Sohn des Grafen Eticho I. im Ammergau und der Adellinde
von Babenberg, Tochter von Markgraf Heinrich I.
Thiele, Andreas: Tafel 28
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band I, Teilband 1"
BERENGAR
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+ 902 (gefallen)
Die Brüder fallen beim Versuch, die Schwester aus
dem Kloster zu entführen, um sie zu verheiraten.
902. Die Ungarn greifen die Mährer an, werden in einem treffen besiegt und wenden sich zur Flucht. Im selben Jahr werden Beringer, Reginolf und Gerhard, leibliche Brüder edler Abkunft, Söhne des Grafen Ato und der Adelinde, von Feinden umringt und erschlagen, nicht weit von dem Nonnenkloster Buchau [1 903-904] im alamannischen Erichgau, das ihre Mutter um diese Zeit in frommem Eifer zur Ehre der heiligen Märtyrer Cornelius und Cyprian erbaut hatte; das geschah, als sie ihre Schwester, die Nonne war, heimlich von dort entführten, um sie zu vermählen; sie wurden von ihrer Mutter bei dem Kloster begraben. Dort wurde nach ihrem glücklichen Ende auch diese selbst beigesetzt, die sich nach ihrer Rückkehr von der Wallfahrt nach Jerusalem unsd anderen heiligen Orten ganz dem göttlichen Dienst und der Sorge für das Seelenheil gewidmet hatte; vorher war noch ihre gleichnamige Tochter, die Nonne war, daselbst als Äbtissin eingesetzt worden.
Schmid Karl: Seite 472,572
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"Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im
Mittelalter"
Andererseits hat man für die Daterung der im Liber
vitae von Remiremont überlieferten Konventsliste des Abtes Lantbert
einen sicheren Anhaltspunkt: Die gleichfalls von einer Hand geschrieben
Namenreihe bringt am Anfang der zweiten Kolumne eine Laiengruppe, die sich
eindeutig als die aus anderen Quellen bekannten´Familie des Grafen
Ato und seiner Gemahlin Adallind zu erkennen gibt. Drei Söhne
Atos
und
Adallinds,
Beringer,
Reginolf
und
Gerhard, versuchten - nach Hermann dem Lahmen im Jahr 902, nach
den Annales Alamannici 903 - ihre Schwester Adallind aus dem Stift
Buchau zu entführen. Sie wurden dabei erschlagen. Da die jüngere
Adallind zu diesem Zeitpunkt wohl nicht älter als 25 Jahre gewesen
sein wird, ist die Liste von Remiremont, die den Namen der jüngeren
Adallind enthält, in die Zeit zwischen 880 und 890 zu datieren.
In dieser Konventsliste sind es nicht die Männernamen,
die zunächst befremden, sondern die Namen von Frauen, da wir ja einen
Mönchskonvent vor uns haben. Mitten in der Liste tauchen sie auf:Adallind,
Adallind.
Zu ihnen gehören die beiden davor sowie wenigstens die beiden danach
stehenden Männernamen. Die Namenfolge
Ato,
Ato,
Adallind,
Adallind,
Peringer,
Kerhart
ist nicht von Schienener Mönchen, sondern von Laien. Über die
Personen, die diese Namen trugen, berichtet Hermann der Lahme zum Jahre
902 folgendes: Beringer, Reginolf et Gerhard,
nobiles germani fratres, filii Atonis comitis et Adellindae,
seien nicht weit vom Frauenkloster Buchau im Eritgau von Feinden überfallen
und erschlagen worden, als sie ihre Schwester Adallind, um
sie zu vermählen, heimlich aus dem von ihrer Mutter erbauten Kloster
entführten. Die Mutter habe ihre getöteten Söhne im Bereich
des Klosters beisetzen lassen, wo sie später selbst bestattet worden
sei, nachdem sie ihre Tochter Adallind als Äbtissin in Buchau
eingesetzt und eine Wallfahrt ins Heilige Land gemacht habe. Diese Geschichte,
in der die inmitten der Mönche von Schienen genannten Angehörigen
der Familie des Grafen Ato vorkommen - die Mutter Adallind,
die Tochter Adallind und die Söhne
Beringer und Kerhart
- erspart uns einen umständlichen Identifizierungsbeweis.
Literatur:
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Hermann von Reichenau: Chronicon. in: Ausgewählte
Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI Seite 628 - Schmid
Karl: Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter.
Ausgewählte Beiträge. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1983 Seite
472,572 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln
zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag
Frankfurt/Main 1993 -