Ältester Sohn des Kaisers
Theodor
I. Angelos von Thessalonich und der Maria
Petraliphaina, Tochter von Theodor
Thiele, Andreas: Tafel 205
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser
Ergänzungsband"
JOHANNES, Kaiser von Thessalien
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† 1244
Johannes Angelos war
nach dem Verzicht seines Vaters 1238-1241 Kaiser von Thessalonich.
Er wurde von Kaiser
Johannes III. von Nikäa besiegt, mußte die Kaiserwürde
aufgeben und blieb nikäischer
Vasallen-Despot von Thessalonich.
Er stand gegen Bulgarien.
Es gelang seinem Gefangenen Theodor
Dukas von Thessalonike - den er vor kurzem hatte blenden lassen,
weil dieser sich gegen ihn verschworen hatte -, ihn zu einer Heirat mit
seiner Tochter Irene zu überreden.
Was Johannes Asen sich von einer solchen
Heirat versprach, bleibt etwas unklar; für Theodor
lagen
die Vorteile jedoch auf der Hand. Als Schwiegervater des Zaren kam er sogleich
frei und gelangte unerkannt nach Thessalonike; dort setzte er seinen
Bruder
Manuel ab und an seiner Statt den
eigenen Sohn Johannes auf den Thron und
sprach ihm den Titel Kaiser wieder zu.
Zunächst galt es aber noch das Problem Thessalonike
zu lösen. Obwohl dieses sogenannte Reich in militärischer Hinsicht
keine Bedrohung mehr darstellte, erhob es von Rechts wegen weiterhin Ansprüche
auf Konstantinopel, was natürlich nicht toleriert werden konnte. VATATZES
wußte, dass Kaiser Johannes
von Thessalonike
eine
schwache frömmelnde Galionsfigur
war, die am liebsten in ein Kloster eingetreten wäre. Somit lag die
eigentliche Macht wieder in den Händen Theodors,
der trotz seiner Blindheit so ehrgeizig war wie je. Also lud
Johannes Vatatzes gegen Ende des Jahres 1241 Theodor
Dukas als Gast nach Nikäa ein. Der Alte stimmte zu, und
man empfing ihn mit allen Ehren. Erst als er sich verabschieden wollte,
wurde ihm höflich bedeutet, man könne ihn leider nicht ziehen
lassen, und hielt ihn praktisch als Gefangenen fest. Dabei blieb es, bis
VATATZES
ihn im folgenden Sommer mit einem stattlichen Heer zurück nach Thessalonike
begleitete und dann dort als Unterhändler zum Abschluß eines
Vertrags zu seinem Sohn sandte. Johannes von Thessalonike
begnügte
sich fortan wie schon Manuel
vor ihm
mit dem Titel Despot und anerkannte die Oberhoheit von Nikäa.
Literatur:
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Norwich John Julius: Byzanz. Der Aufstieg des
oströmischen Reiches. Econ Verlag GmbH, Düsseldorf und München
1993 Band III Seite 218-248 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische
Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband,
R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 205 -