Die Jahre 1108-1111.
1108 [1107] Erzbischof Heinrich von Magdeburg starb und
ihm folgte in demselben Jahre Adelgot. Als König
Heinrich in der Stadt Goslar einen Reichstag gehalten und über
die Reichsrechte nach seinem Belieben verfügt hatte, erhob sich plötzlich
ein großes und schreckliches Unwetter mit schrecklichem
Blitzen und Donnern, und erschreckte den König und
alles Volk. Denn es war so heftig, daß der Blitz das Schwert des
Königs traf und einen nicht geringen Theil desselben an der Schneide
nebst dem Schwertgehenk verzehrte, und die innere Lederbekleidung seines
Schildes streifenweise in Falten zog.
Darauf zog der König mit Heereskraft nach Flandern,
bezwang alles mit Feuer und Schwert, und unterwarf sich auch Graf Ruobert
mit seinem ganzen Volke.
1109 [1108]. König Heinrich
greift mit seinem Heere Pannonien an, wo wegen der Untreue einiger seiner
Fürsten nichts Denkwürdiges von ihm ausgeführt wird. In
demselben Jahre sind an dreitausend Böhmen von ihrem eigenen Herzog
umgebracht worden. - Einweihung der Kirche der heiligen
Mutter Gottes in Rossevelde. - Graf Sifrid starb.
1110 [1109]. Erzbischof Rothard von Mainz starb und ihm
folgte Adalbert. König Heinrich
zieht mit Heeresmacht nach Polen, und kehrt zurück, nachdem er es
mit Raub und Brand verwüstet hat. Auf dieser Heerfahrt wird
der Herzog Zuedebolt von Böhmen in der Mitte der Seinen heimlich
getödtet. - Das Kloster der Kanoniker in Hamersleve
beginnt.
1111 [1110]. Bischof Gebehard von Konstanz starb. Markgräfin
Oda starb. Diese war eine Stieftochter des Herzogs Otto von Northeim,
der, wie oben erzählt ist, mit ihrer Mutter Namens Richeza
drei Söhne erzeugte und drei Töchter, von denen eine Namens
Ethilinda Herzog Welf von Baiern heimführte, und nachdem er sie
verstoßen, nahm sie Hermann von Kalverla, und sie gebar ihm den Grafen
Hermann. Die zweite Namens Ida heirathete den Grafen Thiemo von
Witin und gebar ihm zwei Söhne, den Grafen Dedo und den Markgrafen
Kuonrad. Die dritte aber nahm Graf Kuonrad von Arnesberg,
diese hieß . . . . . . . , und er erzeugte mit ihr den Grafen
Friderich. - König Heinrich zieht
mit einem starken Heere nach Italien und verwüstet die Städte,
Burgen und Festen mit Feuer und Schwert. - Die Propstei Hildesleve wird
in eine Abtei verwandelt, zu deren erstem Abte Alverich geweiht wird.