Ildico                                              Braut des Königs Attila
--------
   453
 

Tochter des N.N.
 

Riehl Hans: Seite 204
**********
"Die Völkerwanderung. Der längste Marsch der Weltgeschichte."

Attila hatte sich wieder einmal auf Freiersfüße begeben und seinem Harem ein neues Hauptweib zugeführt. Es war eine blonde Germanin namens Ildico oder Hildiko - in der Dichtung Kriemhild. Der sechzigjährige König beging die Hochzeit mit einem üppigen Festschmaus und mit einem ebenso gewaltigen Festrausch. Am Morgen nach der Hochzeitsnacht fand man den König tot auf seinem Lager, inmitten einer roten Lache. Ein Blutsturz, ausgelöst von den sexuellen Anstrengungen der Premiere, denen der alte Herr nicht mehr gewachsen war? Oder erstickte der König an erbrochenem Rotwein und erlitt somit ein familientypisches Schicksal? Schließlich war ja auch König Ottkar (Oktar oder Uptar) einst an Völlerei gestorben.
Übrigens ist uns nicht bekannt, daß die Hunnen die junge Witwe für den Tod Attilas verantwortlich gemacht hätten.

Schreiber Hermann: Seite 208
****************
"Auf den Spuren der Goten."

Auf die Dreiteilung der Ostgoten folgt bald eine Teilung auch des Hunnen-Reiches: in der Nacht nach seiner Hochzeit mit einem vermutlich germanischen Mädchen namens Hildico erliegt Attila einem Blutsturz, ein Ereignis, das ziemlich übereinstimmend ins Jahr 453 verlegt wird.

Schreiber Hermann: Seite 296,300-304
****************
"Die Hunnen. Attila probt den Weltuntergang."

Nach dem Bericht des Historikers Priskus hatte Attila kurz vor seinem Tod ein überaus schönes Mädchen namens Ildico zu seiner Frau gemacht. Er besaß bereits - wie es bei den Hunnen Sitte ist - zahlreiche Weiber. Nachdem er nun beim Hochzeitsfest in übermäßiger Festesfreude geschwelgt hatte, und schließlich, von Wein und Schlaf überwältigt, im Bette lag, bekam er einen Bluterguß. Das Blut, das sonst durch die Nase ausgeflossenn wäre, rann, an seinem natürlichen Abfluß gehindert, in den Schlund und erstickte ihn.
Der Schluß des Liedes macht deutlich, daß die Hunnen der jungen Frau keine Schuld gaben, was man bewundern muß. Noch tausend Jahre später hätte man Ildico so lange gefoltert, bis sie zugegeben hätte, eine Hexe zu sein, die Attilas Tod mit bösen Liebeszauber herbeigeführt habe.
Völlig ungeschoren blieb sie freilich nicht. Man sitzt nicht ungestraft stundenlang neben einem toten König auf einem blutbesudelten Lager, das nur den kleinen Blutflecken von Ildocos verlorener Jungfernschaft hätte zeigen dürfen. Das Verhör, das die Hunnen mit ihr anstellen, holte die Sage nach und nach der Sage die Wissenschaft ...
Man wußte wenig von ihr: daß Attila sie geheiratet habe, daß sie Ildico oder Hildico hieß und daß sie jenen, die sie gesehen hatten, als sehr schön erschienen war. Darüber, daß Ildico ein germanischer Name ist, herrscht Einmütigkeit. Und die Schönheit Ildicos fiel den leuten an Attilas Hof wohl besonders deshalb auf, weil es eine germanische Schönheit war; hübsche Hunninen mögen in beträchtlicher Zahl herumgelaufen sein. Deswegen ist es auch völlig abwegig, wenn bald nach dem Tod Attilas in Byzanz (wo sonst!) das Gerücht aufkam, eine hunnische Dirne habe ihn ermordet. Eine hunnische Dirne war zweifellos das letzte, dessen Attila bedurfte. Die Liebe zwischen Attila und Ildico mußte zumindest einem negen Freundeskreis um den König so bekannt gewesen sein, daß der Mordverdacht gar nicht erst aufkommen konnte.
 
 
 
 

Literatur:
-----------
Riehl Hans: Die Völkerwanderung. Der längste Marsch der Weltgeschichte. W. Ludwig Verlag 1988 Seite 204 - Schreiber Hermann: Auf den Spuren der Goten. List Verlag München 1977 Seite 208 - Schreiber Hermann: Die Hunnen. Attila probt den Weltuntergang. Econ Verlag Wien-Düsseldorf 1990 Seite 296,300-304 -