Hermann von Reichenau: Seite 662,664,670,684
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"Chronicon." in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI

1025. Aufruhr und große Zwietracht erhob sich gegen König Konrad von seinem Vetter Konrad und seinem Stiefsohn Herzog Ernst von Alamannien sowie von Graf Welf aus schwäbischem Stamm [182
Aus dem Geschlecht der WELFEN.] und vielen anderen.
1027. König KONRAD feierte den Geburtstag des Herrn in Ivrea und rückte dann weiter vor; er nahm die Unterwerfung Luccas und des Markgrafen Reginher entgegen und wurde, nach Rom gelangt, von Papst Johannes am heiligen Ostertag zum Kaiser gekrönt. Er kehrte zurück, nachdem er ganz Italien unterworfen hatte, und hielt in Alamannien bei Ulm einen Tag; dort empfing er unter anderen seinen Stiefsohn Herzog Ernst und Graf Welf, die zur Unterwerfung kamen, und verwies sie für einige Zeit in die Verbannung. Kiburg, die Burg des noch Widerstand leistenden Grafen Werner, und einige andere Burgen Aufständischer wurden eingenommen. Auch sein Vetter Konrad ergab sich dem Kaiser, wird aber nichtsdestoweniger in Verbannung geschickt. Bischof Werner von Straßburg wird vom Kaiser als Gesandter nach Konstantinopel geschickt; und als er dort im folgenden Jahr gestorben war, bekam er Wilhelm als Nachfolger. Hildegard wird Äbtissin in Buchau.
1036. Erzbischof Pilgrim von Köln verschied, und ihm folgte Hermann, ein Enkel Kaiser OTTOS II. von seiner Tochter [215 Hermann II. (1036-1055) war ein Sohn Pfalzgraf Ezzos und der Mathilde, Tochter OTTOS II.]. Bischof Gebhard II. von Regensburg starb am 15. Februar. An seiner Stelle wird Gebhard IIII., ein Bruder Kaiser KONRADS von seiner Mutter Adelheid, zum Bischof ordiniert. König HEINRICH, des Kaisers Sohn, hielt in Nimwegen königliches Beilager mit Gunhild, der Tochter Knuts, des Königs der Dänen und Engländer. Konrad, der Vetter des Kaisers, erhielt das Herzogtum seines Vaters in Kärnten und Istrien, das Adalbero gehabt hatte, vom Kaiser zurück. Desgleichen erhielt Herzog Hermann von Alamannien die Mark seines Schwiegervaters Manfred [219 Manfred II. von Turin war 1034 oder 1035 gestorben. Seine älteste Tochter heiratete nach seinem Tod Hermann von Schwaben.] in Italien vom Kaiser. Die Liutizer Slawen wurden dem Kaiser zinspflichtig. Als Burkhard, der Erzbischof oder vielmehr Tyrann von Lyon, der ein gottloser Kirchenräuber und blutschänderischer Ehebrecher war, Udalrich, den Sohn Seligers, mit Krieg überzog, wird er von ihm besiegt und gefangen und zum Kaiser geführt; von dem wird er in Eisen gelegt und eingekerkert, und er wird viele Jahre in Banden gehalten. Der Kaiser zieht im Winter nach Italien. Nonnen wurden von Frau Irmgard, der Witwe Graf Welfs, in Altdorf statt der Weltgeistlichen versammelt.
1047. In dieser Zeit erhob er den Grafen Welf aus schwäbischem Stamm, den Sohn des ehemaligen Grafen Welf, zum Herzog von Kärnten [277 Welf III. 1047-1055.]. Auch setzte er dessen Oheim Adalbero, den Bruder der Herzöge Heinrich und Friedrich [278 Die Mutter des jüngeren Welf war eine Schwester Adalberos und der Herzöge Heinrich von Baiern und Friedrich von Nieder-Lothringen aus dem luxemburgischen Grafenhaus. Bischof Dietrich II. von Metz 1006-1047. Adalbero III. 1047-1072.], zum Bischof der Kirche von Metz ein, als Nachfolger Dietrichs, der kurz zuvor gestorben war. Nachdem Erzbischof Poppo in diesen Tagen gestorben war, erhob er weiter den Propst Eberhard von Worms zum Erzbischof der Stadt Trier.