Das Jahr 1009.
Eine plötzliche und in unserer Zeit ungewöhnliche
Ueberschwemmung geschah am 11. Januar, einem Montage, dem zehnten Monde,
welche vielen Schaden brachte und in ihrer Wuth sieben Tage anhielt. Rethar,
der Bischof von Patherbrunn, starb und ihm folgte Meginwerk. Der heilige
Erzbischof und Mönch Bruno, zubenannt Bonifacius, wurde im elften
Jahre seines Mönchstandes an den Grenzen von Ruscien und Lituen
von den Heiden mit achtzehn Gefährten enthauptet und erhob sich am
9. März in den Himmel. Es starb Wigbert der Bischof von Merseburg
und ihm folgte Thiatmar. Am Palmsonntage fielen an einigen Orten Blutstropfen
auf die Kleider der Leute. Am 29. April, einem Freitage, am Neumonde
verwandelte sich die Sonne in schrecklichem Nebel und schauerlicher Färbung,
und da sie blutig und kleiner als sonst erschien, jagte sie den staunenden
Augen der Zuschauer Schrecken ein; nachdem sie an zwei Tagen also
gedroht, war sie am dritten Tage kaum mit ihrem eigenthümlichen Lichte
ausgestattet. Schwere Pest und Sterben folgten darauf.
Der König kehrte wiederum von großem Schmerze
und Zorn zugleich erfaßt nach Francien zurück, und an
mehreren Orten wurde viel Schaden angerichtet, und nachdem er den Sommer
daselbst verbracht, zog er ohne Frieden nach Sachsen zurück.
Graf Dedti wurde auf der Reise unerwartet mit
Hinterlist von Werinzo und dessen Vetter Friderich erschlagen. Viele Brände
entstanden hier und da, so daß in einem Flecken selbst Menschen im
Feuer umkamen. . . . . . .. Machtild, die Tochter der Schwester des Königs,
entschlief im Herrn. Zu Mainz wurde die neue Basilika mit allen dazu gehörigen
Baulichkeiten elendiglich vom Feuer verzehrt, so daß allein die alte
Kirche übrig blieb, am Montage dem 29. August, am sechsten Monde.
Donner und Blitzen geschah oft in der Zeit des Winters.