Irmgard von Nellenburg                  Gräfin von Winterthur
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um 990/1000- nach 1053
 

Tochter des Grafen Eppo von Nellenburg und der Hedwig, consobrina von Kaiser HEINRICH II.
Nach meiner Meinung war Irmgard eine Tochter des Grafen Manegold I. im Zürichgau und Schwester des Grafen Eppo von Nellenburg
 

GENEALOGISCHES HANDBUCH DER SCHWEIZER GESCHICHTE Band IV Seite 188
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14. IRMGARD
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Geboren um 990/1000.
Name und Grundbesitz weisen diese Frau den EBERHARDINGERN zu, doch dürfte sie aus zeitlichen Gründen nicht eine Tochter, sondern eine Schwester Eppos gewesen sein. Verheiratet mit dem UDALRICHINGER Adalbert, Graf von Bregenz, Bruder Werners I. von Winterthur, Grafen von Maden. Ihre Söhne:
Adalbert, gefallen bei Civitate 1053 Jun. 18.,
Lütfried, gefallen 1040 Aug. 22. im Böhmenkrieg und
Hermann, Abt von Einsiedeln (1051-1065).
Als Mutter des letzteren erwähnt bei der Vergabung eines Landgutes in Rickenbach bei Winterthur und einer Mühle in Illnau (Kanton Zürich). Diese Übertragung erfolgte im Einvernehmen mit dem Sohne Adalbert, also vor 1053 Jun. 18., wie folgende Stelle im Liber Heremi zeigt: "Adlbertus (de Winterthur) frater suoradicti Hermanni abbatis dedit pro Lütfrido fratre suo, qui in Boemannico bello occisus est, dedit Kempten. Et huobam in Richenbach, quae commutata est in locum Wernoltzhusen. Et molendinum cum beneficio in Ilnowe."



Keller Hagen: Seite 155,157
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"Kloster Einsiedeln im ottonischen Schwaben."

DAS "JAHRZEITBUCH" DES LIBER HEREMI

Schwieriger gestalten sich andere Zuweisungen. Irmgard, die Mutter Abt Hermanns (1051-1065), starb zwischen dem 12. und 15.III.; ein Graf Hesso, ebenfalls ins 11. Jh. gehörend, zwischen dem 20. und 23.VIII. Nun wurde ins Reichenauer Nekrolog von Händen des 11. Jh. eingetragen: zum 14.III. Irmengart laica caritatem instituit und zum 20.VIII. Hesso laicus caritatem instituit.

Martius

14. III.   D. Irmengardis mater domini Hermanni abbatis dedit praedium in Richenbach et
              molendinum in Ilnowe [30 Irmgard, Mutter Abt Hermanns (1051-1065). Rickenbach 1040
              bestätigt. T III: Adelbertus de Winterthur, frater supradicti Hermanni abbatis dedit pro
              Luitfrido fratre suo, qui in Boemannico bello occisus est, dedit Kempten. Et huibam in
              Richenbach, quae commutata est in locum Wernoltzhusen, et molendinum cum beneficio in
              Ilnowe. Reichenau: 14. III. Irmengart laica.].
             D. Mechthild de Hiltboltswile dedit praedium de Annewiler.



Hils Kurt: Seite 21
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"Grafen von Nellenburg"

P. Kläui ordnet Eppo eine Schwester namens Irmgard zu, die K. Schib als Tochter Eppos deutet und zur Großmutter Adalberts von Mörsberg macht.Irmgard, die Mutter Adalberts, Liutfrids und des Abtes Hermann von Einsiedeln, wäre nach Kläui die Schwester Eppos. Adalbert macht mit seiner Mutter Irmgard eine Schenkung für das Kloster Einsiedeln zum Gedenken an den im Böhmenkrieg gefallenen Bruder Liutfried.Irmgard war selber mit dem 1040 im Böhmenkrieg gefallenen Werner von Winterthurverheiratet; der Onkel Werners dürfte der Rebell und Verbündete Herzog Ernsts, Werner von Kyburg, und ein Sohn des 950 geborenen Liutfried gewesen sein. Am 18.6.1053 fällt bei Civitate ein Werner im Kampf gegen die Normannen, zusammen mit seinem Bruder Adalbert. Den 1053 gefallenen Werner und den 1046 bezeugten Grafen Werner im Neckargau bringt Kläui in Verwandtschaftsbeziehungen mit den Herren von Winterthur und erklärt ihn als einen Bruder Adalberts, Liutfrieds und des Abtes Hermann von Einsiedeln. Damit wäre Irmgard auch die Mutter dieses Grafen Werner, der die Verbindung zu der Familie Werner von Grüningen herstellt, und dessen Nachfolger der NELLENBURGER Eberhard als Neckargaugraf wird, indem er Kläuis Vorstellung als Vormund des unmündigen Werner auftritt, dessen Vater Werner 1053 bei Civitate gefallen ist. Als Gründe für die Zugehörigkeit Irmgardszu den NELLENBURGERN führt Kläui an:
1. die Nachbarschaftslage des NELLENBURGER und Winterthurer Besitzes
2. der Name Irmgard taucht später - im 12. Jahrhundert - bei den NELLENBURGERN auf. Die
    Lage des Besitzes allein kann aber keine Verwandtschaftsbeziehung erklären, für die Existenz einer
    Irmgard im Geschlecht der NELLENBURGER, die im 11. Jahrhundert aussterben, gibt es
    überhaupt keine Anhaltspunkte.

Kläui Paul: Seite 13
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"Die schwäbische Herkunft der Grafen Werner" in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde 69 1958

Ihre bisher nie angezweifelte Zugehörigkeit zu diesem Haus ergibt sich aus der Besitzgeschichte. Sowohl sie als auch die NELLENBURGER hatten Besitz im züricherischen Dorf Illnau. Auch der Name Irmgard findet sich später wieder bei den NELLENBURGERN. Sie kann aus zeitlichen Gründen allerdings nicht die Schwester Eberhards des Seligen gewesen sein, wie angenommen wurde, sondern muß die Schwester seines Vaters Ebbo gewesen sein. Irmgard war verwandt mit Papst Leo IX., für den die Winterthurer Grafen nach Apulien zogen.
Übrigens ist eine Heirat Werners I. mit einer NELLENBURGERIN schon dadurch sehr naheliegend gewesen, als Irmengard aus der Familie der Zürichgaugrafen stammte, die im weiteren Umkreis von Winterthur seit alters begütert waren.
 
 
 
 

  oo Werner I. Graf von Winterthur
               -22.8.1040
 
 
 
 

Kinder:

 Adalbert II. Graf von Winterthur
        -18.6.1053

  Liutfrid
       -22.8.1040

  Hermann Abt von Kloster Einsiedeln (1051-1065)
         -   1065

  Werner II. Graf von Maden und im Neckargau
         -18.6.1053
 
 
 
 

Literatur:
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Eckhardt Karl August: Eschwege als Brennpunkt thüringisch-hessicher Geschichte. Verlag Trautvetter & Fischer Nachfolger. Marburg/Lahn 1964 Seite 85-89 - Hils, Kurt: Die Grafen von Nellenburg im 11. Jahrhundert, Bernhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1967 Seite 21,49,100 - Keller Hagen: Kloster Einsiedeln im ottonischen Schwaben. Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1964 Seite 155,157 - Kläui Paul: Die schwäbische Herkunft des Grafen Werner, in Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde Band 69, 1958, Seite 13 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XII, Schwaben, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 25 -