Sohn des N.N.
Geuenich, Dieter: Seite 96,158
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"Geschichte der Alemannen"
Im Jahre 587 setzte der austrasische
König Childebert II. (575-596) den dux
Alamannorum
Leudefredus
ab und bestimmte an seiner Stelle Uncelenus
zum Alemannen-Herzog.
Als der Thurgau, der Kemsgau und das Elsaß 596
an Burgund kamen, wechselte auch der Alemannen-Herzog zum Gefolge Theuderichs
II., des frankoburgundiaschen Königs (596-613) über.
Entsprechend finden wir Uncelin 605
im Heer Theuderichs, als dieder gegen
seinen Bruder Theudebert II. von Austrasien (596-612)
zu
Felde zog. Als Gefolgsmann des Burgunder-Königs geriet er in Gegensatz
zum Hausmeier Protadius, dem Günstling der Königin
Brunichilde (+ 613). Welche Bedeutung der König ihm beimaß,
wird daraus ersichtlich, daß er Uncelinmit
dem Auftrag zum Heer schickte, die Soldaten zum Abfall von Protadius zu
veranlassen. Der Alemannen-Herzog aber forderte die Soldaten im Namen des
Königs eigenmächtig auf, Protadius zu töten. Daß dies
daraufhin geschah und der Krieg dadurch vermieden wurde, macht die maßgebliche
Rolle deutlich, die Uncelin im burgundischen
Reich spielte.
Zwei Jahre später nahm Brunichilde
Rache
an Uncelin und ließ ihn, da er
"heimtückisch für den Tod des Protadius gesprochen hatte", einen
Fuß abschlaagen. Diese Verstümmelung macht ihn gemäß
der Lex Alamannorum amtsunfähig. Außerdem wurde er "seines Besitzes
beraubt und auf eine ganz niedrige Stufe gestellt". An der Schlacht bei
Wangas (in der Nähe von Bern?), in der 610 ein Alemanneheer mit transjurischen
Truppen kämpfte, wird er demnach nicht mehr teilgenommen haben.
587
Der austrasische König
Childebert II. setzt den Alemannen-Herzog
Leudefredus ab und bestimmt Uncelenus
zu seinem Nachfolger.
Literatur:
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Ewig Eugen: Die Merowinger und das Frankenreich.
W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1988 Seite 100 - Geuenich
Dieter: Geschichte der Alemannen. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln
1997 Seite 96-98,158 -