Einziger Sohn des Seigneur Herbrand von Hierges
und der Hodierna
von Rethel, Tochter von Graf Hugo I.; über
seine Mutter Neffe des Königs Balduin II.
Brandenburg Erich: Tafel 41 Seite 82
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"Die Nachkommen Karls des
Großen."
XIII. ? 383 a.
MANASSE, Herr von Hierges, Connetable des Königreiches Jerusalem
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* ..., † nach 1151
Gemahlinnen:
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a)
N.N.
b)
Heloise von Ronna, Witwe des Balduin von Ibelin
Thiele, Andreas: Tafel 170
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur
europäischen
Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und
Fürstenhäuser
Ergänzungsband"
MANASSES DE HIERGES
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† 1176
Manasses wurde Connetable von Jerusalem und wichtige Stütze der Königin Melusine, seiner Cousine und wurde 1153 von König Balduin III. verjagt.
Manasses von Hierges, ein Neffe Balduins II., der erst 1140 ins Heilige Land gekommen war, erhielt 1143 von Königin Melisendis das Amt des Konstabler von Jerusalem. Durch die Ehe mit der Witwe Barisans des Alten von Ibelin, der Erbin der bedeutenden Doppelherrschaft Ramla und Mirabel, machte sich der Günstling der Königin die IBELINS zu Feinden, da sie sich nun König Balduin III. anschlossen und den Sturz des Konstablers betrieben. Im Jahre 1152 verlor er sein wichtiges Konstableramt an Humfred II. von Toron und wenig später ging Balduin III. zum offenen Krieg über und verjagte Manasses aus seiner Burg Mirabel und zwang ihn ins europäische Exil.
Runciman, Steven: Seite 538,553,638-639
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"Geschichte der Kreuzzüge"
Melisende holte
als
Ratgeber ihren Vetter, den Konnetabel
Manasses von Hierges, den
Sohn eines wallonischen Grundherren,
der Hodierna von Rethel, die
Schwester Balduins II., geheiratet
hatte. Manasses war als junger Mann nach Osten an den Hof
seines
Onkels gekommen, wo seine Befähigung und seine Verbindungen mit
dem
Königshaus ihm einen steilen Aufstieg verschafften. Als Balian der
Alte kurz nach König Fulk starb,
heiratete Manasses seine Witwe Helvis, die Erbin
von Ramleh,
die in eigenem und ihrer Söhne Namen über die gesamte
philistinische
Ebene herrschte. Die Barone sollten im Laufe der Zeit Manasses
seine
Machtfülle verübeln, denn die Königin und er neigten zu
unumschränkter Alleinherrschaft.
Einwanderer trafen auch weiterhin ein, jüngere
Söhne
wie Balian von Chartres, der Begründer des Hauses IBELIN,
oder Barone
wie Hugo von Le Puiset oder Manasses von
Hierges, die aus ihrer
Verwandtschaft mit dem Königshaus Vorteil zu ziehen hofften.
1152
Dies war das Zeichen zum offenen Bruch. Die
Königin
hatte viele Freunde. Manasses von Hierges, ihr Schützling,
war nach wie vor Konnetabel; seine Familienverbindungen schlossen die
große
IBELIN-Sippe ein, die die
philistinische Ebene beherrschte; und viele der
Edlen des südlichen Palästina gehörten seiner Partei an.
Melisende aber gab
nicht nach und befestigte Jerusalem und Nablus gegen ihren Sohn. Das
Unglück
wollte es, daß der Konnetabel Manasses von den Ttruppen
des
Königs in seiner Burg Mirabel, am Rand der
Küstenebene,
überrascht und gefangengenommen
wurde. Man ließ ihm das Leben
gegen das Versprechen, daß er den Osten verlassen und niemals
zurückkehren
werde.
Pernoud Regine: Seite 96,99-101
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"Frauen zur Zeit der Kreuzzüge"
Melisende hatte
unmittelbar
nach dem Tod ihres Mannes einen ihrer
Verwandten, Manasses von Hierges,
zum Konnetabel ernannt. Sein Amt galt als das wichtigste im
Königreich;
er führte in Abwesenheit des Königs den Vorsitz im Rat der
Barone
und war nach dem König Oberbefehlshaber über die
Streitkräfte.
Ihren Konnetabel hatte Melisende
auch
nach Edessa geschickt, zusammen mit Philipp
von Nablus und Elinard von
Tiberias, beide ihr treu ergebene Gefolgsleute.
Eine ernste Krise zeichnete sich ab, die sich an der
Person des Konnetabel Manassses von Hieregs entzündete.
"An
der Spitze derer, die Manasses zutiefst haßten, befand
sich
der König höchstpersönlich, denn er behauptete, der
Konnetabel
entziehe ihm die Liebe und Gunst seiner Mutter, so daß sie sich
weigerte,
den Wünschen des Königs zu entsprechen", schreibt Wilhelm von
Tyrus.
Das Zerwürfnis zwischen Melisende
und ihrem Sohn nahm bürgerkriegsähnliche Formen
an.
Balduin III. suchte zunächst
aus
gutem Grund die Schuld bei Manasses von Hierges, dem Konnetabel
der Königin, den er verdächtigte, auf sie einen
schädlichen
Einfluß auszuüben. Er belagert seine Burg Mirabel und
zwang ihn kurz darauf zur Kapitulation. Die Burg und alle Besitzungen
des
Konnetabel fielen an die Familie
IBELIN. Er selbst wurde mit dem nächsten
Schiff ins Exil geschickt.
1150/51
2. oo 2. Helvis von Ramleh, Erbtochter des Herrn
Balduin
um 1105/10 † um 1160
Kinder:
Faydide
†
oo Wilhelm Herr von Giblet
†
Hodierna
†
oo N. de Grangerin
†
Heloise
†
oo Anselm von Brie
† nach 1177
Isabelle
†
oo Hugo von Minars
† nach
1181
Literatur:
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Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des
Großen.
Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 41 Seite 82 - Mayer,
Hans Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge,
Verlag W. Kohlhammer GmbH 1995 Seite 96,101-103 - Payne
Robert:
Die Kreuuzüge. Zweihundert Jahre Kampf um das Heilige Grab.
Albatros
Verlag Düsseldorf 2001 Seite 168 - Pernoud Regine: Frauen
zur
Zeit der Kreuzzüge. Verlag Herder Freiburg im Breisgau 1995 Seite
96,99-101 - Runciman, Steven: Geschichte der Kreuzzüge,
Sonderausgabe
in 1 Band Verlag H.C. Beck München 1978, Seite 538,553,638-639 - Thiele,
Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur
europäischen
Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und
Fürstenhäuser
Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 170 -