Einzige Tochter des Franken-Königs Chilperich
I. von Neustrien aus seiner 3. Ehe mit der Fredegunde;
Schwester von König Chlothar
II.
Schwennicke Detlev: Tafel 2
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"
RIGUNTH
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†
nach 585
Gregors Erzählung von der Ausstattung Rigunthes,
einer Tochter Chilperichs I., die den
Sohn des Westgoten-Königs
Leovigild
heiraten sollte, bezeugt zusätzlich, daß der Königsschatz
nach unterschiedlichen Gesichtspunkten getrennt wurde. So ließ Childebert
II. seinen Oheim Chilperich
warnen, etwas aus dem Hort seines eigenen Vaters Sigibert
I. für Rigunthes
Ausstattung
zu nehmen.
Chilperich
versprach es
und griff zum eigenen Vermögen, während auch
Fredegunde
als Mutter eine ungeheure Menge Gold, Silber und Kleider herbei(brachte),
so daß der König bei diesem Anblick meinte, er behalte nichts
übrig.
Nach Gregors Bericht über
Rigunthes Ausstattung waren Chilperich
und
Fredegunde, die sich sogar direkt
an die "Franken" wandte, gezwungen, sich wegen der Herkunft der Aussteuer
zu rechtfertigen.
Ewig Eugen: Seite 46
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"Die Merowinger und das Frankenreich"
Das Bündnis zwischen Gunthram
und
Childebert richtete sich in der
Tat nicht nur gegen Chilperich, sondern
auch gegen Leovigild, der seinerseits
die Allianz mit Chilperich zu festigen
suchte und auf Vollzug der Vermählung seines Sohnes Rekkared
mit
Chilperichs
Tochter
Rigunth
drängte.
Unterdessen erschien am 1. September 584 eine große
gotische Gesandtschaft in Paris, um Chilperichs
Tochter als Braut Rekkareds
einzuholen. Vom Vater reich ausgestattet brach Rigunth
noch
im gleichen Monat nach Spanien auf. Sie sollte dort nie ankommen. Beim
Einzug in Toulouse erfuhr sie, daß ihr Vater ermordet worden war.
Hartmann Martina: Seite 62
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"Aufbruch ins Mittelalter. Die Zeit der Merowinger."
Für seinen zweiten Sohn Rekkared
warb Leovigild um Chilperichs
und Fredegundes Tochter Rigunth,
um so ein Bündnis zwischen dem Westgoten-Reich und zwei fränkischen
Teilreichen zu etablieren.
Das Unglück seiner Nichte
Ingunde
hielt aber Chilperich nicht davon ab,
seine Tochter Rigunth im September
584 mit reicher Ausstattung der gotischen Gesandtschaft Leovigilds
mitzugeben, die in Paris erschienen war, um die schon länger versprochene
Braut abzuholen. Rigunth war jedoch
erst bis Toulouse gekommen, als dort die Nachricht von der Ermordung ihres
Vaters eintraf, was sie in eine demütigende Situation zwischen den
Fronten brachte: Ihr Brautschatz wurde von den Gegnern Chilperichs
geraubt, und sie war zeitweise Gefangene, bis es ihrer Mutter
Fredegunde
gelang,
sie zurückzuholen. Aus der Zeit nach der gescheiterten westgotischen
Eheschließung berichtet Gregor von Tours nur noch über ein schweres
Zerwürfnis zwischen Fredegunde
und ihrer Tochter; ihr weiteres Schickal liegt im Dunkel, obwohl der Bischof
von Tours zu dieser MEROWINGER-Prinzessin
ein
besonderes Verhältnis hatte, denn er berichtet, dass Rigunth
ein Fasten zu seinen Gunsten abhielt, als er 580 vor der Synode von Berny-Riviere
angeklagt war, die Königin Fredegund
verleumdet zu haben.
Literatur:
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Dahn Felix: Die Franken. Emil Vollmer Verlag 1899
- Dahn, Felix: Die Völkerwanderung. Kaiser Verlag Klagenfurth
1997, Seite 403,410 - Ewig Eugen: Die Merowinger und das Frankenreich.
W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1988 Seite 46 - Hartmann
Martina: Aufbruch ins Mittelalter. Die Zeit der Merowinger. Primus Verlag
2003 Seite 35,62,65,95,97,109,123,162,189 - Schneider, Reinhard:
Königswahl und Königserhebung im Frümittelalter. Untersuchungen
zur Herrschaftsnachfolge bei den Langobarden und Merowingern, Anton Hiersemann
Stuttgart 1972 Seite 244 - Schwennicke Detlev: Europäische
Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am
Main 1998 Tafel 2 -