Tochter des Markgrafen
Manfred II. Odelrich von Turin und der
Bertha
d'Este, Tochter von Markgraf Otbert II., Schwester der Markgräfin
Adelheid von Turin
Thiele, Andreas: Tafel 395
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und
Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"
IRMGARD
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+ 1078
1. oo 1036
OTTO II. VON SCHWEINFURT HERZOG VON SCHWABEN
+ 1057
2. oo 1058
EKBERT I. MARKGRAF VON MEISSEN
+ 1068
Das Jahr 1068.
1068 feierte der König nach noch nicht völlig erlangter Genesung die Geburt des Herrn zu Goslar. Hier trennte sich von ihm nach beendigten Festtagen der Markgraf Egbert, und als er in die Heimat zurückgekehrt war, ergriff ihn ein mäßiges Fieber, welches seinem Leben ein Ziel setzte. Die Markgrafschaft aber hatte er, noch lebend, seinem Sohne, einem Kinde vom zartesten Alter, erworben, das ihm die Witwe des Herzogs Otto von Swinefurt geboren, welcher er jedoch selbst wenige Tage vorher, ehe er die Welt verließ, einen Scheidebrief zu schreiben gedachte, um wider die Gesetze und kanonischen Verordnungen mit der Witwe des Markgrafen Otto sich ehelich zu verbinden, weil diese schöner von Gestalt und seinen verwilderten Sitten angemessener zu sein schien; aber der zu rechter Zeit dazwischen tretende Tod hinderte sein gottloses Vorhaben.
Ravenger, Patriarch von Aquileja, starb; ihm folgte der Kanzler Sigehard, und an dessen Stelle als Kanzler trat Bibo.
[Die Kirche des heiligen Petrus auf dem Berge brannte ab den 14. November.]
Black-Veldtrup Mechthild: Seite 239
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"Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien."
Auch in Bayern erhob die Kaiserin Agnes, wie in Schwaben, einem dem salischen Haus verschwägerten Mann zum Herzog: War RUDOLF der zukünftige Mann ihrer Tochter Mathilde gewesen, entschied sie sich mit Otto von Northeim [Otto war mit Irmgard (Immula), einer Schwester von Berthas Mutter Adelheid, verheiratet. Lange begründet die Wahl Ottos ohne Quellenbelege mit seiner angeblichen Ehe mit der EZZONIN Richenza, einer Verwandten der OTTONEN, die auch Isenburg angibt.] für einen Verwandten ihrer zukünftigen Schwiegertochter Bertha [Persönlicher Einwurf: Königin Bertha war nicht Irmgards Schwiegertochter, sondern die Tochter ihrer Schwester Adelheid, also ihre Nichte].
Ich halte eine Ehe mit Otto von Northeim für nicht möglich!
Fenske Lutz: Seite 35,74 A 267
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"Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen
Sachsen"
Noch kurz vor seinem überraschenden Tode habe sich
der BRUNONE Markgraf Ekbert I. 1067 von seiner Gemahlin Irmingard
trennen wollen, um sich mit Adela von Löwen, die Witwe des Markgrafen
Otto von Meißen, verheiraten zu können.
Hinter ihrem politisch unselbständigen jungen Sohn
Ekbert
II. müssen andere Personen gestanden haben, die stellvertretend
für ihn seine Handlungsfähigkeit ermöglichten. Es liegt
nahe, dabei zunächst an seine Mutter Irmingard,
Tochter des Markgrafen Meginfried von Turin und der Bertha
von Este, zu denken. Nach dem Tode
ihres ersten Gatten, Ottos von Schweinfurt, des Markgrafen vom bayerischen
Nordgau und späteren Herzogs von Schwaben, war sie mit dem BRUNONENEkbert
eine
zweite Ehe eingegangen. Als Ekbert
starb, zog sich Irmingard
vermutlich jedoch nach Italien zurück. Hier ist sie zwischen
1077 und April 1078 gestorben. Vgl. H. Bresslau, Jbb. unter Konrad
II. 1, 1879, S. 378.
Rockrohr Paul:
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"Die letzten Brunonen"
Ekberts Ländergier war durch diesen neuen Erwerb (Mark Meißen) nicht befriedigt worden, ja dieser gab ihm nur den Anstoß zu neuen Plänen. Um nämlich sich im Besitze seines Lehens noch mehr zu sichern und namentlich die reichen Allodien seines Vorgängers und die zahlreichen Lehen, die dieser von verschiedenen Herren getragen hatte, zu gewinnen, fasste er den Entschluss, seine Gattin, die ihm zwei Kinder, Ekbert und Gertrud, geboren, zu verstoßen und Ottos Witwe Adelheid zu heiraten. Dass Adelheid an Formschönheit seine Gemahlin weit übertraf und ihm selbst, dem tatendurstigen, tollkühnen Manne, geistesverwandter erschien, mochte ihm die neue Heirat bedeutend angenehmer erscheinen lassen, wenn auch dieser Umstand sicherlich nicht der Hauptgrund war, wie Floto im Anschluss an Lambert meint. Auch scheint sich Ekbert in bezug auf den Reichtum und die Mitgift seiner Gemahlin Irmingard sehr getäuscht zu haben; wenigstens können wir nirgends nachweisen, dass Irmgards Kinder, weder aus der Ehe mit Otto von Schweinfurt noch aus der mit Ekbert irgend einen Teil ihrer Erbschaft erhalten haben [Dafür spricht auch, dass sie 1073 in Italien über einen Teil ihres Erbgutes verfügt, ohne ihrer Kinder zu gedenken.], während doch HEINRICH IV. durch seine Vermählung mit Bertha in den Diözesen von Turin und Asti eine Menge Pfalzservitien erhielt. Es ist darum anzunehmen, dass Ekbert nicht so über das Erbgut seiner Gemahlin verfügen konnte, wie er wollte, selbst dann nicht, als er von ihr einen Sohn und Erben besaß, und dass dieser Umstand nicht wenig dazu beitrug, sich von Irmgard zu trennen: Politik hatte ihn mit ihr verbunden, Politik bewog ihn auch, sich nach fast 10-jähriger Ehe wieder von ihr zu trennen.
Bresslau Harry: Band I Seite 378
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"Jahrbücher der deutschen Geschichte unter Konrad
II."
Eine offenbar jüngere Schwester Adelheids ist dann Irmgard oder Immula, die sich Annal. Saxo 1036 mit Otto von Schweinfurt vermählte und nach dessen Tode den Markgrafen Ekbert von Meißen aus dem Hause BRAUNSCHWEIG heiratete (Annal. Saxo 1067,1068) Wir wissen, dass letzterer noch kurz vor seinem 1068 erfolgten Tode an eine Scheidung von seiner Gemahlin, die ihm einen Sohn, Ekbert II., geboren hatte, dachte, und dass nur sein frühes Ende die Ausführung dieses Planes verhinderte (Lamb. Hersfeld 1068). Irmgard scheint sich danach zunächst an den Hof ihrer Schwiegertochter, der Königin Bertha, begeben zu haben, in deren Begleitung sie 1071 erwähnt wird (Ann. Saxo 1071); bald nachher muß sie aber nach Italien zurückgekehrt sein. Schon 1073 verfügt sie hier über einen Teil ihres Erbgutes; bereits am 29. April war sie tot. Ihre Erbschaft scheint dann an Adelheid übergegangen zu sein; wir haben wenigstens keinen Anhalt dafür, dass die zahlreichen Nachkommen aus ihren beiden deutschen Ehen Teile von derselben erhalten hätten.
Hellmann S.: Seite 21
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"Die Grafen von Savoyen" (1900)
Zunächst heiratete Adelheids Schwester Irmgard oder Immula, deren Gemahl Otto von Schweinfurt im September 1057 verschieden war, den Grafen Ekbert von Braunschweig, einen nahen Verwandten des königlichen Hauses.
Böttger H.: Seite 182-184
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"Geschichte der Brunonen-Welfen vom Urbeginne derselben
in Hochasien der Wiege des Menschengeschlechts bis Herzog Heinrich den
Löwen."
Egbert I. war vermählt mit Irmingard,
einer Tochter des Markgrafen Meginfried von Suasa (starb um 1036)
und Witwe des Markgrafen Otto von Schweinfurt, Herzogs in Alemannien,
und auch durch diese Ehe dem König HEINRICH
IV. verwandt geworden.
Egbert I. verließ Goslar, nachdem ihm in
jener unzurechnungsfähigen, weil geistesverwirrten Nacht der König
das Versprechen abgenommen hatte, seiner Gemahlin Irmengard einen
Scheidebrief zu geben, nach dem Festtagen des Weihnachtsfestes 1067. Als
ihn, in Braunschweig angelangt, vonden Armen seiner ihm treu ergebenen,
innigst geliebten Irmengard umschlungen, der Liebreiz und das Lächeln
seines und ihres etwa achtjährigen Sohnes vergessen ließ, was
während seiner Trennung von ihnen er im Hofleben ertragen hatte; als
ihm so das volle häusliche Glück entgegenstrahlte, da entbrannte
das dem König in jener Nacht gegebene Wort, durch welches er dieses
Glück zerstören, sein teures Weib entehren, seinem geliebten
Kinde die sorgsame Mutter rauben sollte, voll bittrer Reue in ihm, dem
leicht Erkrankten; eine immer zunehmende Fieberglut, die seinen Lebenshauch
erstickte. Er starb am 8. Januar 1068. Er hinterließ, außer
dem einzigen Sohn Egbert, auch eine einzige Tochter Gertrud.
Seine Witwe lebte noch im Jahr 1071; sie war damals mit ihrer Schwestertochter
Bertha,
der Königin und der Schwester des Königs, der Quedlinburger
Äbtissin Adelheid, in Halberstadt.
Posse, Otto: Seite 115,158-160
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"Die Markgrafen von Meissen und das Haus Wettin bis zu
Konrad dem Grossen."
Zwar wurde Berthold
nach Herzog
Konrads Tode (1058) mit Kärnten entschädigt, aber auch
Ekbert scheint sein Auge auf das Herzogtum Schwaben geworfen zu
haben. Nach dem Hinscheiden
Ottos von Schweinfurt hatte er
sich mit dessen Witwe Irmingard
vermählt und glaubte daraufhin
wohl Ansprüche auf das Herzogtum erheben zu können.
Wohl dem Einflusse Annos von Köln und seiner nahen
Verwandtschaft mit dem Könige, die durch die Vermählung HEINRICHS
- Ekberts Gemahlin Irmingard war eine Schwester der Mutter
der Königin Bertha - noch enger
geknüpft wurde [15 Ann. Saxo a. 1067, SS. 6. 695.], hatte es
Ekbert zu danken, daß ihm HEINRICH nach
dem Tode Ottos die Markgrafschaft Meißen übertrug (1067).
Schon war Ekbert im Begriff, seine Gemahlin Irmingard
zu
verstoßen, um sich mit Adela, der reichen Witwe seines Vorgängers
zu vermählen, weil, wie Lambert sagt, diese interessanter, schön
und hochfahrenden Sinnes war [18 Lamberti Ann. a. 1068. SS 5, 173.],
da wurde Ekbert plötzlich vom Fieber ergriffen und bereits
am 2. Januar 1068 erfolgte sein Tod.
Rockrohr, Paul: Seite 177-178
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"Ekbert II. Markgraf von Meißen"
Da Ekbert noch in zu jugendlichem Alter stand,
so leitete jedenfalls seine Mutter Irmgard im Verein mit den Vertrauten
ihres verstorbenen Gemahls die Regierung. Irmgard wird sich zu ihrer
Schwestertochter Bertha, der Gemahlin
König HEINRICHS IV. begeben haben, in deren Begleitung
sie im Jahre 1071 im Juni erwähnt wird [4 Ann. Saxo 1071 (Mon.
Germ. SS VI, 698.].
Urkundlich erwähnt finden wir unseren Ekbert
als marchio in einer Urkunde vom 4. Dezember 1069 sowie in der
schon erwähnten vom 11. Dezember 1071, in welcher HEINRICH
und seine Gemahlin Bertha zum Seelenheil
Ekberts mehrerer Güter stiften. Vielleicht war schon damals
Ekberts Mutter nicht mehr am Hofe, da eine solche Urkunde, wenn
man die letzten Pläne Ekberts I. erwägt, sie immerhin
schmerzlich hätte berühren müssen, und namentlich ihre Nichte
Bertha schwerlich in ihrer Gegenwart
als Fürsprecherin fungiert hätte. Bestimmt sehen wir sie bereits
1073 in Italien, wo sie über einen Teil ihres Erbgutes verfügt
[8 Terraneo, La Principessa Adelaide, II, 321. Die letzte Urkunde,
die wir von Ekberts Mutter kennen, ist vom Dezember 1077 (das. Seite
328); bereits am 29. April 1078 weilte sie nicht mehr unter den Lebenden,
wie dies eine Urkunde Adelheids: pro remedio animae Immillae
quondam germanae meae (das, Seite 531) beweist. Vergleiche Bresslau,
Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Konrad II., I, 378.].
1036
1. oo Otto Markgraf von Schweinfurt
um 995-28.9.1057
1058
2. oo Ekbert I. Markgraf von Meißen
-2.1.1068
Kinder:
1. Ehe 5 Töchter
Bertha-Alberata
-
1101
1. oo Hermann II. Graf von Kastl
- um 1074
2. oo Friedrich I. Graf von Kastl
- 1103
Gisela Erbin des Bereiches Kulmbach-Plassenburg
-22.2.
oo Berthold III. Graf von Andechs
- um 1095
An Stelle Bertholds III. muß Graf Arnold von Diessen erscheinen, da Berthold III. nur durch eine falsche Quellendeutung Tyrollers existiert.
Judith
-
1104
1. oo Konrad I. Herzog von Bayern
-15.12.1055
2. oo Botho Graf von Pottenstein
1027/28-1.3.1104
Eilika Äbtissin von Niedermünster in
Regensburg
-
Beatrix Erbin von Schweinfurt
-
1104
oo Heinrich II. Graf von Hildrizhausen
-
2. Ehe
Ekbert II.
um 1061-3.7.1090
Gertrud Erbin der brunonischen
Güter
um 1060-9.12.1117
Amelung Vogt zu Paderborn
-
Literatur:
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Annalista Saxo: Reichschronik
a. 1036,1067,1071 - Black-Veldtrup Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077)
Quellenkritische Studien. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1995
Seite 239 - Böttger H.: Geschichte der Brunonen-Welfen vom
Urbeginne derselben in Hochasien der Wiege des Menschengeschlechts bis
Herzog Heinrich den Löwen Arnold Weichelt Verlag Hannover 1880 Seite
182-184 - Bresslau, Harry: Jahrbücher des Deutschen Reiches
unter Konrad II. 3 Bände Verlag von Duncker & Humblot Leipzig
1879 Band I Seite 378 - Brüsch, Tania:
Die Brunonen, ihre Grafschaften und die sächsische Geschichte. Herrschaftsbildung
und Adelsbewußtsein im 11. Jahrhundert. Matthiesen Verlag Husum
2000 Seite 32,54,68,131,137,271,274 - Fenske, Lutz: Adelsopposition
und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen. Vandenhoeck &
Ruprecht Göttingen 1977, Seite 35,74 A. 267 - Hellmann,
S.: Die Grafen von Savoyen und das Reich bis zum Ende der staufischen Epoche,
Verlag der Wagnerschen Universitäts-Buchhandlung Innsbruck 1900 Seite
21 - Lampert von Hersfeld: Annales/Annalen. Wisssenschaftliche Buchgemeinschaft
Darmstadt 2000, Seite 112 - Posse, Otto: Die Markgrafen von Meissen
und das Haus Wettin bis zu Konrad dem Grossen. Giesecke& Devrint Verlag
Leipzig 1881 Seite 115,158-160,220 - Rockrohr, Paul: Die letzten
Brunonen, Dissertation Halle-Wittenberg 1885 - Rockrohr, Paul: Ekbert
II. Markgraf von Meißen, NASG. 7, 1886 Seite 177-178 - Schütz
Alois: Die Andechs-Meranier in Franken und ihre Rolle in der europäischen
Politik des Hochmittelalter. In:
Die Andechs-Meranier in Franken.
Europäisches Fürstentum im Hochmittelalter. Verlag Philipp von
Zabern Mainz 1998, Seite 3,4,14 - Thiele, Andreas: Erzählende
genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband
2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II
Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 395 - Wolfram
Herwig: Kaiser Konrad II. Kaiser dreier Reiche. Verlag C.H. Beck München
2000 Seite 146 -