Den Fall einer gut bezeugten, von Kaiser
HEINRICH II. dennoch geduldeten 3:3 Nahehe sieht Jackman sodann
in der Verbindung Welfs II. und Imizas, das heißt
in der nächsten Verwandtschaft des Kaisers und seiner Gemahlin Kunigunde
[15 Jackman, Eherecht Seite 162ff.]. Diese "gesetzwidrige deutsche
Heirat" sieht er in einer Parallele zu einem "französischen Beispiel",
auf das Wolf schon aufmerksam gemacht habe. - Sowohl mit dem französischen
Beispiel - der 996/97 geschlossenen 3:3 Nahehe des Königs
Robert II. mit Berta von Burgund
- als auch mit der Ehe Welfs II. und Imizas habe ich mich
bereits 1993 befaßt.
Bei der Nahehe Welfs II. und Imizas scheint
es dagegen um folgende Verwandtschaft zu gehen [17
Das nachstehende Stemma beruht auf folgenden Argumenten:
Daß der in der linken Hälfte stehende Herzog Konrad von Schwaben/Kuno
von Öhningen ein Bruder des Grafen Heribert von der Wetterau war,
überliefert uns Thietmar von Merseburg (Chron. IV cap. 60, Seite 200);
Konrads/Kunos Tochter Ita ist als Gemahlin des WELFEN
Rudolf durch die WELFEN-Überlieferung
(vgl. oben Seite1 Anm. 4) und andere Quellen (vgl. Hlawitschka, Untersuchungen
Seite 99ff.) gesichert; Gleiches gilt für die Filiation von Ita
und Rudolf zu Welf II.; Welfs II. Gemahlin Imiza
ist durch die WELFEN-Quelle als Schwester
der Herzöge Heinrich von Bayern (1042-1047) und Friedrich von Nieder-Lothringen
(1046-1065) bezeugt (vgl. nächste Anm.), deren Vater wiederum Graf
Friedrich vom Moselgau, ein Bruder der Kaiserin
Kunigunde, war (vgl. Renn, Luxemburger Grafenhaus Seite 106ff.;
Hlawitschka, Habsburg-Lothringen Seite 45-54), wobei aber die Mutter Imizas
(NN) nirgends genannt wird. Eine später noch ausführlicher
zu behandelnde genealogische Notiz aus dem Hammersteiner Eheprozeß
(zu deren Wortlaut vgl. unten Seite116) zeigt sodann eine
Imiza
als
Gemahlin des Grafen Heribert von der Wetterau, und die Vita Adelheids von
Villich cap. 3 (MGH SS 15,2 Seite 757) nennt eine Irmintrudis
als
Großmutter (avia) der beiden genannten Herzöge Heinrich
von Bayern und Friedrich von Nieder-Lothringen und des Bischofs Adalbero
III. von Metz (und damit auch von deren mit Welf II. verheirateten
Schwester Imiza), wobei Irmintrud die Vollform von
Imiza sein dürfte. So schließt sich der Argumentationskreis
in der nur der Name der Gemahlin Friedrichs vom Moselgau (NN)
unbekannt bleibt und die Einordnung der Gemahlin Welfs II. (Imiza)
nur als soror der beiden Herzöge von Bayern und Nieder-Lothringen
und des Metzer Bischofs Adalbero III. erfolgt. - Wenn Jackman, Eherecht
Seite 163 sagt, daß "die Filiation Imizas mit der Tochter
Heriberts ... wohl belegt" sei, so ist dies unrichtig!]:
------------------------------------------------------
Kuno von Öhningen/Konrad von Schwaben
Heribert von der Wetterau und Kinzigau
oo Irmintrud/Imiza
---
---
Ita
N.N.
oo Rudolf
oo Friedrich vom Moselgau
---
---
Welf II.
oo
Imiza
Hierzu habe ich gezeigt, daß Welfs II. Gemahlin
Imiza zwar in der erst 65-68 Jahre nach ihrem Tod (+ nach 1057)
um 1125/26 entstandenen Genealogia Welforum und nochmals etwa 45 Jahre
später in der Historia Welforum als de Glizperch (Gleiberg
im Lahntal nördlich Gießen) und als soror der Herzöge
Heinrich von Bayern und Friedrich von Nieder-Lothringen sowie des Bischofs
Adalbero III. von Metz bezeugt ist, daß aber die WELFEN-Quellen
von Imiza außerdem klar sagen: Per quam habemus regalem
villam Moringen et in Longobardia Elisinam curtem nobilissimam, cuius sunt
undecim milia [Genealogia Welforum: MC] mansuum uno vallo comprehensi
[18 Historia Welforum cap. 8, Seite 14. Genealogia Welforum cap.
7, ebd. Seite 78.]. Und ich habe betont, daß das oberitalienische
Erbgut Imizas, Elisina, das später Imizas
und Welfs II. Tochter Kunizza bei ihrer Heirat mit dem Grafen
Adalbert-Azzo von ihren Eltern wiederum als dos erhielt, mit Soleno
(8 km südöstlich von Este) zu identifizieren ist und einer Herkunftserklärung
bedarf. "Zumal die WELFEN später
im Wetteraugebiet bzw im Gebiet um Gleiberg/Hessen offensichtlich keinen
Besitz hatten, dort also keine Mitgift erworben worden ist, und da andererseits
auch über oberitalienischen Besitz Friedrichs vom Moselgau
nicht das geringste bekannt ist, darf man erwägen, daß Imizas
Mitgift Elisina in Oberitalien von einer oberitaliensichen Mutter stammte,
während der Königshof Mering von der Seite ihres Vater
Graf Friedrich (über einen Tausch mit seinem Bruder Herzog
Heinrich von Bayern bzw. mit seiner Schwester Kunigunde
und ihrem Ehemann Kaiser HEINRICH II.)
herrührte" [19 Hlawitschka, Thronwechsel Seite 196f.]. Zu ergänzen
ist zudem: Auch für Heribert von der Wetterau und seine Frau Irmintrud/Imiza
läßt sich oberitalinisches Besitztum nicht einmal andeutungsweise
erkennen. Der Hinweis auf Imizas Dosgut kommt also einer Nachricht
für die Herkunft der Mutter Imizas (NN) gleich; und
Imiza selbst wird demnach nicht aus der Ehe Friedrichs vom Moselgau
mit der Tochter Heriberts von der Wetterau und seiner Frau Irmintrud/Imiza
hervorgegangen sein, sondern aus einer anderen (früheren [20 Auf
die Möglichkeit einer früheren Ehe Friedrichs vor der
mit der Tochter Heriberts macht Jackman, Eherecht Seite 164, aufmerksam,
doch ist in dieser Frage mangels genauer Lebensdaten keine klare Entscheidung
möglich.] oder späteren) des LUXEMBURGERS.
Man kann dagegen nicht einwenden, daß Welfs
II. Gemahlin Imiza (65-68 Jahre nach ihrem Tod) doch als
soror der Herzöge Heinrich von Bayern und Friedrich von Nieder-Lothringen
und als de Glizperch bezeichnet wurde, statt - wie es meine
Einschätzung der Sachlage erfordern würde - präzise als
Stiefschwester (soror ex noverca); denn Stiefgeschwisterschaften
wurden doch nach einer gewissen Zeit im allgemeinen kaum noch beachtet,
und Kinder aus einer früheren Ehe wuchsen ja mit denen aus einer späteren
Ehe ihres Vaters zusamemn auf, und beider Hauptverweilort konnte für
ihre Benennung dienen.
Und es überzeugt auch nicht der Hinweis darauf,
daß sich bei Welfs II. Frau Imiza der Name von Heriberts
Gemahlin Irmintrud/Imiza zu wiederholen scheint, weil nämlich Friedrich
vom Moselgau bzw. Luxemburg selbst auch eine Schwester Irmintrud/Imiza
(Ermindrut abbatissa) hatte, nach der er seine Tochter benennen konte
[23
MGH Necrol. IV Seite 424: Dort findet man zum 2. Mai: Theodericus
Metensis eps., frater Chunigundis imperatricis,
ob. Ermindrut abbatissa, soror eius ob.]. Wenn Jackman meint diesen
Erklärungsweg ausschalten zu können, weil soror in den
Ranshofer Nekrolognotizen, in denen dies bezeugt ist, "Schwägerin"
(affinis bzw. glos) bedeuten könnte und mit der Äbtissin
Ermendrut somit die bisher unbekannte Gemahlin (NN) Graf
Friedrichs gemeint sein dürfte, so bedient er sich hier einer
zu weit gehenden Umdeutung, die nicht mit der oben angeführten Abschwächung
von soror ex noverca zu lediglich soror verglichen
werden kann;
soror und affinis/glos liegen nämlich viel
zu weit auseinander! Und seine zusätzliche Angabe, daß doch
"der Name Irmintrud nirgends unter den frühen LUXEMBURGERN
vorkommt", weil eine "genealogische Notiz des 11. Jahrhunderts", die eine
Tochter Karls des Einfältigen
namens Ermendrut als mütterliche
Großmutter Siegfrieds I. von Luxemburg angibt, "wenig zuverlässig"
wäre [24 Jackman, Eherecht Seite 165 mit Anm. 24. Diese Notiz
- MGH SS 2 Seite 314 - spreche ja vom "Kaiser" HEINRICH
I., weswegen sie wahrscheinlich von mir nicht herangezogen werde.
Letzeres stimmt nicht; vgl. etwa Eduard Hlawitschka, Lotharingien und das
Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte, Stuttgart 1968, Seite 227
und 177. - Zur Erklärung des imperator-Titels für HEINRICH
I. vgl. jetzt Schmid, Ein verlorenes Stemma Regu Franciae Seite
197.], ist ebenso nicht stichhaltig. Jackman übersieht nämlich,
daß diese "Notiz" - die Tabula genealogica ex codice Bibliothecae
regiae Monacensis -, die diese Verbindung der LUXEMBURGER
über Ermentrud zu den KAROLINGERN
mitteilt, aus der unmittelbaren Umgebung der Kaiserin
Kunigunde stammt sowie auch nicht allein steht, sondern mehrere
Parallelen hat und schon deshalb ihre Abwertung als "wenig zuverlässig"
nicht überzeugen kann; und er übersieht außerdem, daß
die LUXEMBURGER Blutlinie zurück
zu den KAROLINGERN durch die Koppelung
einer Nachricht aus Witgers um 955 entstandener Genealogia Arnulfi comitis
Flandriae [27 MGH SS 9 Seite 303.] mit Mitteilungen zu Bischof Adalbero
I. von Metz, dem Bruder Graf Siegfrieds I. von Luxemburg, in der Vita Abt
Johanns von Gorze und mit einer Urkunde König
Karls des Einfältigen [29 Philippe Lauer, Receuil
des actes de Charles III le Simple, roi de France 893-923, Paris 1940/49,
Seite 146ff. nr. 65.], in der dieser den Bischof Adalbero I. als seinen
nepos bezeichnete, bestens abgesichert ist [30 Vgl. dazu
schon Renn, Luxemburger Grafenhaus Seite 2-6; zuletzt: Hlawitschka, Siegfried
I. von Luxemburg Seite 55f.]. Deshalb ist Jackmans ergänzender Gedanke,
der auf Hermann des Lahmen Kennzeichnung der Witwe Welfs II. als
Irmengarda (statt richtig: Imiza/Irmintrud) beruht, (was Hermanns
Unsicherheit bezüglich des Namens aufzeigt), Imiza könnte
ihren Namen ebenso nach der Gemahlin Ottos von Hammerstein (also der Schwiegertochter
Heriberts von der Wetterau) tragen und der Name Irmengard könnte
"demgemäß eine durch affinitas bestimmte Sonderform des
Namens Imiza/Irmintrud sein", nur noch ein Kuriosum [32 Sonderformen
würden - so Jackman, a.a.O. Seite 166 - bei den WELFEN,
LUXEMBURGERN
und
KONRADINERN wiederholt auftauchen.
Als Beleg hierfür verweist er (ebd. Anm. 26) auf "Richlint von
Ebersberg" (Chronicon Eberspergense, MGH SS 20 Seite 13), die in der
Historia Welforum (vgl. oben Seite 1 Anm. 4) Richgard heiße,
womit er gerade - was einem Zirkelschluß gleichkommt - diejenige
Quelle als Beweis heranzieht, die letztlich gesichert werden soll. Dann
benennt er noch eine nur abschriftlich überlieferte Urkunde vom Jahre
943, in der Sigebert im Zusammenhang der Luxemburger Familie vorkommt und
auf Siegfried I. von Luxemburg zu beziehen sei (Wampach, Urkunden- und
Quellenbuch I Seite 193-197 nr. 156), wobei indes schon vom Herausgeber
(Seite 196 Anm. 9) eine "Verschreibung", keine "Sonderform", hierfür
verantwortlich gemacht wird; vgl. dazu auch Hlawitschka, Siegfried I. von
Luxemburg Seite 54 Anm. 6. Schließlich meint er noch - über
einen Verweis auf seine Anm. 94 -, die Gemahlin Graf Heinrichs von Stade
bzw. vom Moswidigau, Judith, mit Uda, der offenbar jung verstorbenen Tochter
des dux Cono de Beckilnheim (vgl. oben Seite 31 Anm. 14, 16 und
Seite 34 Anm. 29), gleichsetzen zu dürfen, was wiederum nur seinem
System entspringt und durch keinen Quellenbeleg abgesichert ist, jedoch
widerlegt werden kann (vgl. oben Seite 34 Anm. 29).].
Doch was sagt Jackman zu Elisina (Solesino),
dem oberitalienischen Dosgut Imizas? Die Relevanz meines
Hinweises auf Solesino für die Herkunft der Imiza-Mutter möchte
er mit der Bemerkung konterkarieren, mir scheine "nicht bewußt zu
sein, daß Mathilde Uhlirz ... des Grafen Siegfried von Luxemburg
'um die Sache der ersten OTTONEN in
Italien besondere Verdienste' hervorhebt". Die LUXEMBURGER
als Angehörige des ehemaligen lotharingischen Mittelreiches häten
"genügend Möglichkeiten" gehabt, "italienische Besitztümer
zu erwerben" [33 Jackman, Eherecht Seite 168 Anm. 32, mit Verweis
auf Mathilde Uhlirz, Die ersten Grafen von Luxemburg, in: DA 12 (1955)
Seite 36-51, besonders Seite 41 mit Anm. 36.]. - Aber gibt es denn auch
nur den geringsten Anhaltspunkt dafür, daß die LUXEMBURGER,
die zweifellos, wie viele andere Adlige auch, an mehreren Italienzügen
der OTTONEN teilnahmen und auch mit
HEINRICH II. bestens vertraut waren,
für ihre Dienste mit Gütern in Italien entlohnt worden? Auch
Jackman kennt keinen! Besonders für Friedrich vom Moselgau,
den Vater der WELFEN-Gemahlin Imiza,
ist nicht einmal eine einzige Teilnahme an einem Italienzug bekannt, wenngleich
wahrscheinlich. Die Zubringung Elisinas (Solesinos),
eines "ganzen Besitz-Komplexes, zu dem sicher Este und Solesino ..." gehörten
[34 Baaken, Elisina Seite 90. - Hierzu vgl. auch Katrin Baaken,
Zwischen Augsburg und Venedig. Versuche der Welfen zur Sicherung von Herrschaft
und Profit, in: Rainer Loose und Sönke Lorenz (Hg.), König, Kirche,
Adel. Herrschaftsstrukturen im mittleren Alpenraum und angrenzenden Gebieten
(6.-13. Jahrhundert), Lana/Südtirol 1999, Seite 207-228, besonders
Seite 208-214.], durch Imiza an Welf II. muß aber erklärt
werden! Elisina (Solesino) war zudem kein Königsgut,
sondern ganz offensichtlich adliger Eigenbesitz; wird es doch auch in einer
Urkundenfälschung des 11. Jahrhunderts, die sich als Libellverleihung
der Ravennater Kirche San Vitale an den Markgrafen Amelrich II. und seine
Frau Franca vom 3. Mai 903 ausgibt, genannt [35 Ludovico Antonio
Muratori, Antiquitates Italiae III, Mailand 1740, Spalte 144: ... et in
fundo Soresini sortes decem; Storia di Ravenna II,1: Dall'eta bizantina
all'eta ottoniana, ed. Antonio Carile, Ravenna 1991, Seite 426 nr. 83;
zum Nachweis der Fälschung vgl. Eduard Hawitschka, Franken, Alemannen,
Bayern und Burgunder in Oberitalien Seite 126f. mit Anm. 9.]. Aus der nähren
Verwandtschaft dieser Familie - die bekannte urkundlich: lege Salica
vivere visi sumus - dürfte Imizas Mutter doch wohl gestammt
haben [36 Vgl. dazu schon Hlawitschka, Thronwechsel Seite 198 Anm.
163. Zum salfränkischen Rechtsbekenntnis Markgraf Amalrichs II. vgl.
Hlawitschka, Franken Seite 126ff.].
Eine Auffälligkeit ist in diesem Zusammenhang gewiß
beachtenswert: Imiza wird in den WELFEN-Quellen
als de gente Salica bezeichnet [37 Vgl. oben Seite 81 Anm.
18.]. Der Hinweis auf Abstammung aus der gens salica ist in den
nordalpinen Bereichen des hochmittelalterlichen Imperiums nicht eben häufig
anzutreffen.
Sollte da nicht die Kennzeichnung Imizas aus der
von ihrer oberitalienischen Mutter herstammenden Gewohnheit auf
sie übergegangen sein? Für die Familie ihres Vaters Friedrich,
die LUXEMBURGER, wie auch für
die Heriberts von der Wetterau (aus der nach der Rekonstruktion Wolfs und
Jackmans Imizas Mutter (NN) hervorgegangen sein soll), ist
der Usus, ein Stammesrechtsbekenntnis anzuführen, jedenfalls völlig
fremd [40 Jackman, Eherecht Seite 166f., meint, daß "die salische
Verwandtschaft" die sich in der Kennzeichnung Imizas als de gente Salica
de castro Glizperch zu erkennen gäbe, "auch auf die KONRADINER
hindeutet", also die KONRADINER mit
der mit Kaiser KONRAD II. beginnenden
SALIER-Dynastie verbinde. Und Seite
167 Anm. 28, betont er: "der salische Zusammenhang
weist zunächst auf die Verwandtschaft zwischen dem salischen
Herzog Konrad dem Roten (+ 955) und dem eberhardinischen Zweig der KONRADINER
hin": Er dokumentiere sich darin, "daß Konrad der Rote der Schwestersohn
des KONRADINERS Konrad Kurzbold war";
das sei zwar "nicht völlig bewiesen, steht aber ziemlich fest". Zur
Begründung möchte er - außer einigen nicht stichhaltigen
Argumenten in seinem KONRADINER-Buch
Seite 229-231 - anführen, "daß Konrad Kurzbold ein sogenannter
regius gener war: Ekkehard IV.,Casus Sancti Galli, hg. und übersetzt
von Hans F. Haefele, Darmstadt 19890, Seite 112, was ohne den erwähnten
salisch-konradinischen
Zusammenhang nicht leicht verständlich wäre." Daß
Verwandtschaftsverbindungen zwischen den KONRADINERN
und den SALIERN bestanden, ist unbestritten
(vgl. Hlawitschka, Kuno und Richlind Seite 36 und 40, ND Seite 457 und
460, auch oben Tafel auf Seite 16/17), doch ein regius gener (königlicher
Schwager oder Schwiegersohn) war Konrad Kurzbold nicht, lediglich "ein
Mann königlichen Geschlechts", wie schon Haefele (Seite 113) den Passus
Chuono quidam regii generis, Churzibolt a brevitate cognominatus übersetzte.
Konrad Kurzbold war ja ein Vetter König KONRADS
I. Jackman hat hier also, indem er vom regius gener spricht,
das zugrundeliegende Substantiv genus, -eris n. (Geschklecht, Abkunft)
mit gener, -eri m. (Schwager, Schwiegersohn) verwechselt oder -
da er doch die angeführte Übersetzung Haefeles mitzitiert - den
Unterschied bewußt mißachtet. - Daß das für Imiza
kennzeichnende de gente Salica eine Herkunftsgemeinschaft
von LUXEMBURGERN und SALIERN
oder auch KONRADINERN ausdrücke,
ist jedenfalls ganz abwegig.]. Andererseits ist aber wiederum höchst
auffällig, daß sich bei fast allen der nur wenigen, seinerzeit
nördlich der Alpen mit der gens Salica in Beziehung gebrachten
Zerugnisse ein italienischer Hintergrund feststellen läßt. Das
bestätigt gleichsam die Richtigkeit unseres Erklärungsweges.
- So gibt es also genügend Anhaltspunkte in den Quellen, die für
eine oberitalienische Herkunft der Mutter Imizas sprechen. Das heißt
aber, daß Welf II. und Imiza nicht in der von Wolf
und Jackman angenommenen 3:3 Nahehe lebten.