Siegfried                                         Pfalzgraf in Sachsen (1017-1038)
------------                                       Graf von Goseck
      -15.4.1038                                Graf von Merseburg
      (25.4.1038)

Begraben: Kloster Wimmelburg
 

Ältester Sohn des Pfalzgrafen Burchard I. von Sachsen aus dem Hause GOSECK und der Oda von Merseburg, Tochter und Erbin von Pfalzgraf Siegfried II.
Nach D. Schwennicke Sohn eines unbekannten Grafen und der Uota (+ nach 26.9.1045)
R. Schölkopf zählt ihn zu den Grafen von Merseburg.
Nach R. Wenskus Sohn des Pfalzgrafen Burchard von Sachsen
 

Althoff Gerd: Seite 395
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"Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

                                                              G 40

Lü:     25.4.  Sigifrithus com  + 1038 Pfalzgraf von Sachsen

Das Todesdatum sichern die Annales Hildesheimenses (a. 1038, S. 43), die ihm den Titel praetor palatinus geben und berichten, er sei der Bruder Bischof Bruns von Minden gewesen.
Schölkopf, Die sächsischen Grafen, S. 40 ordnet ihn in die Merseburger Grafenfamilie ein; vgl. auch Starke, Die Pfalzgrafen von Sachsen, S. 35.



Schwennicke Detlev: Tafel 146
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

                   NN oo Uota + nach 26.IX. 1045

          -------------+--------------------------
5. SIEGFRIED                                Bruno, Bischof von Minden
          + 25.IV.1038                              + 10.II.1055

Begraben: Wimmelburg                Begraben: Minden, St. Mauritz

1021,1028 PFALZGRAF (in SACHSEN)



Thiele Andreas: Tafel 165
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte"
Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

SIEGFRIED III.
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    + 1038

Graf von Merseburg, Pfalzgraf von Sachsen; auch wichtige kaiserliche Stütze



Siegfried war auch eine wichtige kaiserliche Stütze und läßt sich durch zwei Urkunden als Graf im Hochseegau nachweisen. Er folgte wahrscheinlich Burchard 1017 im Pfalzgrafenamt; beider Mutter war nach H.-D. Starke eine Ota, nach Posse war er der Sohn des Pfalzgrafen Burchard von Wettin. Siegfried war ein Bruder des Bischofs Brun von Minden (1037-1055) und der Cäcilie von Sangerhausen, der Gemahlin Ludwigs des Bärtigen, und wurde nach seinem kinderlosen Tod zu Wimmelburg begraben. Im Pfalzgrafenamt folgte sein Bruder Friedrich I.

Patze Hans: Seite 97
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"Die Entstehung der Landesherrschaft in Thüringen"

Durch Namen und Lage der Grafschaft ist wohl auch ein Graf bzw. Pfalzgraf Siegfried (III.), der von 1021-1038 vorkommt, als gleichen Stammes mit den genannten zu betrachten. Er beschließt die Reihe der königlichen Amtsträger, die man als Grafen von Merseburg bezeichnen kann. Zu seiner Grafschaft gehören Orte im Hochseegau, nicht jedoch der dem Markgrafen Hermann zuständige Ort Röblingen im Burgward Wallhausen.

Starke, Heinz-Dieter: Seite 35-36
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"Die Pfalzgrafen von Sachsen bis zum Jahre 1088"

PFALZGRAF SIEGFRIED (etwa 1017-1038)

Über den nachfolgenden Pfalzgrafen Siegfried besitzen wir trotz seiner langen Tätigkeit sehr wenig Berichte. Als Nachfolger Burchards im Pfalzgrafenamt und in der Grafschaft läßt er sich eigentlich erst 1028 nachweisen. Eine verderbte Urkunde von 1021, die aber zweifellos auch auf Siegfried zu beziehen ist, nennt zwei Orte "in comitatu vero Sigi(frit)hi comitis". Außerdem berichten die Hildesheimer Annalen zum 25. April 1038 seinen Tod. Er sei als der Bruder des Mindener Bischofs Bruno (1037-1055) in Wimmelburg begraben worden. Für diesen Bischof und seine Mutter Ota wurde 1045 eine Bestätigungsurkunde über verschiedene Rechte in Eisleben ausgestellt. Ebenso werden 1042 die Orte Lecha und Berka in der Nähe als Allodien Brunos bekannt. Diese Ota wäre demnach nicht nur Brunos, sondern auch Siegfrieds Mutter. Kurze hält sie dagegen nur für die Stiefmutter. Der Name Siegfried, der später weder bei den GOSECKERN noch bei einem anderen Geschlecht dieser Gegend wieder anzutreffen ist, legt den Schluß auf eine Verwandtschaft mit den Grafen von Merseburg nahe. Außerdem ist auch deren Eigengut im nördlichen Teil des Hassegaues zu suchen.
Ein Aufsatz von K. Meyer hat wahrscheinlich gemacht, daß die Gemahlin Ludwigs des Bärtigen von Thüringen, Caecilie von Sangerhausen, eine Schwester Bruns von Minden und somit auch Siegfrieds war. Sie besaß Allodialgut von 7.000 Hufen in ebendemselben Gebiet wie Brun und seine Familie. Es dürfte sich dann vielleicht teilweise sogar um Güter handeln, die vorher Pfalzgraf Siegfried gehörten und die nun in den Besitz der Landgrafen von Thüringen kamen. Das würde bestätigen, daß Siegfried als der letzte im Mannesstamm einem sehr begüterten Geschlecht angehörte.
Nach dem Tode Burchards wiederholte sich in der Ausübung des Grafenamtes im Hassegau der schon früher festgestellte Wechsel zwischen den beiden Geschlechtern. Warum Siegfried ebenso die Pfalzgrafenwürde erhielt, wissen wir nicht. Vielleicht wollte HEINRICH II. auch bei diesem Pfalzgrafen die starke Machtkonzentration, die Burchard in die Hand gegeben war, erhalten.
 
 
 
 

Literatur:
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Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München 1984 Seite 395 - Annalen von Hildesheim ad a. 1038 - Patze, Hans: Die Entstehung der Landesherrschaft Thüringen, Böhlau Verlag Köln/Graz 1962 Seite 97 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens Seite 40 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 146 - Starke, Heinz-Dieter: Die Pfalzgrafen von Sachsen bis zum Jahre 1088, in: Braunschweigisches Jahrbuch Band 36 Seite 35-36 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 165 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 165 -