Tochter des Königs Hethum
von Armenien und der Königin
Zabel I. von Armenien,
Tochter von König
Leo II.
Thiele, Andreas: Tafel 174
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur
europäischen
Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und
Fürstenhäuser
Ergänzungsband"
BOEMUND
VI., Fürst von Antiochien und Tripolis
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† 1275
1254
oo SIBYLLE VON
ARMENIEN, Tochter des Königs
Hethum und der Zabel I.
† 1290
Bohemund V. hatte in seinen letzten
Lebensjahren
Beziehungen zu König Hethum aufgenommen;
aber für ihn war die Vergangenheit zu sehr mit bitteren
Erinnerungen
belastet. Bohemund VI. hegte keinen solchen Groll. Im Jahr 1254
heiratete er auf Ludwigs Vorschlag
Hethums Tochter Sibylle
und wurde dadurch gewissermaßen der Lehnsmann seines
Schwiegervaters.
Die Grafschaft Tripolis trug Hugo
eine weitere Zurückweisung ein. Bohemund VI., der
letzte
Fürst von Antiochia, starb im Jahr 1275 und
hinterließ
einen etwa 14-jährigen Sohn
namens Bohemund und eine jüngere
Tochter mit Namen Lucia. König Hugo
erhob als nächster erwachsener Erbe des Hauses
ANTIOCHIA
Anspruch auf die Regentschaft von Tripolis. Aber die Fürstin-Mutter
Sibylle von Armenien übernahm unverzüglich dieses
Amt, wozu der Familienbrauch sie auch durchaus berechtigte. Als Hugo
in Tripolis eintraf, um seinen Anspruch zu erhärten, stellte er
fest,
daß der junge Bohemund VII. an den Hof seines Onkels,
König Leo III. von
Armenien, geschickt worden war, und
daß die Stadt in Sibylles
Namen
von Bischof Bartholomäus von
Tortosa regeirt wurde.
Latakias vormaliger Herr, Bohemund VII.,
überlebte
diesen Verlust nicht lange. Er starb kinderlos am 19. Oktober 1287. Seine
Erbin war seine
Schwester Lucia, die den vormaligen
Großadmiral
Karls von Anjou, Narjot von Toucy,
geheiratet hatte und jetzt in Apulien lebte. Die Edlen und Bürger
von Tripolis hatten keine besondere Lust, eine nahezu unbekannte
Prinzessin,
die noch dazu mit den diskreditierten ANGIOVINEN
in Verbindung stand, nach dem Osten zu rufen. Stattdessen boten sie die
Grafschaft der Fürstin-Mutter Sibylle von
Armenien an. Sobald sie das Angebot erhielt, schrieb sie an
ihren alten Freund, den Bischof
Bartholomäus von Tortosa, und forderte
ihn auf, als ihr Bailli zu walten. Ihr Brief wurde jedoch abgefangen,
und
die Edlen der Grafschaft begaben sich zu ihr und teilten ihr mit,
daß
der Bischof nicht annehmbar sei. Sie weigerte sich nachzugeben. Nach
einer
zornigen Auseinandersetzung zogen sich die Edlen zurück und
berieten
sich mit den führenden Kaufleuten; zusammen verkündeten sie
sodann
die Absetzung der Dynastie und
die Errichtung einer Kommune, welche hinfort
die oberste Regierungsgewalt, ausüben werde. Die Fürstin-Mutter
zog sich zu ihrem Bruder nach Armenien zurück.
Mayer, Hans Eberhard: Seite 241
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"Geschichte der Kreuzzüge"
Die Beziehungen der beiden Länder waren seit
1224
getrübt, weil der hethumidische
Regent damals den rechtmäßigen Herrscher, der aus antiochenischen
Hause stammte, beseitigt hatte. Jetzt aber heiratete Boemund VI.
von Antiochia-Tripolis (1252-1275) Sibylle,
die Tochter Hethums. Es ist nicht bekannt,
ob damit auch ein Lehnsverhältnis Boemunds gegenüber Hethum
für Antiochia verbunden war, aber auf jeden Fall geriet Antiochia
jetzt völlig in das Fahrwasser der kleinarmenischen Politik.
1254
oo Bohemund VI. Fürst von Antiochia
1237
† 11.5./7.1275
Kinder:
Bohemund VII.
1262
† 19.10.1287
Lucia Gräfin von Tripolis 1287/88
† 29.6.1299
Maria
†
oo Nikolaus von Saint-Omer
†
Literatur:
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Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der
Kreuzzüge,
Verlag W. Kohlhammer GmbH 1995 Seite 241 -
Runciman, Steven: Geschichte der Kreuzzüge,
Sonderausgabe in 1 Band Verlag H.C. Beck München 1978, Seite
1056,1122-1123,1183
- Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln
zur
europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-,
Königs-
und Fürstenhäuser Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag
1994
Tafel 174 -