Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 1882
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Hamaland
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Merowingischer "Völkerschaftsgau",
nach dem germanischen Volk der Chamaven benannt, umfaßte vor dem
Ende des 6. Jh. außer den Gebieten um Rhein und Ijssel zwischen Elten
und Deventer wahrscheinlich noch das westliche Münsterland, das in
der 2. Hälfte des 7. Jh. verlorenging; als politischer Bezirk im frühen
9. Jh. und um die Mitte des 10. Jh. belegt (Grafen: Wichmann der Ältere
[855], Wichmann der Jüngere [952-973]). Nach dem Tod Wichmanns
des Jüngeren, der den größten Teil seines Besitzes
dem Kloster Elten vermacht hatte, kam es unter seiner Tochter Adela
und
ihrem Gatten Balderich
zu Auseinandersetzungen um das Gut des Klosters,
die 996 zu einer Teilung und 1018 zum Sturz Adelas und ihres Gatten
führten. Im Verlauf des 11. Jh. übernahmen im nördlichen
Teil die Herren von Zutphen und im Süden die späteren Grafen
von Wassenberg-Geldern und Kleve die Herrschaft. Der Name Hamaland verschwand.