er bis zum Herbst 1338. In diesem Jahr
begab sich Katharina mit ihm zu ihrem
Landsitz in Achäa - Achäa gehörte zum Gebiet, über
welches ihr Ehemann Philipp
gebot - und benutzte ihn als Gallionsfigur, um eine antibyzantinische Erhebung
in Epiros anzuzetteln. Schon nach kurzer Zeit hatte sie damit Erfolg. Der
Statthalter Theodor Synadenos wurde verhaftet und eingekerkert. Zu Beginn
des Jahres 1339 kehrte der junge Nikephoros in aller Form nach Epiros zurück;
in der Küstenfestung Thomokastron fand seine Einsetzung statt. Doch
dieser Revolte war nur kurzzeitig Erfolg beschieden, denn sie fand außerhalb
von Arta, Janina und ein oder zwei anderen Städten keine Unterstützung.
Andronikos erschien 1340 erneut, an seiner Seite wie gewöhnlich
Johannes
Kantakuzenos. Arta wurde erfolgreich belagert, und noch lange
vor Jahresende eine Generalamnestie verkündet und Statthalter Synadenos
wieder auf freien Fuß gesetzt. Anschließend ritt Johannes
Kantakuzenos nach Thomokastron. Dort ließ sich, trotz
Anwesenheit einer angevinischen Flotte,
Nikephoros rasch dazu bringen, seine Ansprüche aufzugeben und nach
Thessaionike zurückzukehren. Als eine Art Entschädigung wurde
ihm der wohlklingede Titel Panhypersebastos verliehen und die Hand von
Johannes'
Tochter
Maria
Kantakuzena angetragen. Für einen noch nicht 13-jährigen
Knaben ging ein ereignisreiches Jahr zu Ende.
Schnith Karl: Seite 338
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"Frauen des Mittelalters in Lebensbildern"
Doch gerade die testamantarisch ausgeschlossenen Fürsten
von Tarent, geleitet von ihrer Mutter Katharina
von Valois, der Witwe Philipps von
Tarent, und die Herzöge von Durazzo, beeinflußt
von ihrer Mutter Agnese Talleyrand-Perigord,
Witwe des Herzogs von Durazzo, strebten nach dem Königsthron. Sie
alle bedienten sich der Erreichung ihres Zieles der Heiratspolitik.
13.7.1313
oo 2. Philipp I. von Anjou Fürst von
Tarent
um 1278-26.12.1332
Kinder:
Robert II. Fürst von Tarent (1332-1364)
-10.9.1364
Ludwig Fürst von Tarent
1320-25./26.5.1362
Philipp II. Fürst von Tarent (1364-1374)
1329-25.11.1374
Literatur:
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Norwich John Julius: Byzanz. Der Aufstieg des
oströmischen Reiches. Econ Verlag GmbH, Düsseldorf und München
1993 Band III Seite 315,332 - Schnith Karl: Frauen des Mittelalters
in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1997 Seite 332,338
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