Kunigunde (Chuniza) von Altdorf         Markgräfin von Este
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um 1005/10-31.3. um 1050
                   (31.3. vor 1055)
 

Einzige Tochter des Grafen Welf II. von Altdorf und der Irmengard (Imiza) von Luxemburg, Tochter von Graf Friedrich
 

Brandenburg Erich: Tafel 3 Seite 7
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"Die Nachkommen Karls des Großen"

X. 34. KUNIGUNDE (KUNIZA)
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* ca. 1020, + 31. III. vor 1055

Gemahl:
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ca. 1035 Azzo (Albert) II. Markgraf von Este
                      + 1097

Anmerkungen: Seite 134
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X. 34. Kunigunde (Kuniza)

Curschmann 37.



Thiele, Andreas: Tafel 29
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

KUNIGUNDE
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    + vor 1055

  oo um 1035
       ADALBERT AZZO II. D'ESTE
      * um 997, + 1097



Schwennicke Detlev: Tafel 17
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

KUNIZZA
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    + 31.III vor 1055

oo um 1035
     ALBERTO AZZO II. Graf von Luni, Tortona und Mailand (ESTE)
               + 1097

Begraben: Kloster Vangadizza



Heine Alexander (Hg.): Seite 26
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"Geschichte der Welfen"

8. Kapitel Genealogie der Welfen

Dieser zeugte eine Tochter Cuniza, welche der Markgraf Ezzo mit dem Hof Elisina als Mitgift zur Gemahlin erhielt und mit der Welf erzeugte.

10. Kapitel Geschichte der Welfen

Er zeugte auch eine Tochter namens Kuniza, welche Azzo, ein sehr reicher Markgraf von Italien, mit der Mitgabe des Hofes Elisina zur Gemahlin nahm, und mit welcher er denselben Welf zeugte, den zukünftigen Erben und Herrn unseres ganzen Landes, von welchem an geeigneter Stelle die Rede sein wird.

Annalista Saxo:
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"Reichschronik"

Das Jahr 1126.

Herzog Heinrich von Baiern und seine Gemahlin Wulfhild, die Tochter des Sachsenherzogs Magnus, starben. Dieser Heinrich war der Sohn des Herzogs Welf und ein Bruder Welfs des Jüngern, mit deren Abkunft es sich also verhält. Zur Zeit des Kaisers Lodowich des Frommen, des Sohnes
Karls des Großen, gab es unter den Fürsten Baierns einen, der doppelnamig war, denn er wurde sowohl Eticho als Welf genannt; dieses Mannes Tochter Judith nahm Lodowich selbst nach dem Tode der Kaiserin Irmingard zur Ehe und zeugte mit ihr den Kaiser Karl den Kahlen, unter dessen Kindern und Enkeln in langer Reihe das Reich der Franken blühte. Sein Großvater, der erwähnte Eticho oder Welf, war ein Fürst von besonderer Freiheit, der niemals für ein Lehen sich der Hoheit eines Andern, auch nicht des Kaisers selbst, unterworfen hat und eben dies seinem Sohne Namens Heinrich anbefahl, daß er sich niemals der Hoheit eines Andern unterwerfen sollte. Der Sohn aber, welcher diese Vorschrift für unvortheilhaft hielt, unterwarf sich auf Zureden seiner Schwester, der Kaiserin Judith, der Hoheit des Kaisers unter der Bedingung, daß er ihm im Lande seiner Gemahlin soviel an Gütern verleihen sollte, wieviel er in der Mittagszeit mit seinem Pfluge umgehen könnte. Da nun der Vater diese That des Sohnes der wunderbaren Ungleichheit ihres Charakters gemäß sehr übel nahm, ging er aus Baiern fort und verbrachte den Rest seines Lebens im Gebirgslande in einem kleinen Gebiete bei dem Walde, der Scerenzerewald heißt, mit zwölf Großen, welche ihm mehr als die Andern anhingen, indemer den Weg, auf welchem er gekommen war, versperrte, und seitdem hat weder er den Sohn, noch der Sohn ihn gesehen. Der Sohn aber hat die ihm versprochenen Güter durch seine Schlauheit also erworben. Er ließ sich nämlich einen goldenen Pflug machen und verbarg ihn bei sich; dann ritt er während der Mittagszeit, als der Kaiser schlief, mit auf dem Wege aufgestellten Pferden eilig im Kreise um die schon erwähnten Güter herum, und als alle Pferde müde geworden waren, stieg er auf eine zufällig vorgefundene Stute und versuchte einen dazwischenliegenden Berg auch noch hinzuzufügen; da aber die Stute stehen  blieb und ihn nicht zu ersteigen vermochte, hörte er hier auf.
Daraus ist diesen Fürsten von Ravanesburg die Sitte  erwachsen, daß keiner von ihnen bis jetzt wegen irgend eines Nothfalls auf eine Stute steigt, und von jenem Ereignisse wird dieser Berg bis heute Merenberg genannt. Inzwischen erhob sich der Kaiser Lodowich vom Schlafe und Heinrich stellte sich ihm mit seinem Pfluge dar, bittend, daß er sein Versprechen erfüllen und durch sein kaiserliches Gebot bekräftigen möchte. Obwohl er nun eine Weile zürnte, daß er so schlau überlistet worden, gedachte er dennoch seines Versprechens und übergab ihm alles, was er umgangen hatte, indem er es
vollständig ankaufte; und seit dieser Zeit nahmen diese Fürsten von der Feste Ravanesburg, welche mit ihrer Umgebung in ihren Besitz kam, den Namen an, während sie vorher nach einem Dorfe Altorp geheißen wurden. Aus diesem Geschlechte entstammten im Laufe der Zeiten drei Brüder: Rodolf, Eticho oder Welf und Konrad, welche zur Zeit des Königs Heinrich, des Vaters Otto's des Großen, lebten. - Von diesen hat Konrad die Konstanzer Kirche geleitet und ist mit dem Augsburger Bischofe, dem heiligen Othelrich, durch Klugheit und Heiligkeit des Lebens berühmt geworden. Rodolf zeugte den Grafen Welf, Welf zeugte Kuniza, Kuniza heirathete den Markgrafen Azo von Langobardien von den Schlössern Kalun und Estin, welche in Langobardien gelegen sind, und gebar ihm Welf den Aeltern. Dieser führte zuerst eine Frau Namens Ethilinde heim, die Tochter des Herzogs Otto von Baiern, eines Mannes von sächsischem Stamme und von ebenso hohem Range als Adel, so daß er die Zuversicht hatte, gegen den Kaiser Heinrich dieses Namens den Vierten sich zu empören. Der Kaiser jedoch beraubte ihn, den freilich ungerecht Unterdrückten, des Herzogthums und setzte ihm seinen Schwiegersohn, den erwähnten Welf, zum Nachfolger. Welf hat darauf, ich weiß nicht aus welchem Grunde, jene Ethilinde verstoßen und die Witwe des Angelnherzogs Harald, Namens Judith,  geheirathet, und mit ihr zeugte er zwei Söhne, nämlich Herzog Welf den Jüngern und diesen Heinrich, von dem wir jetzt sprechen. Welf, der ältere von beiden, heirathete jene sehr mächtige Machtild von Langobardien und starb kinderlos, und hinterließ das Herzogthum dem Bruder Heinrich. Als dieser Heinrich von hochbejahrten Leuten das hörte, was oben von dem ersten Eticho erzählt worden ist, kam er in das Gebirgsland, in welchem derselbe vom Sohne sich trennend gewohnt hatte, woselbst er auch begraben worden war, um nachzuforschen, und ließ das Grab desselben und derjenigen, welche bei ihm begraben waren, öffnen, und da er die Wahrheit bestätigt fand, ließ er am selbigen Orte über den Gebeinen jener Leute eine Kirche erbauen. In seiner Gegenwart wurde auch der Leib des eben erwähnten heiligen Konrad aus dem Grabe erhoben, welchen Gott damals und früher durch viele Wunder verherrlicht hatte; aus Liebe zu diesem und um seiner Ehre willen hat der Herzog große Geschenke an Landgütern und  Dienstleuten beiderlei Geschlechts der Konstanzer Kirche an diesem Tage gemacht und durch solch Unterpfand sich deutlich als Verwandten eines so großen Mannes bewiesen. Dieser zeugte mit der vorerwähnten Wulfild zwei Söhne, Herzog Heinrich von Sachsen und Baiern und Welf, und vier Töchter, von denen an einer andern Stelle geredet worden ist.

Schneidmüller Bernd: Seite 120,123
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"Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung."

Solche Herkunft und Verwandtschaft zeichneten ein adliges Haus aus. Nach der kaiserlichen Tante wurde auch die Tochter aus der Ehe Welfs mit Irmentruds/Imiza als Kuniza (= Kunigunde) benannt.
Kuniza, die Tochter Welfs II. und Irmentruds/Imiza, wurde mit dem Markgrafen Albert Azzo II. aus der berühmten Linie der OTBERTINER vermählt.
 
 
 
 

um 1035
  oo Albert Azzo II. Markgraf von Este
       um 997-   1097
 
 
 
 

Kinder:

  Welf IV. (I.)
  1030/40-9.11.1101
 
 
 
 

Literatur:
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Annalista Saxo: Reichschronik a. 1126 - Boshof Egon: Die Salier. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1987 Seite 79,150 - Goez Elke: Beatrix von Canossa und Tuszien. Eine Untersuchung zur Geschichte des 11. Jahrhunderts, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995, Seite 134 - Heine Alexander (Hg.): Geschichte der Welfen. Phaidon Verlag GmbH Essen Seite 26 - Hlawitschka, Eduard: Konradiner-Genealogie, unstatthafte Verwandtenehen und spätottonisch-frühsalische Thronbesetzungspraxis. Ein Rückblick auf 25 Jahre Forschungsdisput. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2003 Seite 16,82 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 166,169 - Jehl, Rainer: Welf VI., Wissenschaftliches Kolloquium zum 800. Todesjahr vom 5. bis 8. Oktober 1991 im Schwäbischen Bildungszentrum Irse, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995, Seite 17,18 - Schmid Karl: Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1983, Seite 449 - Schneidmüller Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 30,120,123,128,135- Schnith Karl: Frauen des Mittelalters in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1997 Seite 165,168- Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990 Seite 210 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 17 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 29 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Puset Regensburg 1999, Seite 107 -